(Motorsport-Total.com) – Bei seinem Honda-Debüt konnte Luca Marini keine Glanztaten vollbringen.
Im Sprint kam der Italiener als Letzter ins Ziel und auch im Katar-Grand-Prix fuhr Marini dem Feld hinterher. 42 Sekunden waren ein deutlicher Rückstand. Seine Markenkollegen Johann Zarco und Joan Mir fuhren als Zwölfter und als 13. in die WM-Punkteränge.
Nach dem Rennen berichtete Marini von „einem kleinen technischen Problem“, das es für ihn schwieriger machte. Aber trotzdem sagte er: „Selbst ohne Problem hätte ich nicht um die Positionen wie mein Teamkollege kämpfen können.“
Dieses „kleine Problem“ soll mit den Elektronikmappings in Zusammenhang gestanden sein. Es war eine Konsequenz der hektischen Momente nach dem von Raul Fernandez verursachten Abbruch des ersten Startversuchs.
Trotzdem war die Performance im Laufe des ersten Rennwochenendes ein Realitätscheck für Marini. Das hatte sich bereits beim letzten Wintertest auf dem Lusail International Circuit angedeutet.
Schon dort hatte sich der Optimismus von Marini zu ersten Bedenken gewandelt, je näher der Saisonstart rückte. Denn Honda hat einen Umbruch eingeleitet, aber es steht noch viel Arbeit bevor, bis die RC213V konkurrenzfähig wird.
„Beim Katar-Test hat Luca realisiert, wie kompliziert die Situation ist“, meint eine Quelle aus der Honda-Box, die anonym bleiben möchte, gegenüber der spanischen Edition von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
„Manche Fahrer brauchen länger, um zu verstehen, dass die Dynamik bei Honda nicht so einfach zu verändern ist, als man vielleicht von außen denken würde. Und da er sehr clever ist, hat er das in wenigen Monaten verstanden.“
„HRC war sehr ehrlich, als man ihn unter Vertrag genommen hat. Wir haben ihn gefragt, ob er sich sicher sei, denn es würde für ihn nicht einfach werden. Er hat uns gesagt, dass er sich wirklich darauf freut.“
„Ihm ist auch klar, dass wir alles in unserer Macht stehende tun, um sobald wie möglich aus dieser Situation herauszukommen.“ Honda hat die Anstrengungen und Bemühungen im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich erhöht.
Der Einsatz war auch im Lusail-Paddock zu sehen. Die Crews von Marini und Mir wurden auch vom Testteam unterstützt. Die Ingenieure kamen direkt von Jerez, wo Stefan Bradl in den Tagen vor dem Saisonauftakt privat getestet hat.
Zarco testet Marchesini-Felge, aber Werksteam bei OZ
Entwicklungen von diesem Test sollen für das zweite Rennwochenende in Portugal für die Rennteams zur Verfügung stehen. Aber schon im Rahmen des Katar-Wochenendes gab es ein interessantes Detail zu sehen.
Im verlängerten Samstagstraining vor dem Qualifying rückte Zarco mit einer neuen Hinterradfelge von Marchesini aus. Allerdings klagte der Franzose über Vibrationen und er verwendete diese Felge am restlichen Wochenende nicht mehr.
Bei dieser Felge, die andere Teams schon fahren, ist die Beschichtung anders, um die Hitze besser managen zu können. Felgenspezialist Marchesini gehört seit den frühen 2000er-Jahren zu Brembo. Das Honda-Werksteam hat im Gegensatz zu LCR einen Vertrag mit OZ.
OZ arbeitet an einer ähnlichen Version bei der Felge, soll aber noch keine Lösung gefunden haben. Marini und Mir durften aus vertraglichen Gründen die Marchesini-Felge an einem offiziellen Rennwochenende bisher nicht fahren.
Im Zuge des schwierigen Saisonauftakts wurde Marini in dieser Woche nach Jerez geschickt. Laut Informationen der spanischen Edition von Motorsport.com war das Testteam am Mittwoch mit Bradl in Andalusien. Marini bekam ebenfalls Streckenzeit.
Laut den neuen Concession-Regeln dürfen Honda und Yamaha auf allen Strecken mit den Stammfahrern testen. Die einzige Einschränkung betrifft die Reifen. Es stehen für die gesamte Saison 260 Testreifen von Michelin zur Verfügung.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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