Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez sprach in Madrid ausführlich über den Wechsel zu Gresini-Ducati

(Motorsport-Total.com) – Zehn Tage vor der offiziellen Gresini-Teampräsentation hat sich Marc Marquez bei einer Pressekonferenz in Madrid erstmals ausführlich über die MotoGP-Saison 2024 und den Wechsel zu Ducati geäußert.

Im November testete Marquez die Ducati in Valencia, konnte den Test aus vertraglichen Gründen aber noch nicht kommentieren.

Beim Valencia-Test fuhr Marquez ohne großes Risiko schnelle Rundenzeiten. „Ich habe noch nicht viele Dinge ausprobiert“, bemerkt der Spanier. „In Valencia wollte ich die Ducati einfach nur verstehen. Da es acht Motorräder im Feld gibt, kann man viele Dinge vergleichen.“

Bei Gresini trifft Marc Marquez auf Bruder Alex. Bereits in der Saison 2020 waren die beiden Spanier Teamkollegen. Doch damals lief die Saison alles andere als geplant. „Die Situation ist völlig anders“, stellt Marc Marquez fest und hofft auf mehr Glück: „Hoffentlich ist es genau das Gegenteil. In jenem Jahr 2020 habe ich nur an den Titel gedacht, jetzt nicht mehr.“

„Jetzt ist das Hauptziel, wieder Spaß zu haben. Wenn ich es genieße, werden die Ergebnisse kommen“, ist der 30-jährige Ex-Champion überzeugt, der nach elf Jahren bei HRC eine neue Herausforderung angenommen hat.

„Offensichtlich ist es seltsam, ein Ducati-Fahrer zu sein. Es war seltsam, die Box zu betreten und nicht das Gesicht von Santi (Hernandez, Ex-Crewchief; Anm. d. Red.) zu sehen. Die Box zu wechseln ist eine Veränderung, steigert meine Motivation“, erklärt Marquez.

„Schmetterlinge im Bauch“ beim ersten Test mit der Ducati
Beim Valencia-Test deutete Marquez mit der viertschnellsten Zeit an, dass er gut mit der Ducati Desmosedici harmoniert. „Am ersten Tag nach so langer Zeit mit einem Motorrad, mit einem neuen Fahrstil, hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Das Lächeln, über das so viel geredet wurde, war ein Lächeln der Gelassenheit“, stellt er klar.

„Egal, wie viel Erfahrung man in einer Kategorie hat, man hat immer auch gewisse Bedenken. Jetzt gibt es bereits eine Liste, die ich in Notizen auf meinem Handy notiert habe, vor allem für Malaysia, an der ich arbeiten muss. Zum Beispiel vier Dinge über die Sitzposition auf dem Motorrad“, nennt Marquez seine Aufgaben für den bevorstehenden MotoGP-Test in Malaysia.

„Die Ducati ist ein anderes Motorrad. Man holt die Zeit auf eine andere Art und Weise“, erklärt Marquez, der die Rundenzeiten vom Valencia-Test nicht überbewerten möchte: „Valencia ist eine Strecke, auf der ich immer gut zurechtkam. Die Stärken des Motorrads werde ich vor allem auf den Strecken spüren, auf denen ich sonst nicht so stark war.“

Marc Marquez will die hohen Erwartungen ausblenden
Auch wenn Marquez bei Gresini kein aktuelles Werksmaterial erhält, sind die Erwartungen hoch. Für viele Experten ist Marquez auf der 2023er-Ducati der klare Favorit. „Die Erwartungen sind hoch, aber es ist so schwierig wie immer, oder sogar noch schwieriger“, warnt er. „Ich werde alles geben, ihr kennt mich, aber ich kann keine Erwartungen stellen, bevor die Saison beginnt.“

„Wenn ein Motorrad gut ist, passt sich der Fahrer leichter an“, weiß Marquez. „Aber die große Unbekannte beim Schnellsein ist die Beständigkeit. Ich denke, ich werde auf bestimmten Strecken schnell sein können. Aber ich weiß nicht, ob ich auf allen Strecken konstant sein kann.“

„Das ist der Unterschied, den Bagnaia und Martin zu Fahrern machen, die zwar schnell, aber nicht konstant sind“, analysiert der achtmalige Champion. Auf die vielen Diskussionen über seinen Wechsel zu Ducati hat Marquez eine klare Antwort.

Der Ex-Champion fühlt sich bei Ducati willkommen
„Ich hatte nie das Gefühl, dass Ducati mich nicht will“, bemerkt er. „Ich hatte nie dieses Gefühl, denn sonst hätte ich den Schritt nicht gemacht. Man geht nicht zu einer Marke, die einen nicht will“, erklärt er trotz gegenteiliger Behauptungen von Mitgliedern des italienischen Herstellers.

„Ich versuche immer, die Schlagzeilen zu vermeiden. Ich bin von Gresini immer sehr unterstützt worden, sie haben mir immer meine Zeit gegeben. Deshalb habe ich diesen Schritt getan“, fügt er hinzu.

Die Ducati-Manager haben sich bereits öffentlich zu der Möglichkeit geäußert, dass Marc Marquez nach einem Jahr im Gresini-Team ins Werksteam wechseln könnte. „Für 2025 habe ich mit niemandem etwas besprochen, ich will zuerst das Motorrad genießen und dann beurteilen, was die beste Situation ist“, kommentiert Marquez.

„Es gibt immer Kontakte“, bemerkt der Ex-Champion. „Logischerweise gab es Kontakte, ich war dankbar dafür, und ich hoffe, dass es in Zukunft Kontakte mit vielen Marken geben wird. Ich habe mich von Honda und Gresini immer sehr unterstützt gefühlt.“

Text von Sebastian Fränzschky

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