(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez ist zurück im MotoGP-Feld.
Nach langer Verletzungspause nimmt der achtmalige Motorrad-Weltmeister an diesem Wochenende in Portugal sein Comeback in Angriff. „Diese neun Monate waren sehr, sehr schwierig“, gibt der Honda-Fahrer zu. „Es stimmt, dass ich nervös bin. Ich spüre Schmetterlinge im Bauch, was für mich nicht normal ist.“
„Es waren neun schwierige Monate mit vielen Zweifeln. Es bestand nicht nur der Zweifel, ob ich jemals wieder fahren kann, sondern ob ich den Arm wieder normal benutzen kann. Ich war aber immer optimistisch. Die Leute um mich herum haben mir geholfen, motiviert zu bleiben.“
„Das Ziel lautet, dass ich mich auf dem Motorrad wohlfühle“, betont Marquez. „Deshalb bin ich hier. Es ist ein großes Fragezeichen, wie mein Körper, mein Arm im Laufe des Wochenendes reagiert. Und wie werde ich mich auf dem Motorrad fühlen? Ich weiß es nicht.“
„Am besten wäre morgen ein privater Test, aber diese Möglichkeit gibt es nicht“, seufzt der 28-Jährige. Im März testete Marquez mit der Straßenversion der Honda RC213V-S in Barcelona und Portimao. Vergangenen Montag gab es noch ein kurzes Training auf einem Flattrack in Spanien.
Viele Fragezeichen, körperlich wie mental
„In den vergangenen neun Monaten bin ich drei Tage lang Motorrad gefahren“, hält Marquez fest. „Seit einem Monat bin ich nichts gefahren. Natürlich wird es schwierig. Natürlich habe ich selbst auch Fragezeichen, auch was die Reaktion meines Körpers betrifft.“
„Ich bin aber hier, weil ich bereit für alle Situationen bin. Vor einem Monat habe ich hier einen privaten Test gehabt. Das war das letzte Mal, dass ich überhaupt mit einem richtigen Motorrad gefahren bin.“
Mit dem MotoGP-Bike kennt er die anspruchsvolle Portimao-Strecke überhaupt nicht. „Ich werde nicht der gleiche Marc sein. Ich brauche Zeit“, ist sich Marquez bewusst. „Ich befinde mich immer noch in der Rehabilitation. Das sind zwei Aspekte – körperlich und mental.“
„Ich habe mich vorbereitet, aber es ist schwierig. Ich möchte mich normal fühlen, aber ich spüre diese Schmetterlinge im Bauch, die nicht normal sind. Körperlich fühle ich mich bereit. Mental muss ich mich erst wieder Schritt für Schritt wie ein MotoGP-Fahrer fühlen.“
Gemeinsame Entscheidung mit den Ärzten
„Ich möchte mich selbst nicht unter Druck setzen. Es geht darum zu fahren. Man sieht im Fernsehen, dass es eine harte Klasse ist. Hier sind die besten Fahrer der Welt und ich kehre von einer schweren Verletzung zurück.“
„Jetzt ist der Zeitpunkt für das Comeback gekommen, aber ich weiß nicht, wie lange es dauern wird“, findet Marquez offene Worte, um keinen Erwartungsdruck aufzubauen. Am Donnerstag absolvierte er an der Strecke den Check der FIM-Ärzte und erhielt die Startfreigabe.
Dass die Rückkehr zu früh kommt, glaubt er nicht: „Wir haben die Entscheidung gemeinsam mit den Ärzten getroffen. In Katar war die Entscheidung schon mehr bei ja als bei nein. Es war aber keine einstimmige Meinung. Deshalb haben wir uns dagegen entschieden. Jetzt war die Meinung einstimmig.“
Marquez beginnt am Freitag mit Bradls Motorrad
Seit dem Juli 2020, als sich Marquez beim Saisonauftakt in Jerez den rechten Oberarm gebrochen hat, fährt Honda den Erfolgen hinterher. Sein Bruder Alex Marquez eroberte im Vorjahr zwei zweite Plätze. Takaaki Nakagami startete einmal von der Poleposition.
„Honda ist offensichtlich nicht in der besten Situation“, sagt Marquez. „Ich habe mit unseren japanischen Ingenieuren gesprochen. Sie arbeiten sehr hart, um die Probleme zu verstehen. Man will einen Kompromiss finden, damit alle Fahrer mit dem Bike schnell sind. Honda hat gute Fahrer.“
„Sie haben immer noch die gleichen Probleme wie damals, als ich mich verletzt habe. Es geht um das Vertrauen zum Vorderrad. Man muss weniger stürzen. Es wird daran gearbeitet. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es beim Motorrad keine großen Änderungen, aber einige Updates.“
„Ich hatte ein langes Meeting in der Box, um diese Updates zu verstehen. Ich werde mit Bradls Motorrad beginnen. Es hat die jüngsten Updates. Von dieser Basis werde ich dann mein Motorrad, meinen Kompromiss aufbauen, damit ich wieder auf ein Toplevel komme.“
Text von Gerald Dirnbeck
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