Mit WM-Platz drei hat sich Marc Marquez in der Weltspitze zurückgemeldet

(Motorsport-Total.com) – Mit drei Grand-Prix-Siegen und WM-Platz drei hat sich Marc Marquez nach vielen von Verletzungen geprägten und schwierigen Jahren mit Honda in der Weltspitze zurückgemeldet.

Die Saison mit Gresini war für den achtmaligen Motorrad-Weltmeister vor allem aus persönlicher Sicht wichtig.

2023 hatte er die Freude am Sport verloren und dachte über Rücktritt nach. Mit dem Wechsel ins familiäre Satellitenteam wollte Marquez einerseits wieder Spaß finden und andererseits wieder sehen, ob er sportlich immer noch konkurrenzfähig ist.

„Ich habe in diesem Jahr zwar nicht den WM-Titel gewonnen, aber aus persönlicher Sicht habe ich viel mehr als das gewonnen“, sagt der Spanier deshalb einige Tage nach dem Saisonfinale bei einer Pressekonferenz von Sponsor Estrella Galicia 0,0 in Madrid.

„Jetzt frage ich mich natürlich, wie ich über Rücktritt nachdenken konnte. Aber in meiner Situation machte das Sinn. Ich werde versuchen, im nächsten Jahr glücklich zu sein. Denn wenn man glücklich ist, dann ist man auch schnell.“

In diesem Jahr hat man einen fröhlichen, gelösten und offenen Marquez erlebt. Seine Tanzeinlagen nach Podestplätzen sind legendäre Bilder geworden, obwohl er wie zum Beispiel in Jerez ein direktes Duell verloren hatte.

„Es war Zeit für lustige Videos“, lacht er deshalb. „Seit Jahren haben wir Videos von Verletzungen gesehen. Verletzungen sind die andere Seite eines Sportlers. Aber per DNA will man immer mehr. Der Körper merkt sich Verletzungen, aber er passt sich an.“

„In diesem Jahr ging es darum, zu wachsen und 2025 aufzubauen. Die Fragen, die ich für dieses Jahr hatte, wurden alle beantwortet. Ich bin konkurrenzfähig, das war die Hauptsache. Im nächsten Jahr habe ich das beste Motorrad im Feld und die beste Waffe, um für den WM-Titel zu kämpfen.“

Chance auf zwei weitere WM-Titel
Nach den schwierigen Jahren seit dem schweren Oberarmbruch in Jerez 2020 und dem Aufbaujahr bei Gresini ist das nächste Ziel klar. Marquez will noch einmal Weltmeister werden. Im Ducati-Werksteam hat er einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

„Ich habe zwei Chancen, um den Titel zu gewinnen. Aber über die Jahre habe ich gelernt, dass gewinnen nicht normal ist“, zeigt sich der bald 32-Jährige geläutert. „Normal ist es, Zweiter, Dritter oder Vierter zu werden.“

„Meine Herausforderung lautet, eine komplette Vorbereitung bei den Wintertests zu haben. Um mich körperlich gut vorzubereiten. Logischerweise will ich um den WM-Titel kämpfen. Deshalb bin ich im besten Team mit dem besten Motorrad.“

„Ich habe alle Voraussetzungen, um für den WM-Titel zu kämpfen. Es wird jetzt in meinen Händen liegen. Für 2025 lautet der Plan, auf der Strecke schnell zu sein und die Ziele zu erreichen. Aber mein Teamkollege hat elf Rennen gewonnen. Alles ist schwierig.“

„Man tendiert dazu zu sagen, dass ich viel gewonnen habe. Aber wir sind in der Gegenwart“, hält Marquez fest. Denn er selbst hat 2019 seine bisher letzte, extrem erfolgreiche Saison mit zwölf Siegen und seinem bisher letzten WM-Titel erlebt.

Nach dem Saisonfinale in Barcelona lernte er beim Dienstagstest zum ersten Mal das Ducati-Werksteam kennen. Er übernimmt die Crew von Enea Bastianini rund um Marco Rigamonti. Marquez fuhr den Testtag hauptsächlich mit der neuen GP25.

Vergleichbare Aussagen wie Francesco Bagnaia
Er drehte nur wenige Runden mit der GP24 und konzentrierte sich dann auf die neue Entwicklung für das kommende Jahr. „Ich bin 90 Prozent der Zeit mit der GP25 gefahren. ‚Pecco‘ und ich merkten die gleichen Vorteile und die gleichen Probleme.“

Denn es gab im Laufe des Tages auch enge Gespräche zwischen den neuen Teamkollegen Bagnaia und Marquez. „Von der GP23 zur GP24 gab es einen Schritt, aber von der GP24 zur GP25 ist es anders“, findet der Spanier nach diesem Testtag.

„Es ist schwierig, im ersten Moment einen Schritt zu bemerken, aber er ist vorhanden. Ich fühle mich bereit, akkurates Feedback zu geben. Glücklicherweise stimmt das auch mit den Einschätzungen meines Teamkollegen überein.“

Das nächste Mal wird Marquez am 5. Februar wieder auf der Ducati sitzen, wenn der Wintertest in Sepang (Malaysia) beginnt. Dort wird drei Tage lang getestet. Mitte Februar gibt es dann noch zwei Testtage in Buriram (Thailand).

Es sind also insgesamt fünf Testtage vor dem Saisonstart Anfang März. Gibt es von Marquez eine klare Ansage für den WM-Gewinn? „Ich werde das vor Thailand sagen. Bei den Tests wird man ein wenig erkennen, wer die Favoriten sind. Ich hoffe, mein Name ist dabei.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Ruben Carballo Rosa

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