Nach dem Grand Prix in Silverstone steht mehr oder weniger fest, dass Marc Marquez nicht zum dritten Mal MotoGP-Weltmeister wird.
Zum vierten Mal in diesem Jahr stürzte der Spanier im Rennen von seiner Honda und sammelte keine WM-Punkte. Sein Rückstand auf Leader Valentino Rossi (Yamaha), der in jedem Rennen auf dem Podest stand, ist auf 77 Punkte angewachsen. „Die WM ist jetzt vorbei, aber ich werde versuchen, noch so viele Rennen wie möglich zu gewinnen“, sagt Marquez nach dem Regenrennen.
Sein Ausfall hat auch Konsequenzen in der Teamwertung, denn Repsol-Honda ist nun hinter Ducati auf den dritten Platz zurückgefallen. Das wird HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto gar nicht gefallen. „Es war ein schwieriges Rennen, ein schwieriger Tag im Regen“, seufzt Marquez. „Im Trockenen war alles in Ordnung, aber eine nasse Strecke ist immer ein Fragezeichen. Ich war sehr konzentriert und das Warmup ist auch gut gelaufen. Im Rennen war das Gefühl aber nicht so gut.“
Es hätte auch anders kommen können, denn Marquez folgte Rossi wie ein Schatten. Kurz vor seinem Ausfall in der Copse-Kurve erhöhte der Spanier den Druck und ein Überholmanöver schien nur eine Frage der Zeit zu sein. „Ich habe versucht Valentino zu folgen. In manchen Abschnitten war ich auch schneller als er. Die Charakteristik mit dem nervösen Hinterrad machte es schwierig. Wir konnten nicht an der Regenabstimmung arbeiten.“
In Runde 13 war dann alles vorbei. „Als ich am Ende der Geraden bremsen wollte, hat das Hinterrad blockiert. Als ich den Sturz abfangen wollte, bin ich schon durch die Luft geflogen“, sagt Marquez zu dem Sturz. Zum Teil ist auch das schwierige Handling der Honda dafür mitverantwortlich, wie er erklärt: „Im Trockenen können wir an der Abstimmung arbeiten. Ich bin zum letzten Mal in Austin im Regen gefahren. Dort hatten wir große Probleme.“
„Wenn die Strecke rutschig ist, wird es schwierig. Trotzdem war ich heute schnell. Das soll aber keine Ausrede sein. Im Nassen bedeutet ein kleiner Fehler sofort einen Crash.“ In den verbleibenden sechs Rennen geht es für Marquez in erster Linie um Einzelergebnisse: „Ich werde versuchen zu gewinnen. Ist das nicht möglich, will ich auf das Podium kommen. Es wird sich aber nicht viel ändern, weil ich bei den letzten Rennen schon viel Risiko genommen habe. Das ist mehr oder weniger mein Stil.“
Text von Gerald Dirnbeck & David Emmett
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