(Motorsport-Total.com) – In den vergangenen Jahren war bei Honda alles klar. Marc Marquez fuhr von Sieg zu Sieg, während seinen Markenkollegen nur sporadisch Erfolge gelangen.
Die lange Verletzungspause des sechsmaligen MotoGP-Weltmeisters hat die längste Durststrecke für die japanische Marke eingeläutet.
Honda hat seit dem Saisonfinale 2019 kein MotoGP-Rennen gewonnen. Im vergangenen Jahr eroberte Alex Marquez zwei Podestplätze. In der aktuellen Saison schaffte es noch kein Honda-Fahrer zur Siegerehrung.
Teamneuling Pol Espargaro übte bereits Kritik. Der Spanier meinte, dass zwar viel getestet wird, aber ein großes Durcheinander herrscht. Es fehlt eine klare Linie und eine Führungspersönlichkeit. Ist Honda vom Weg abgekommen, als Marc Marquez so lange pausieren musste?
„Es wird alles schwieriger, wenn ein sehr schneller Fahrer fehlt“, vertritt Marc Marquez selbst eine klare Meinung. „Hat man einen sehr schnellen Fahrer an der Spitze, der in jedem Training vorne dabei ist, dann ist es für die Ingenieure einfacher.“
„Wir hatten als Team eine sehr schwierige Saison 2020. Es war ein Rookie in der Box, Crutchlow war nicht auf seinem besten Level und Nakagami ist mit einem alten Motorrad gefahren. Das hat natürlich alles nicht geholfen.“
In der aktuellen Saison sind zum ersten Mal alle vier Honda-Fahrer mit aktuellem Werksmaterial ausgestattet. Trotzdem unterscheiden sich die Motorräder in technischen Details. Takaaki Nakagami verwendete in Jerez zum Beispiel ein Entwicklungschassis von 2020.
Marquez kann noch nicht viel beitragen
Marc Marquez ist zwar wieder zurück, aber er selbst betonte bisher, dass er noch nicht viel zur Entwicklung beitragen kann. Zunächst muss er körperlich wieder komplett zu alter Stärke finden, um den Ingenieuren klares Feedback vermitteln zu können.
Trotzdem ist der Spanier zuversichtlich: „Honda arbeitet sehr hart. Sie bringen viele Teile und wir probieren viele verschiedene Sachen aus. Es sieht so aus, dass sich jetzt alles in eine gute Richtung entwickelt.“
Der Austausch zwischen Marc Marquez, Espargaro, Alex Marquez, Nakagami und Testfahrer Stefan Bradl ist eng. Für Alex Marquez bedeutete der Wechsel vom Werksteam ins Satellitenteam LCR in der Praxis kaum einen Unterschied.
„Ich habe schon in Katar gesagt, dass man im LCR-Team vielleicht weniger japanische Ingenieure hat, aber ich erhalte die Informationen genauso wie im Vorjahr“, bestätigt Alex Marquez. „Es ist wichtig, vom Werk klares Feedback zu erhalten, was besser und was schlechter funktioniert. Es hat sich nichts geändert.“
Seit Valencia 2019 haben 19 Grands Prix stattgefunden. Das ist die längste sieglose Serie von Honda seit man 1982 in die Königsklasse zurückgekehrt ist. Die bisher längste Durststrecke dauerte 18 Rennen von Donington 2008 bis Assen 2009.
Text von Gerald Dirnbeck
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