Marc Marquez - © Repsol

© Repsol – Marc Marquez weiß, dass hitzige Reaktionen nichts bringen

Im Laufe der MotoGP-Saison 2017 änderten sich die Kräfteverhältnisse zwischen den einzelnen Herstellern mehrfach.

Zu Beginn der Saison schien Yamaha mit der M1 das beste Motorrad zu haben. Doch ab dem Sommer waren Honda und Ducati einen Schritt voraus. Die Entwicklung bei Honda ermöglichte es Marc Marquez, die Fahrerwertung zu sichern. Obwohl der Titelverteidiger zu Saisonbeginn stark unter Druck stand, blieb er ruhig und gab klare Anweisungen, was an der RC213V verbessert werden muss. War das der Schlüssel zum Titelgewinn?

„In Assen war Valentino (Rossi) im Trockenen sehr schnell. Ich war der Meinung, dass sie einen Weg gefunden hatten, um schneller zu sein“, erinnert sich Marquez an den Juni zurück. „Wir arbeiteten mit Honda fieberhaft an Verbesserungen“, betont er und erklärt, wie die HRC-Ingenieure ticken: „Sie möchten stets das beste Motorrad haben und dieses weiter verbessern. Deshalb stellen sie den Fahrern neue Teile bereit. Es ist nicht nötig, zu viel Druck auszuüben. Sie verstehen mich, wenn ich normal rede. Wenn man es wütend mitteilt, dann reagieren sie panisch.“

Für Honda war die Saison 2017 eine große Herausforderung. Nachdem die Traktion am Kurvenausgang jahrelang von der guten HRC-Elektronik kaschiert wurde, bekamen die Honda-Piloten im Vorjahr große Probleme, als auf die Einheitselektronik und die Michelin-Reifen umgestellt wurde. Die naheliegende Lösung war der Wechsel vom Screamer-Motor zur Big-Bang-Zündfolge, die durch gröbere Zündimpulse mehr mechanische Haftung erzeugen kann. Doch nach extrem vielen Jahren mit dem Screamer-V4 bedeutete das eine extrem hektische Vorsaison.

„Das ist eine Sache, die wirklich beeindruckend ist. Nicht viele Hersteller können ohne Erfahrungen mit einem neuen Motor in dessen erster Saison die Meisterschaft gewinnen. Das ist die Stärke von Honda“, freut sich Marquez. „Mit etwas Erfahrung verstehen wir alle Aspekte.“

Um die WM zu gewinnen, nahm Marquez in der Saison 2017 viele Stürze in Kauf. „Die Stürze stehen nicht mit dem Motor in Verbindung. Aber natürlich kann man langsamer durch die Kurven fahren, wenn man mehr Leistung hat“, kommentiert der Spanier. „Dann kommt man einfacher auf gute Rundenzeiten.“

„Sie arbeiten hart. Wir beschäftigen uns mit dem Motor und dem Fahrwerk und versuchen, schneller zu werden und uns zu verbessern. Es ist Jahr für Jahr ein Wettbewerb. Wir fahren Prototypen und erhalten im Laufe einer Saison neue Teile. Man arbeit ununterbrochen, weil zur Halbzeit der Saison ein neues Chassis oder andere Teile kommen können“, erklärt der Champion, der in der neuen Saison ab dem Start in Katar konkurrenzfähig sein möchte.

Text von Sebastian Fränzschky

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