Beim Katalonien-Grand-Prix in Barcelona verlor Weltmeister Jorge Lorenzo durch den Zwischenfall mit Andrea Iannone die WM-Führung.
Honda-Werkspilot Marc Marquez schob sich dank der 20 Punkte für Platz zwei wieder an die Spitze. Vizeweltmeister Valentino Rossi meldete sich mit seinem zweiten Saisonsieg zurück im Rennen um den WM-Titel. Der Italiener hat nach sieben Grand Prix 22 Punkte Rückstand auf Marquez und liegt zwölf Zähler hinter Teamkollege Lorenzo.
Marquez wurde also vom Jäger zum Gejagten. Mit dieser Rolle kann sich der zweimalige MotoGP-Champion durchaus anfreuden: „Natürlich möchte man an der Spitze sein, denn dann hat man ein gewisses Polster. Ich habe zehn Punkte Vorsprung. Es ist immer besser, die Meisterschaft anzuführen, denn bei einem Fehler, wie dem in Le Mans, als ich stürzte und nur drei Punkte einfuhr, verringert sich der Vorsprung“, stellt der HRC-Pilot gegenüber ‚Red Bull‘ klar.
Fehler schmerzen also weniger, wenn man der Gejagte ist. „Eventuell verliert man die Führung, aber man liegt dann nicht weit zurück. Doch wenn man Zweiter oder Dritter ist, dann kann man viel verlieren und sollte sich keine Fehler erlauben“, vergleicht Marquez, der gleichzeitig weiß, dass sein Polster von zehn Punkten nicht allzu groß ist.
„Zehn Punkte sind besser als nichts, aber es ist wirklich richtig eng. Valentino liegt auch nur 22 Punkte zurück. Und das nach sieben Rennen. Die Top 3 liegen innerhalb von 25 Punkten. Es wird bis zum Ende sehr eng zugehen“, prophezeit der WM-Führende, der in der laufenden Saison bereits zwei Rennen gewinnen konnte. Während Rossi und Lorenzo jeweils zwei Nuller verkraften mussten, ging Marquez nur ein Mal leer aus.
Doch wer ist für Marquez die größere Bedrohung? „Wenn Lorenzo einen guten Tag hat, dann ist er richtig schnell. Er ist stärker als Valentino. Meiner Meinung nach ist Lorenzo auf eine Runde stärker“, bemerkt Marquez, der aber auch Rossi nicht unterschätzen möchte: „Andererseits hat Valentino sehr viel Erfahrung. Er weiß, wie er bestimmte Situationen für sich nutzen kann“, schildert Marquez.
„Es ist schwierig, ihn zu besiegen, wenn er ein gutes Rennen zeigt. Auch wenn er nicht der schnellste Fahrer des Wochenendes ist, mischt er vorne mit. Er ist sehr konstant“, erklärt Marquez, der beim bevorstehenden Event in Assen eine Wiederholung des Duells mit Rossi erwartet. Im vergangenen Jahr duellierten sich die beiden Fahrer bis in die letzte Schikane. Damals behielt Rossi die Oberhand.
Text von Sebastian Fränzschky
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