(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez hat im vergangenen Jahr seinen Millionenvertrag mit Honda gekündigt, um sich einem Ducati-Satellitenteam anzuschließen und das Vorjahresmodell der Desmosedici zu pilotieren. Ein Opfer, das er vor fünf oder sechs Jahren wahrscheinlich nicht gebracht hätte, das er aber jetzt brauchte.
Und zwar, um wieder Spaß am Motorradfahren zu haben und um sich selbst zu beweisen, dass er mit 31 Jahren immer noch so konkurrenzfähig ist wie „Ducatis Maßstab“ – so nannte er Francesco Bagnaia nach ihrem Duell am Sonntag in Jerez.
Der zweifache MotoGP-Weltmeister ist auch 2024 der Hauptanwärter im Kampf um den Titel und verlängerte noch vor Saisonbeginn seinen Vertrag mit Ducati bis 2026.
Wer im nächsten Jahr sein Teamkollege wird, steht noch nicht fest. Marquez hat derzeit nur einen Einjahresvertrag mit Gresini und ist neben Jorge Martin und Enea Bastianini einer der Namen, die für den Werksplatz im Jahr 2025 im Gespräch sind.
Der Spanier selbst verrät, er habe „einen Plan imKopf“, und obwohl er es nicht sagt, lacht er ein wenig, wenn man ihn fragt, ob dieser Plan zum offiziellen Ducati-Werksteam führt – ein Ziel, für das er in Jerez eine der ersten Türen eingetreten hat.
Marquez: „Es gab bereits Gespräche“
„Das Wichtigste ist, dass die Ergebnisse kommen. Bisher war zwar Speed da, aber es gab keine Ergebnisse“, sagt er. Doch das hat sich in Jerez geändert. „Mal sehen, ob wir das in Le Mans bestätigen können. Ich habe es immer gesagt: Je schneller man auf der Strecke ist, desto mehr Möglichkeiten hat man.“
„Wichtig ist, dass ‚der Plan‘ gut läuft und es Ergebnisse gibt. Dann kontaktieren mich die Werke. Es gab bereits Gespräche. Mental bin ich mir ziemlich klar darüber, was ich will.“
Auf die Frage, ob ein Ducati-Werksplatz von ihm abhängt, ergänzt Marquez: „Nun, es hängt generell von vielen Dingen ab, aber das Wichtigste ist, dass ich mir im Klaren bin und nicht nur eine Option habe.“ Bis zum Italien-Grand-Prix Anfang Juli erwartet Ducati, seine Werksteamaufstellung für 2025 zu finalisieren.
Mit Blick auf seinen jüngsten Erfolg in Jerez, dem ersten Grand-Prix-Podest mit Ducati, betont der 31-Jährige: „Im Sport sind mentale Verletzungen manchmal wichtiger als physische. Klar hatte ich körperlich einige sehr schwere Verletzungen, aber das verursacht auch mentale Verletzungen, die man überwinden muss.“
Comeback-Erfolg am Ort des Schreckens
„Es bedeutet nicht, dass man besiegt ist und feststeckt. Es bedeutet, neuen Anlauf zu nehmen und Selbstvertrauen zu gewinnen. Das war mein Plan für dieses Jahr, und ich habe all meinen Mut investiert, was man als Sportler manchmal tun muss.“
Dass er dafür ausgerechnet in Jerez belohnt wird, wo 2020 eine schwere Verletzung am rechten Arm seine Karriere fast beendete, macht es um so spezieller. „Dieses Ergebnis mit den Fans zu feiern, war wundervoll. Wir hoffen, dass wir noch viele solche Momente haben werden, um mit ihnen zu feiern“, sagt Marquez.
„Hier begann mein Albtraum, und wir hoffen, dass wir aus dieser Spirale herauskommen, auch wenn wir noch nicht ganz aus ihr heraus sind. Die Erinnerung daran lastet immer noch auf uns, aber wir werden immer zuversichtlicher, und das erlaubt uns, Dinge auszuprobieren, wie wir es im Kampf um den Sieg getan haben.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova
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