(Motorsport-Total.com) – Beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia endete das Rennen für Marc Marquez nach einem Sturz in Kurve 9 im Kiesbett.
Der Weltmeister übernahm die Verantwortung für den Abflug, nachdem er in der Startaufstellung eine folgenschwere Entscheidung traf. Gegen den Willen seiner Crew ließ Marquez den Medium-Hinterreifen aufziehen und hoffte auf abtrocknende Strecke. Doch als es im Laufe des Rennens immer stärker regnete, kämpfte Marquez mit stumpfen Waffen.
Nach dem Rennen verteidigt Marquez die Entscheidung, trotz des Sturzes im Qualifying zu fahren: „Natürlich hatte ich Schmerzen, doch ich war bereit, zu fahren. Das demonstrierte ich im Warm-up und im Rennen. Ich machte heute den größten Fehler der kompletten Saison. Ich wählte den Medium-Hinterreifen. In der Startaufstellung meinten alle im Team, dass es regnet und der weiche Reifen gut ist. Doch ich kam im FT3 sehr gut mit dem Medium-Reifen zurecht, als nicht so viel Wasser auf der Strecke stand.“
„Heute war auch nicht viel Wasser auf der Strecke. Als ich in der Startaufstellung stand, hörte der Regen auf. Ich entschied mich, den Medium-Reifen aufziehen zu lassen. Als das Rennen begann, regnete es wieder. Die Temperatur des Hinterreifens ließ immer mehr nach und dann stürzte ich. Zum Glück geht es mir gut, doch ich muss daraus lernen. Es war heute keine gute Entscheidung. Ich war der einzige Fahrer mit dem Medium-Reifen. Doch selbst damit war ich schnell“, so Marquez.
Die Bedingungen stuft Marquez rückblickend als fahrbar ein: „Selbst zu dem Zeitpunkt, als ich stürzte, konnte man fahren. Es war gefährlich, weil es an einigen Stellen Aquaplaning gab, aber es war gut genug, um zu fahren.“ Dass Marquez mit dem Medium-Reifen ins Rennen startete, konnte bei Honda-Markenkollege Stefan Bradl nicht so richtig nachvollziehen: „Mit seinem Vertrauen kann man natürlich etwas riskieren. Er meinte, es war ein Fehler. Am wichtigsten ist, dass er fit ist und am Dienstag auf das neue Motorrad steigen kann“, so der Zahlinger.
„Ich treffe manchmal spontane Entscheidungen, die richtig sind. Heute war es mein erster großer Fehler der Saison“, gesteht der Spanier. Nach dem Sturz hielt sich Marquez erneut die linke Schulter. Dieses Mal kugelte er sich die Schulter aber nicht aus. „Ich hatte ein sehr festes Tape auf meiner Schulter. Es war sehr schmerzvoll, doch ich realisierte schnell, dass alles normal ist“, gibt er Entwarnung.
Seit Motegi kämpfte Marquez mit großen Schmerzen. Durch eine Operation soll die Schulter im Winter gestärkt werden. „Es sind sechs Wochen nötig. Oder fünf (lacht; Anm. d. Red.). Haha, das ist die Einstellung eines Fahrers. Aber ich habe den ganzen Winter Zeit“, so Marquez. „Wenn ich heute bei der Party anstoße, werde ich sie mir sicher wieder auskugeln (lacht; Anm. d. Red.). Ich muss es heute ruhig angehen.“ Beim Test in Valencia plant Marquez, nicht allzu viele Runden zu fahren.
Text von S. Fränzschky, Co-Autoren: G. Dirnbeck, O. Puigdemont
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