Sturz in Runde 14: Marc Marquez rutschte in Kurve 8 das Vorderrad weg

(Motorsport-Total.com) – Auf Grund der Bedingungen ging Marc Marquez als einer der großen Favoriten in den Thailand-Grand-Prix.

Marquez konnte frei fahren, da er im Gegensatz zu den WM-Rivalen Jorge Martin und Francesco Bagnaia weniger zu verlieren hatte. Rundenlang studierte Marquez den vor ihm fahrenden Bagnaia und startete zwei Manöver in der letzten Kurve, doch Bagnaia konterte jeweils. Als er einen neuen Versuch vorbereiten wollte, kam er in Kurve 8 zu Sturz und verlor dadurch viel Zeit. Er beendete das Rennen auf P11.

„Wir waren heute die Schnellsten“, ist Marquez überzeugt. „Vielleicht waren wir nicht geduldig genug. Es war wirklich knifflig heute. Es gelang mir nicht, sauber an Bagnaia vorbeizuziehen. Ich plante ein wirklich sauberes Manöver, denn ich war schnell genug.“

„Ich erkannte, dass ich deutlich schneller bin“, erklärt Marquez und ärgert sich über seinen Fehler: „Ich hatte in dieser Kurve 1,5 Grad mehr Schräglage und verlor die Front. Ich konnte es nicht mehr retten, auch wenn es beinahe geklappt hätte. Wir sind Menschen und machen Fehler. Heute war es mein Fehler.“

Die letzte Kurve war für Marquez mit der 2023er-Ducati die beste Überholmöglichkeit. „Bei den anderen Bremspunkten lag ich zu weit zurück. In Kurve 12 kommt man aus einer langsamen Kurve und da hatte ich ein besseres Gefühl“, begründet er seine Taktik.

In Runde 14 bereitete Marquez ein Manöver gegen Bagnaia vor und versuchte, im kurvigen Teil so nah wie möglich an die Ducati mit der Nummer 1 heranzukommen. „In dieser Runde plante ich, ihn in der letzten Kurve zu attackieren. Doch soweit kam ich nicht“, so Marquez.

Nach dem Sturz reihte sich Marquez auf der 16. Position ein und stürmte durchs Feld. „Ich fuhr richtig gut, obwohl ich keine Hinterradbremse mehr zur Verfügung hatte. Das zeigt, dass ich mehr in petto hatte“, erklärt der Spanier. „Wir haben bereits gewonnen, ohne die Schnellsten zu sein. Heute waren wir die Schnellsten, machten aber einen Fehler. Das kommt vor.“

Wie Marc Marquez die Kollision mit Joan Mir bewertet
In der Schlussphase kam es zu einer hitzigen Szene mit Ex-HRC-Teamkollege Joan Mir. Marquez drückte Mir in Kurve 3 von der Strecke. „Ich rechnete mit der Strafe“, bemerkt Marquez und verteidigt sich: „Es gibt unterschiedliche Sichtweisen, abhängig ob man es von der Gerade aus oder ob man es aus der Bremszone betrachtet.“

„Ich war auf der Geraden bereits neben Joan. Er verlor in der Runde zuvor drei Positionen und wollte nicht nachgeben. Er öffnete die Bremse und lenkte ein. Ich hatte keine Wahl, weil ich nach dem Sturz ohne Hinterradbremse fuhr“, schildert Marquez.

Die Stewards bestraften Marquez, indem sie der Startnummer 93 verordneten, eine Position aufzugeben. Marquez agierte clever. „Ich holte die Fahrer vor mir ein, überholte, ließ ihn wieder durch und überholte erneut“, beschreibt Marquez.

Offener Reißverschluss: Marc Marquez entgeht möglicher Strafe
Der Spanier hatte Glück, dass er von den Stewards keine weitere Strafe erhielt, denn der Reißverschluss seiner Lederkombi war nicht ordnungsgemäß geschlossen. „Beim Sturz entstand durch den Airbag sehr viel Druck an den Schultern“, nennt Marquez den Grund.

Der von Alpinestars verbaute Schutz, der ein Öffnen des Reißverschlusses verhindern soll, öffnete sich. „In der letzten Runde ging der Reißverschluss ein bisschen weiter auf“, verrät Marquez, der dafür keine Strafe erhielt.

Frust bei Joan Mir: „Es war über dem Limit“
Das aggressive Manöver von Marquez kam bei Mir nicht gut an. Der Honda-Werkspilot fuhr lange in den Top 12, kämpfte gegen Rennende aber mit einigen Problemen. Der Zwischenfall mit Marquez warf Mir weiter zurück. Er beendete das Rennen am Ende auf P15.

„Es war nicht am Limit sondern über dem Limit. Es war ähnlich wie beim Sprint in Jerez“, vergleicht Mir. „Ich will das nicht weiter kommentieren, denn jedes Mal wenn ich das mache, dann wird mir das zum Verhängnis. Es soll jeder für sich entscheiden.“

Die Strafe gegen Marquez kann Mir nicht nachvollziehen und sieht diese als zu milde an. „Was ist mit mir?“, fragt sich Mir. „Ich verlor drei Positionen. Eine Long-Lap-Penalty wäre in diesem Fall ist die logischste Option. Es passierte mir auch einige Male. Durch die Long-Lap verliert man die Position, die man durch das Manöver gutgemacht hat.“

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: German Garcia Casanova

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