Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez fordert von Honda größere Schritte

(Motorsport-Total.com) – Beim Valencia-Test arbeitete Marc Marquez mit einem neuen Prototypen von Honda.

Die Aerodynamik war etwas anders und es gab auch ein neues Chassis. Dazu gab es eine kleine Modifikation beim Motor.

Der Lufteinlass für die Airbox war etwas größer. „Ja, ich bin zufrieden, weil wir etwas mehr Drehmoment haben, aber nur ein wenig mehr“, sagt Marquez über den Motor. Aber insgesamt ist sein Fazit vom neuen Motorrad durchwachsen.

„Wir brauchen einen größeren Schritt, wenn wir näher an die anderen Hersteller heranrücken wollen. Ja, ich habe natürlich mehr erwartet, weil man immer mehr und mehr will. Ich kann aber nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, denn Honda arbeitet.“

„Sie versuchen es und bringen ein neues Motorrad. Aber wir brauchen mehr, wenn wir um den WM-Titel kämpfen wollen. Mit dem Motorrad, das wir hier bekommen haben, werden wir nicht um den WM-Titel kämpfen“, hält der sechsmalige MotoGP-Champion fest.

Dieser Prototyp vermittelte laut Marquez „etwas mehr Gefühl“ für das Vorderrad, aber das kostete Performance in anderen Bereichen und ist ein Kompromiss. Auch die Rundenzeiten waren ähnlich zu der Honda-Version, die er am Sonntag gefahren ist.

„Bei einem der Probleme ging es in die richtige Richtung, aber so wie erwartet haben wir einen Bereich verbessert und in einem anderen verloren. Es ist ein Kompromiss. Der Charakter ist immer gleich. Wir haben mehr oder weniger die gleichen Probleme.“

„Ich habe mehr erwartet, aber das ist nicht gekommen. Am wichtigsten ist, dass Honda arbeitet. Wir wissen, dass sie für den Februar an mehr arbeiten. Ich erwarte beim Februar-Test in Malaysia einen größeren Schritt.“

Auch Teamchef Alberto Puig war nicht zufrieden mit dem Test: „Wir haben unterschiedliche Motorrad-Konzepte probiert und haben zu diesem Zeitpunkt etwas bessere Ergebnisse erwartet. Wir haben Positives gesehen, aber nicht so viel wie erwartet.“

Honda arbeitet auf Hochtouren und probiert viel, aber auf der Strecke lässt sich das noch nicht in Performance und Ergebnissen erkennen. Trotzdem ist Marquez für die Zukunft optimistisch, denn Honda hat erkannt, dass man viel ändern muss.

„Es waren viele japanische Ingenieure in der Box. Es ist lange her, dass ich so eine Reaktion gesehen habe“, sagt Marquez. „Das ist schon ein Zeichen. Sie erhalten sehr viele Informationen. Ich bin nicht so viele Runden gefahren.“

„Ich bin die Runden gefahren, die ich musste, um etwas zu probieren. Nicht mehr. Es machte keinen Sinn, weiche Reifen zu montieren und eine Zeitattacke zu fahren, denn dabei sieht man nicht das wahre Potenzial des Motorrads. Ich habe meinen Job gemacht und Aussagen getätigt. Nun müssen sie über den Winter arbeiten.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autoren: Megan White

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