Marc Marquez hat Honda vertraglich verlassen, aber im Kopf noch lange nicht

(Motorsport-Total.com) – In seinem ersten Jahr als Ducati-Fahrer hat MotoGP-Star Marc Marquez die Freude am Motorradfahren wieder gefunden und nach Jahren des Leidens endlich auch wieder Rennen gewonnen.

Obwohl er in der Saison 2024 im Gresini-Team nicht über aktuelles Werksmaterial verfügt, sind Marquez mit dem Ducati-Vorjahresmodell GP23 bislang drei Siege in Grands Prix und einer in Sprints gelungen. Beim Saisonfinale am kommenden Wochenende in Barcelona kämpft er gegen Ducati-Werkspilot Enea Bastianini um den dritten WM-Platz und eine damit verbundene Bonuszahlung.

Die Geschichte von Marquez‘ Leiden in seinen letzten vier Jahren im Honda-Werksteam (2020 bis 2023) ist bekannt. Kurz vor Ablauf seines ersten Jahres im Gresini-Ducati-Team und somit kurz vor seinem bevorstehenden Wechsel für zwei Jahre ins Ducati-Werksteam wurde Marquez bei einem Medientermin die Frage gestellt, ob er Honda aus heutiger Sicht schon früher hätte verlassen sollen als tatsächlich getan.

„Nein, nein! Mit Honda habe ich viel erreicht und ich fühle mich als ein Teil von Honda“, beginnt Marquez seine Ausführungen. „Sicher, da ich aktuell eine Ducati fahre und im nächsten Jahr ein Ducati-Werkspilot bin, versuche ich, Ducati zu verkörpern. Aber Honda war und ist ein ganz wichtiger Teil meiner Karriere. Wer weiß, vielleicht sogar der wichtigste Teil?“

Seinen Wechsel ins Ducati-Lager sieht Marquez nicht als Zerwürfnis mit Honda. Er sieht ihn vielmehr als einen Schritt, um ein Ziel zu erreichen, das für ihn in seinen letzten Honda-Jahren in Frage stand. „Das Ziel war es, meine Karriere zu verlängern und wieder konkurrenzfähig zu sein. Dieses Ziel habe ich jetzt schon erreicht“, sagt der 31-jährige Spanier.

„Ob ich nochmals Weltmeister werde, das steht auf einem anderen Blatt. Mein Hauptziel jedenfalls ist bereits erreicht“, so Marquez. Dass er mit Honda auch – und gerade – im Jahr 2024 einen engen Kontakt pflegt, das bewies er drei Tage nach seinem ersten Ducati-Sieg. Und auch auf Honda-Seite weiß man die nach wie vor enge Verbindung zu Marquez zu schätzen.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: German Garcia Casanova

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