© Motorsport Images – Heute weiß Marc Marquez, dass sein Comeback-Versuch zu früh kam

(Motorsport-Total.com) – Was Ende Juli die Heldengeschichte hätte werden sollen, entwickelte sich zum Desaster.

Nachdem MotoGP-Star Marc Marquez im Rennen beim Grand Prix von Spanien in Jerez am 19. Juli schwer gestürzt war und sich einen Bruch im rechten Oberarm zuzog, saß er nur sechs Tage später im Samstagstraining zum Grand Prix von Andalusien an gleicher Stelle wieder auf seiner Werks-Honda.

Die weitere Entwicklung ist bekannt: Marquez brach das zweite Jerez-Wochenende direkt an jenem Samstag wieder ab. Wie sich herausstellte, hielt die ihm in den Arm eingesetzte Titanplatte den Belastungen nicht stand und ging kurz darauf zu Bruch. Heute gibt Marquez zu, dass seine Rückkehr auf das Motorrad zu früh kam.

„Der Versuch, in Jerez zurückzukommen, war ein Fehler“, so Marquez gegenüber ‚DAZN‘ und weiter: „Was ich gelernt habe? Dass es Vor- und Nachteile hat, Motorradrennfahrer zu sein.“

Marquez sieht Ärzte in der Verantwortung
Als Vorteil beschreibt der sechsmalige MotoGP-Weltmeister „dass wir keine Angst sehen“. In diesem Zusammenhang erkennt er aber auch einen Nachteil und nimmt die Ärzte in die Pflicht: „Also müssen sie dafür sorgen, dass wir sie (die Angst; Anm. d. Red.) sehen.“

„Nach der ersten Operation lautet die Frage, die sich jeder Motorradrennfahrer stellt: ‚Wann kann ich wieder fahren?'“, sieht Marquez sein eigenes Beispiel nicht als Einzelfall und merkt an: „Genau das ist der Moment, in dem der Arzt wissen muss, dass er einen stoppen muss. Er ist derjenige, der realistisch sein muss.“

Weil ihm aber von den Ärzten, die im Juli die erste Operation an seinem rechten Oberarm durchgeführt hatten, die Freigabe für das frühe Comeback erteilt wurde, machte sich Marquez keine allzu großen Sorgen.

Bruch der Titanplatte eine Folge der frühen Rückkehr
„Ich reiste mit dem guten Gefühl nach Jerez, dass die Platte halten würde, weil man es mir so gesagt hatte“, erinnert sich Marquez und merkt an: „Ich bin mutig, aber nicht ohne Bewusstsein. Hätten sie mir gesagt, dass die Platte brechen kann, hätte ich mich nicht auf ein Motorrad gesetzt, das 300 km/h fährt.“

Gebrochen ist die Platte laut damaliger Schilderung des Marquez-Umfelds nicht direkt beim Comeback-Versuch in Jerez 2, sondern wenige Tage später zu Hause, wie Bruder Alex Marquez Anfang August erzählte.

Diese Version wird von Marc Marquez nun zwar bestätigt, aber mit einer Zusatzinformation: „Meine Platte ist zu Hause gebrochen als ich eine Schiebetür öffnete, um in den Garten gehen zu können. Der Bruch der Platte war aber die Folge all der Belastung, die in Jerez erzeugt wurde.“

Zeitpunkt für Comeback offen
Nachdem Marc Marquez seit dem missglückten Comeback-Versuch in Jerez 2 noch nicht wieder ein MotoGP-Comeback probiert hat, Ende September in Barcelona lediglich als Beobachter beim Honda-Werksteam vor Ort war und schließlich vor wenigen Tagen zum dritten Mal am rechten Oberarm operiert wurde (diesmal von anderen Ärzten), hält er fest: „Dieses Jahr hat mich viele Sachen gelehrt. Die erste war, dass der Versuch, nach der Verletzung zurückzukehren, überstürzt war.“

Wann Marc Marquez nach der langen Auszeit wieder auf ein MotoGP-Bike wird steigen können, ist offen. Nach der jüngsten Operation wird nicht ausgeschlossen, dass die Regenerationsphase nochmals sechs Monate in Anspruch nimmt. Sollte sich das bewahrheiten, dann wäre der MotoGP-Champion der Jahre 2013, 2014, 2016, 2017, 2018 und 2019 auch beim Saisonauftakt 2021 noch nicht wieder einsatzbereit.

Text von Sebastian Fränzschky

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