Mit Enea Bastianini duellierte sich Marc Marquez in den Schlussrunden um Platz zwei

(Motorsport-Total.com) – Im Qualifying zum Grand Prix von Japan hatte Marc Marquez sein Tempo bereits gezeigt.

Er markierte einen neuen Streckenrekord, verlor diesen wegen der Tracklimits allerdings wieder. Dennoch gelang ihm von Startplatz neun ein starkes Sprintrennen, das er mit einem erneuten Podestplatz krönte.

Schon in der ersten Runde konnte der Gresini-Pilot Boden gutmachen und reihte sich zunächst an sechster Stelle ein. Dabei verlief sein Start alles andere als optimal: „Er war akzeptabel, aber ich konnte bis zur Kurve 5 das Ride Height Device des Motorrads nicht deaktivieren, und ich fühlte mich nicht wohl.“

Dennoch gelang es dem Spanier, zu Jorge Martin aufzuschließen und ihn zu überholen. Durch Brad Binders frühen Ausfall erbte eine weitere Position und war schon Vierter.

Zu den Top 3 musste Marquez dann aber erst einmal etwas abreißen lassen. „Ich habe auf den ersten Runden vielleicht etwas zu sehr gepusht und die Temperatur im Vorderreifen schoss in die Höhe“, erklärt er. „Ich kühlte ihn aber wieder etwas herunter.“

Enges Duell um Platz zwei mit Bastianini
Nachdem Pedro Acosta in Führung liegend gestürzt war, übernahm Marquez schließlich Rang drei und konnte in den letzten Runden den Anschluss zu Enea Bastianini herstellen.

Mit ihm lieferte sich der Gresini-Pilot ein enges Duell um Platz zwei. Auf der vorletzten Runde tauschten beide mehrfach die Plätze. Das glücklichere Ende hatte aber Bastianini. „Er verteidigte sich super gut und es war mit viel Risiko verbunden, aber ich habe alles versucht“, resümiert Marquez das Duell.

„Es war ein schöner Kampf“, ergänzt Bastianini. „Marc ist sehr schwer zu überholen. Als wir in Kurve 11 einbogen, war ich bereits am Limit, hatte dann aber die bessere Linie und konnte innen durchziehen.“ Zu einer Gegenattacke kam es nicht mehr.

„Er war in der letzten Runde nicht schneller“, hält Marquez fest. Das Problem sei die Temperatur im Vorderreifen gewesen. „Wenn man einem anderen Fahrer ein, zwei Runden lang folgt, geht sie sofort nach oben und das Vorderrad beginnt, zu blockieren.“

„Deshalb entschied ich mich, zu pushen, aber nicht zu sehr, denn das waren die zwei, drei Punkte mehr nicht wert. Ich dachte vor allem daran, nicht das Podium zu riskieren.“

Trotzdem schlossen beide noch zu Bagnaia auf. Ihn und Bastianini trennten im Ziel nur 0,181 Sekunden. „Eine Runde mehr und ich hätte vielleicht um den Sieg kämpfen können. Aber der zweite Platz geht in Ordnung“, betont der Ducati-Pilot.

Späte Meldung über gestrichene Quali-Runde
Marquez fehlten seinerseits dreieinhalb Zehntel auf Bagnaia: „Wir sind nahe an den Ersten herangekommen, und das ist das Wichtige.“ Das half auch, den Ärger über die gestrichene Pole-Runde im Qualifying zumindest ein wenig zu vergessen.

Denn in Q2 fuhr Marquez mit einer Zeit von 1:42.868 Minuten nicht nur die schnellste Runde, sondern stellte auch einen neuen Streckenrekord auf. Allerdings hielt dieser nicht lange. Wegen Überschreitung der Tracklimits in Kurve 4 fiel die Runde dem Rotstift zum Opfer – und Marquez auf Platz neun zurück.

Was ihn dabei mehr ärgerte als der Tracklimits-Verstoß an sich war die späte Meldung der gestrichenen Runde. Denn der Spanier wog sich eigentlich in Sicherheit.

„Auf dem Motorrad ist es manchmal unmöglich zu realisieren, ob man das Grün berührt hat oder nicht. Aber dann sah ich, dass die Runde nicht gestrichen wurde, also gab es keinen Grund, weiter zu pushen. Es tröpfelte schließlich auch, und mit dieser Rundenzeit war ich sicher in der ersten Reihe“, erklärt er.

Rennleitung erklärt: Softwarefehler war schuld
„Leider kam die Benachrichtigung sehr spät. Die Stewards sagten mir, dass es ein technisches Problem bei der Übermittlung gab. Pech, aber es ist, wie es ist.“ Hätte er früher Bescheid gewusst, hätte er versucht, noch eine schnelle Runde zu fahren.

Renndirektor Mike Webb sah sich später zu einem Statement gezwungen und erklärte: „Der Sensor für die Tracklimits wurde sofort ausgelöst, was zur automatischen Annullierung einer Runde führt. Die Stewards gaben das sofort ins System ein, aber leider wurde dieser Prozess durch einen Softwarefehler unterbrochen.“

Die Runde musste folglich manuell gelöscht werden, was zu einer Verzögerung der Benachrichtigung führte. „Dies ist das erste Mal, dass dies bei tausenden von Verstößen gegen Tracklimits, die jede Saison untersucht werden, passiert ist.“

Die Ursache für den Fehler sei aber gefunden und das System angepasst worden, um sicherzustellen, dass dieser Fehler nicht mehr auftreten kann, versichert Webb.

Gelingt Aufholjagd auch am Rennsonntag?
Mit Blick auf das lange Rennen am Sonntag sagt Marquez: „Das größte Fragezeichen ist der Hinterreifen. Heute hat der weiche Hinterreifen spürbar abgebaut und ich bekam Spinning. Viel wird auch vom Start und der ersten Runde abhängen.“

„Man hat es in Mandalika mit Bagnaia und heute mit Martin gesehen: Wenn man von weiter hinten startet, wird mit dem Windschatten der anderen Motorräder und der Temperatur im Reifen alles schwieriger. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, weil das Qualifying noch ein Schwachpunkt ist, den ich verbessern muss.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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