Marc Marquez - © Repsol Media

© Repsol Media – Marc Marquez kann jetzt Schritt für Schritt wieder intensiver trainieren

(Motorsport-Total.com) – Zehn Wochen nach der erneuten Operation am rechten Oberarm hat Repsol-Honda ein weiteres Update zu den Genesungsfortschritten von MotoGP-Ass Marc Marquez gegeben.

Demnach kann der Spanier sein Training nach einigen Wochen der Ruhe und leichter Physiotherapie nun intensivieren.

Sein derzeitiges Trainingsprogramm konzentriert sich auf Laufen, Schwimmen und Krafttraining im Fitnessstudio mit Gummibändern. Jede Woche werden Gewicht und Widerstand langsam erhöht, um die Kraft zu steigern, ohne den Körper zu überfordern.

„Schritt für Schritt geht es mir besser, und der Knochen heilt gut, was die beste Nachricht von allen ist“, sagt Marquez. „Wir befinden uns immer noch im Rehabilitationsmodus. Ich arbeite sehr hart an meinem Herz-Kreislauf-System, um bereit zu sein.“

„Ende August habe ich eine weitere ärztliche Untersuchung, und dann können wir einen weiteren Schritt in der Rehabilitation machen und wirklich anfangen, Muskeln aufzubauen und zu trainieren. Manche Tage sind besser als andere, aber das ist alles Teil der Reise. Ich bin optimistisch“, blickt der 29-Jährige voraus.

Marquez: „Lange auf diese Gefühle gewartet“
Auf einen Zeitplan will er sich vor dem besagten nächsten Check aber nicht festlegen: „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um zu viel zu verlangen. Ich habe lange auf diese Art von Gefühlen gewartet. Es war ein Kampf. Es sind nicht zwei Tage oder zwei Monate, in denen ich gekämpft habe, es sind zwei Jahre.“

Zwar habe er 2021 trotz anhaltender Beschwerden einige Rennen gewonnen, doch in Jerez sei ihm klar geworden, dass sich etwas ändern müsse, erinnert sich der achtfache Weltmeister. Seit Barcelona ist er nun schon nicht mehr dabei.

„Es war schwierig und ist auch jetzt mental schwierig – nicht weil ich keine Rennen fahre, sondern weil man immer diese Zweifel am Arm hat. Ich kann mich nicht noch einmal operieren lassen. Ich bin überzeugt, dass diese Operation gut sein wird, aber diese Gedanken sind immer im Hinterkopf“, räumt Marquez ein.

Doch der Honda-Pilot ist fest entschlossen, zu alter Stärke zurückzukehren – und das gemeinsam mit seinem Team, das momentan seine schlechteste Saison in der MotoGP-Ära erlebt. „Honda befindet sich in einem kritischen Moment“, weiß auch Marquez.

In engem Austausch mit Honda und auch Bradl
„Ich spreche viel mit meinem Team und versuche, das Motorrad 2022, die Situation und die Geschehnisse zu verstehen“, sagt der Spanier weiter und kündigt an: Deshalb werde ich in Österreich sein, um mit allen zu sprechen und mich mit den HRC-Mitarbeitern aus Japan zu treffen, um für die Zukunft zu arbeiten.“

In Spielberg wird Marquez also übernächste Woche vor Ort sein – nicht als Fahrer, aber als Gast in der Repsol-Box, um sich über die Fortschritte von Honda zu informieren. „Wir arbeiten alle zusammen. Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Und wir werden zusammen wieder zurückkommen“, betont er.

Mit Stefan Bradl, der Marquez seit seiner erneuten Verletzungspause vertritt, stehe er in ständigem Austausch. „Wir und Santi (Hernandez, Crewchief; Anm. d. R.) arbeiten zusammen und testen Dinge – beide wissen, wie ich fahre“, erklärt Marquez.

„Ich habe in Mugello gesagt, dass ich zu Hause sein werde, aber ich möchte in Verbindung bleiben. Bei der letzten Operation habe ich mich zu sehr abgekapselt, und ich will involviert sein, damit ich, wenn ich zurückkomme, direkt loslegen kann.“

Wie gesagt, noch ist offen, wann Marquez zurückkehren wird. Honda hofft, dass er spätestens bei den Nachsaison-Tests wieder dabei sein kann. Jüngsten Spekulationen zufolge könnte Marquez aber womöglich schon beim Misano-Test Anfang September ein Comeback feiern, um an der Entwicklung für 2023 mitzuwirken.

Text von Juliane Ziegengeist

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