Luca Marini - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Luca Marini will schnellstmöglich Gewissheit haben

(Motorsport-Total.com) – Honda kündigte am vergangenen Rennwochenende in Sepang an, bis zum Grand Prix in Doha bekanntzugeben, wer Marc Marquez im Repsol-Team ersetzt.

Doch bisher gab es keine Mitteilung. Auch Luca Marini konnte am Medien-Donnerstag kein Update geben. Dafür klärte er das Gerücht auf, er würde nicht mehr mit den anderen VR46-Fahrern trainieren.

Die anwesenden Journalisten sprachen Marini in Katar auf die Situation für die MotoGP-Saison 2024 an. In eineinhalb Wochen findet in Valencia bereits der erste Test für die kommende Saison statt. Doch noch gibt es keinen Deal mit HRC.

Marini will mindestens zwei Jahre Vertragslaufzeit, Honda wollte ursprünglich einen Fahrer für ein Jahr verpflichten, um Ende 2024 flexibel zu sein, wenn die Verträge der meisten Fahrer auslaufen. „Im Moment weiß ich nichts. Die Situation ist exakt so wie am vergangenen Sonntag“, bemerkt Marini am Donnerstag in Doha.

„Wir müssen abwarten. Fest steht aber, dass ich so schnell wie möglich Klarheit haben will“, betont der Italiener, der unbedingt für ein Werksteam fahren möchte. Das Interesse von Honda schmeichelt dem Halbbruder von Valentino Rossi, der seit seinem MotoGP-Debüt für das VR46-Team fährt.

„Es ist ein toller Moment. Ich habe mir so etwas für die Zukunft gewünscht. Mein Ziel war es, in einem Werksteam für einen Hersteller zu fahren und das Motorrad bestmöglich zu entwickeln, um damit Rennen und WM-Titel zu gewinnen. Es ist großartig, wenn sich eine derartige Chance bietet“, erklärt er bei MotoGP.com.

Bei VR46-Ducati erhält Marini nur Vorjahres-Material. Bei Honda könnte er aktiv die Entwicklung beeinflussen. „Ich denke, dass ich auf dem Motorrad sehr feinfühlig bin und meine Eindrücke gut an die Ingenieure weiterreichen kann“, freut sich der Italiener auf die neue Herausforderung bei HRC.

Klarstellung: Kein Zerwürfnis mit der VR46-Akademie
Am vergangenen Wochenende wurde auch Noch-Teamkollege Marco Bezzecchi auf die Situation angesprochen. Bezzecchi sollte sagen, welchen Fahrer er sich als neuen Teamkollegen wünscht. Mit seiner Antwort sorgte „Bez“ für eine gewisse Verwirrung, weil er andeutete, dass es zwischen Marini und VR46 nicht mehr so harmonisch zugeht wie in der Vergangenheit.

„Ich will mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn ‚Maro‘ nicht mehr mein Teamkollege ist. Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten. Aktuell trainiert er aber nicht mehr mit uns, weil er seine Vorbereitung geändert hat. Er hat sich etwas distanziert“, erklärte Bezzecchi in Sepang.

Marini lieferte am Donnerstag eine Klarstellung: „Ich gehe immer zur Ranch. Ich habe meine Arbeitsweise nur ein bisschen verändert, doch ich trainiere noch mit den Jungs. Ich habe nichts gegen die Akademie. Das war nur ein Missverständnis.“

„Mein Verhältnis zu den anderen Fahrern ist perfekt. Wir treffen uns jede Woche zum gemeinsamen Abendessen. Es könnte nicht besser laufen“, berichtet Marini.

Das maßgeschneiderte Umfeld bei VR46 möchte er dennoch verlassen, um seinen eigenen Weg zu gehen. „Ich will ein normaler Fahrer sein, wie es die anderen auch sind, wie Pecco oder Franco. Ich möchte einen Schritt machen, der es mir erlaubt, meine Ergebnisse zu verbessern. Ich strebe eine gute, unglaubliche und besondere Karriere in der MotoGP an“, so Marini.

Text von Sebastian Fränzschky

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