(Motorsport-Total.com) – Das dritte Jahr in Folge hat Honda die Herstellerwertung auf dem letzten Platz beendet.
Keinem der vier Fahrer gelang in der MotoGP-Saison 2024 ein Podestplatz. Zweimal wurden im Sprint mit den Plätzen acht und neun WM-Punkte gesammelt. Im Grand Prix gelangen zwei Top-10-Ergebnisse. Johann Zarco eroberte in Indonesien Rang neun und in Thailand Platz acht.
Der größte Fortschritt gelang Mitte September beim Misano-Test. Die neue Aerodynamik sorgte in schnellen Kurven für mehr Stabilität. Aber Gripprobleme in der Bremsphase und am Kurvenausgang blieben die große Schwachstelle der RC213V.
„Ich kann nicht sagen, dass ich zufrieden bin“, sagt Testfahrer Stefan Bradl über die Gesamtsituation, „denn unsere Resultate sind noch nicht so, wie sie sein sollen. Luca, Joan und Johann sind etwas besser unterwegs, also es gibt kleine Fortschritte.“
„Bei den Überseerennen haben einige Fahrer zumindest Ergebnisse geholt. Das ist auch für die Motivation wichtig. Aber es ist noch ein weiter Weg, das ist klar. Es gibt für die Ingenieure noch viel Arbeit. Es braucht Zeit. Schritt für Schritt.“
Mit 55 WM-Punkten war Zarco als 17. der beste Honda-Fahrer. Sein LCR-Teamkollege Takaaki Nakagami kam auf 31 Zähler. Joan Mir sammelte nur 21 Punkte und Luca Marini gar nur 14. Sie waren die schlechtesten Stammfahrer in der WM-Tabelle.
Im Laufe der Saison konnte Honda je nach Strecke den Zeitrückstand verkürzen. Zarco betonte, dass er zu Beginn des Jahres nur hinterherfahren, aber im Herbst zumindest mit anderen Fahrern kämpfen konnte und die Top 10 in Reichweite gekommen sind.
Hat Honda also beim Misano-Test den richtigen Weg gefunden? „Einerseits ja, andererseits nein“, meint Bradl. „Die Situation ist immer noch schwierig. Manchmal finden wir die richtige Richtung, dann verlieren wir sie und dann finden wir sie wieder. Es hängt auch vom Strecken-Layout ab.“
„Es wird sehr hart gearbeitet. Es sind auch so viele Japaner hier. Es gibt ein starkes Bestreben, aus dieser schwierigen Situation herauszukommen. Wir müssen natürlich viele Dinge aussortieren. Es ist schwierig, aber wir machen weiter.“
In den vergangenen beiden Jahren hat Honda die Rennabteilung auch personell umstrukturiert. Hauptsächlich wurden intern Ingenieure getauscht. Aber mit der Verpflichtung von Romano Albesiano von Aprilia stößt erstmals ein europäischer Techniker hinzu.
Der Italiener wird im Januar seine Arbeit als Technikdirektor aufnehmen. Bradl kennt Albesiano gut. Von Sommer 2015 bis Ende 2016 ist der Deutsche für Aprilia gefahren. Außerdem holte Honda auch Aleix Espargaro und dessen Crewchief Antonio Jimenez ins Testteam.
„Ich denke schon, dass er viel Erfahrung von Aprilia mitbringen kann“, sagt Bradl über Albesiano. „Das ist auch wichtig, auch mit Aleix zusammen. Man muss sich einfach das Know-how kaufen. Es ist so und es ist sicher ein guter Ansatz. Wie das umgesetzt wird, steht noch in den Sternen.“
Bradl wird sich künftig auf seine Aufgaben als Testfahrer konzentrieren. Mit weiteren Wildcard-Einsätzen rechnet der Deutsche nicht mehr. Espargaro sowie Takaaki Nakagami in Japan werden ebenfalls viel Testarbeit schultern und Bradl entlasten.
Text von Gerald Dirnbeck
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