Marc Marquez - © German Garcia Casanova

© German Garcia Casanova – Den großen Durchbruch sieht Marc Marquez bei Honda noch nicht

(Motorsport-Total.com) – Dass der erste Prototyp der 2024er-Honda kein Durchbruch ist, hatte bereits Stefan Bradl am Rennwochenende in Misano angedeutet.

Am Montag testete auch Marc Marquez das neue Bike und bestätigte die Eindrücke des Deutschen.

„Das Motorrad verlangt einen anderen Fahrstil, aber letzten Endes sind die Probleme mehr oder weniger dieselben. Es braucht noch mehr Arbeit“, so Marquez‘ erstes Fazit in der Mittagspause des Tests. Zu diesem Zeitpunkt lag der Spanier mit einer Zeit von 1:32.187 Minuten auf dem 17. Platz des Klassements.

Er hatte erst 18 Runden mit dem diesjährigen Bike absolviert, bevor er auf das Upgrade umstieg, das zwar noch keinen Motor hat. „Der ist der gleiche. Aber ist ein neues Chassis und eine neue Geometrie des Motorrads“, verrät Marquez.

„Man hat eine andere Sitzposition“, erklärt er. „Zu Beginn fühlt es sich etwas seltsam an, aber mit jeder Runde wird es – wie mit jedem neuen Motorrad – natürlicher. Aber die Art und Weise, wie man auf Rundenzeit kommt, ist sehr ähnlich zu unserem aktuellen Bike.“ Was weiterhin fehle, sei der Grip am Hinterrad.

Marc Marquez: „Sind immer noch weit entfernt“
„Natürlich ist das nur der erste Eindruck von der Maschine“, sagt der Honda-Pilot weiter, „aber wir hatten bereits die Kommentare des Testfahrers. Wie ich gestern schon sagte, wollte ich mich aber nicht anstecken lassen, bevor ich das Motorrad selbst fahre.“

„Also habe ich versucht, nicht auf die Kommentare zu hören und es einfach selbst auszuprobieren. Es stimmt, dass wir mit einer Richtung angefangen haben, und dann haben wir das Motorrad ein bisschen in meine Richtung verändert – nicht ganz, weil es viel Zeit braucht, aber in meinen Fahrstil. Es wurde besser und besser, aber es ist eine andere Art zu fahren. Die Probleme sind dieselben.“

„Wenn das also die Basis des Motorrads ist, sind wir noch weit entfernt. Wir müssen noch weiterarbeiten und viele Dinge ändern“, mahnt der Spanier und setzt dabei auch auf das Knowhow „einiger neuer Ingenieure“ in der Honda-Garage.

„Ein Ingenieur, der früher in der Formel 1 an der Aerodynamik gearbeitet hat, ist gekommen. Und es gibt auch einen neuen Projektleiter. Ich kenne noch nicht alle Gesichter. Es ist eine Übergangsphase, aber ja, es gibt viele neue Ingenieure, die mit den Informationen jetzt weitermachen müssen“, sagt Marquez.

Der Spanier ist sich bewusst, dass das einige Zeit in Anspruch nehmen wird. „Denn soweit ich weiß, arbeiten diese neuen Ingenieure noch nicht lange an diesem Motorrad. Also schauen wir mal. Sie haben nicht viel Zeit für Valencia, weil es schon in zwei Monaten ist, aber wir werden sehen, ob sie einen Schritt machen können.“

Marquez-Zukunft unklar: Es gibt „drei Ideen“
Angesprochen auf seine Zukunft, über die es rund um das Misano-Wochenende jede Menge Spekulationen gab, bleibt Marquez weiter kryptisch. „Die Entscheidungen oder Theorien, die ich habe, sind Plan A, Plan B und Plan C“, verrät er.

„Ich habe also drei sehr klare Ideen, und ich weiß sehr genau, was für jede von ihnen geschehen muss. Also ist noch Zeit.“ Eine Deadline für eine finale Entscheidung gebe es aber: „Natürlich. Rund um Indien, Japan werde ich mich entscheiden.“

„Ich will keine Worte, ich will Taten“, hält der sechsfache MotoGP-Champion fest. „Nach und nach hoffe ich, dass diese Fakten kommen werden, damit ich weiterhin motiviert und engagiert für Honda sein kann. Was die Leistung auf der Strecke angeht, von der man immer mehr erwartet, haben wir sie noch nicht gesehen, aber was die neuen Gesichter in der Box angeht, haben wir sie gesehen.“

Marquez‘ Teamkollege Joan Mir sah nach seinen ersten Runden mit dem neuen Bike zumindest kleine Fortschritte: „In ein paar Bereichen haben wir uns verbessert, auch wenn es kein riesiger Schritt ist. Wir sind immer noch weit weg. Aber ich fühlte mich auf gebrauchten Reifen etwas besser und war ein bisschen konstanter.“

„Es ist nur der erste Test. Wir konnten etwas Positives sehen. Ich kann aber noch nicht sagen, ob das die Richtung ist, in die wir nächstes Jahr gehen werden. Wenn wir dort ankommen wollen, wo wir sein möchten, brauchen wir noch mehr“, so der Spanier.

Angesprochen auf den Hinterradgrip, unter dem die Honda-Fahrer leiden, sagt er: „Der Grip war ein wenig besser, aber wir sind noch weit weg. Auf der Bremse und beim Turning sehe ich eine kleine Verbesserung. Es ist ein kleiner Schritt in jedem Bereich.“

Text von J.Ziegengeist, Co-Autoren: G.Dirnbeck, L.Duncan

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