(Motorsport-Total.com) – Am Samstag in Spielberg (Österreich) haben die unterschiedlichen Gremien, die an der Organisation der Motorrad-Weltmeisterschaft beteiligt sind, offiziell die Änderung des Wochenendformats bekanntgegeben, die unter anderem beinhaltet, dass Sprintrennen eingeführt werden.
Schon in der bevorstehenden Saison 2023 werden die Piloten der Königsklasse MotoGP an jedem Rennwochenende ein zusätzliches Rennen fahren. Dieses findet am Samstag statt und geht über die halbe Distanz des Grand Prix, der wie üblich am Sonntag ausgetragen wird. Für das Sprintrennen werden halbe Punkte vergeben.
Am Freitag, dem Tag vor der offiziellen Bekanntgabe, hatte sich der eine oder andere MotoGP-Pilot schon zum Thema Sprintrennen geäußert. Der sechsmalige MotoGP-Weltmeister Marc Marquez hatte keine Zeit, seinen Standpunkt darzulegen, obwohl er bis zum frühen Nachmittag am Red-Bull-Ring anwesend war.
Für ‚Motorsport.com‘ analysiert Marquez aber die Initiative, die von MotoGP-Promoter Dorna gefördert und vom Motorrad-Weltverband (FIM) sowie der Herstellervereinigung (MSMA) und der Teamvereinigung (IRTA) unterstützt wird.
Mit Einführung der Sprintrennen wird dem Wunsch aller an der Motorrad-WM beteiligten Parteien entsprochen, das Spektakel zu steigern. In Marquez‘ Augen ist es der richtige Schritt, weil das attraktivste Zeitfenster des Rennwochenendes aufwertet wird – jenes, das mit dem Erlöschen der roten Ampel beginnt und mit dem Schwenken der schwarz/weiß karierten Zielflagge endet.
„Ich finde, es ist eine gute Entscheidung, vor allem weil es gut für das Spektakel ist. Als Fahrer mag ich die Sonntage, denn dann finden die Rennen statt“, so Marquez im Telefongespräch mit unserer Schwesterplattform ‚Motorsport.com‘.
„Die Sprintrennen werden MotoGP spektakulärer machen und einen anderen Blick auf das Wochenende geben. Es wird weniger Trainingszeit geben und das wird die Arbeit der Hersteller noch wichtiger machen“, so Marquez, der nächste Woche seinen nächsten wichtigen Arzttermin auf dem Weg zu einem geplanten MotoGP-Comeback hat.
Marquez sagt, er ist sich des erhöhten Risikos für die Fahrer bewusst, doppelt so viele Rennen fahren zu müssen. Seiner Meinung nach ist das aber Teil des Spiels: „Kann das ein höheres Risiko bedeuten? Ja, aber wir sind Rennfahrer und ich persönlich akzeptiere das.“
Für den Honda-Werkspiloten darf die Revolution nicht mit Einführung der Sprintrennen enden, sondern muss durch andere Elemente ergänzt werden, um die Popularität der Motorrad-WM weiter zu steigern.
„“Es wird immer wichtiger, sich an das Umfeld anzupassen. Genau das tut die Dorna. Es wird etwas unternommen und dieses neue Format ist der Beweis dafür. Ich glaube auch, dass es hier nicht enden kann, sondern dass wir weiter nach Wegen suchen müssen, um mehr Leute einzubinden. Ich sehe, wie offen man dem in dieser Meisterschaft gegenüber steht“, so Marquez.
Text von Oriol Puigdemont
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