Vor dem Start zum Grand Prix von Frankreich rechneten viele Beobachter mit einem engen Duell zwischen Jorge Lorenzo und Marc Marquez um den Sieg.
Dann kam es jedoch anders, denn Marquez war in Le Mans chancenlos und konnte am Ende nur den vierten Platz retten. Schon beim Start verlor Marquez im Scharmützel einige Meter und bremste dann viel zu spät für die erste Schikane. Glücklicherweise kam es zu keinem Unfall.
Lorenzo war von diesem Manöver überrascht: „Ich bremste sehr spät, aber Marc bremste noch später. Also dachte ich mir schon, dass er die Kurve nicht bekommen würde. Das passierte auch, also konnte ich vorne bleiben“, sagt der spätere Rennsieger. Marquez hing in den ersten Runden auf dem vierten Platz fest, wurde dann von Valentino Rossi überholt und verlor durch einen Fahrfehler weiteren Boden. Marquez fuhr lange Zeit nicht wie gewohnt aggressiv und hatte mehr mit dem Fahrverhalten seiner Honda zu kämpfen.
Rossi sagt über das Überholmanöver gegen Marquez: „Ich machte beim Bremsen einen kleinen Fehler und war sehr schnell. Wenn ich weiter gebremst hätte, dann wäre das sehr riskant gewesen, denn dann kannst du die Front verlieren und den anderen Fahrer mit zu Boden reißen. Also musste ich die Bremse lösen und ihn überholen. Ich muss mich bei Marc entschuldigen, denn ich drückte ihn etwas raus. Aber es ging nicht anders.“
Über weite Strecken des Rennens drehte der Weltmeister dann hinter Bradley Smith als Sechster seine Runden. Erst im letzten Drittel packte Marquez sein Kämpferherz aus, lieferte sich über mehrere Runden in enges Duell mit Ducati-Werksfahrer Andrea Iannone und setzte sich knapp durch. Mit diesem vierten Platz verlor Marquez weiteren Boden in der WM. Sein Rückstand auf Rossi wuchs auf 33 Punkte an. Der Titelverteidiger ist nach fünf Rennen weiterhin WM-Vierter.
Wie erklärt Marquez dieses Rennergebnis? „Die Temperaturen waren heute höher. Wir sind im Training nicht bei diesen Bedingungen gefahren. In der vierten Runde merkte ich, dass ich viele Probleme mit der Frontpartie hatte“, berichtet Marquez. „Ich denke, die anderen Honda-Fahrer hatten ähnliche Probleme. Viele stürzten, weil sie den Grip am Vorderrad verloren.“
Die Asphalttemperatur lag im Rennen um 21 Grad Celsius höher als im gestrigen Qualifying. Mehrere Fahrer beziehungsweise die Abstimmung ihrer Motorräder waren darauf nicht ausgelegt. „Wir wussten, dass es wärmer sein würde, aber wir dachten, es würde sich besser entwickeln. Diesmal wurde es für uns schlechter“, bedauert Marquez. „Wir müssen von diesem Rennen und vor allem aus den gesammelten Daten für die Zukunft lernen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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