Marc Marquez Valentino Rossi - © LAT

© LAT – Die Szene zwischen Marquez und Rossi
ist auch in Austin großes Gesprächsthema

(Motorsport-Total.com) – Dass Medienrunden einzelner MotoGP-Fahrer im internationalen Dorna-Stream live ausgestrahlt, passiert selten.

Einzig die offiziellen Pressekonferenzen am Donnerstag sowie nach dem Qualifying und dem Rennen gehören zum Standardprogramm.

Doch schon nach dem #TermasClash vor knapp zwei Wochen in Argentinien entschied man sich, die Pressestatements von Marc Marquez und Valentino Rossi im Anschluss live zu streamen.

Vor dem Großen Preis der USA an diesem Wochenende setzte die Dorna dieses Vorgehen fort. Als erster der beiden Rivalen war Weltmeister Marquez um 18:30 Uhr MESZ an der Reihe. Das Interesse war groß, der Presseraum von Honda prall gefüllt. Doch das hitzigste Thema, der #TermasClash und die erneute Konfrontation mit Rossi, nahm überraschend wenig Raum ein.

Marquez gab es sich diplomatisch und ganz auf jene Deeskalation bedacht, wie sie sich etwa FIM-Präsident Vito Ippolito gewünscht hatte. „Natürlich war das Rennwochenende in Argentinien, besonders am Sonntag, sehr schwierig und auch knifflig hinsichtlich der Bedingungen. Während des Rennwochenendes passieren viele Dinge, aber ich bin ein Fahrer, ich bin ein Mensch, ich möchte mich verbessern dazu lernen“, so Marquez.

#TermasClash mit Rossi: Eine Lektion für alle

Und der Spanier ergänzt: „Besonders von diesem Sonntag kann jeder viel lernen und wir versuchen, uns für die Zukunft zu verbessern.“ Was das im Detail heißen soll, wird sich erst noch zeigen müssen. Nach dem Rennen in Termas de Rio Hondo hatte Marquez jedenfalls klar gestellt, dass er an seiner Fahrweise nichts ändern werde. Dies bekräftigte er auch im Gespräch mit ‚Sky Italy‘.

„Viele Menschen haben sich dazu geäußert und ihren Standpunkt klargemacht, ich respektiere die Meinung aller. Ich werde meinen Fahrstil fortsetzen, was bedeutet, bis an die Grenzen zu gehen“, sagte der MotoGP-Weltmeister dort. „Es geht immer darum, von allem zu lernen, was passiert, und ich glaube, ich habe etwas gelernt. Es sollten keine Fehler mehr gemacht werden, aber gleichzeitig ändere ich meinen Stil nicht“, hält er fest.

Nach seinem Verhältnis zu Rossi gefragt, antwortet er: „Ich tat alles, was ich in Argentinien tun musste. Ich erkannte, dass ich falsch lag, und versuchte, mich sofort zu entschuldigen.“ Wie wir wissen, wurde ihm der Zutritt zur Yamaha-Box an diesem Zeitpunkt verweigert. Für Marquez scheint damit alles gesagt. Das Gerede und die Schlagzeilen um ihn versuche er auszublenden.

Technisches Problem am Start wird untersucht
„Ich gebe dem, was um mich herum ist, nicht viel Bedeutung“, sagt er und ergänzt: „Ich denke, es ist wie beim Fußball: Wir können uns nicht alle einig sein. Aber es gibt Dinge, die gelöst werden können, wie zum Beispiel der Start.“ Er hatte dem Honda-Fahrer seine erste von insgesamt drei Strafen in Argentinien eingebracht und die anschließende Aufholjagd überhaupt erst nötig gemacht. In Austin rekapituliert er die Situation.

Honda analysiere sehr genau, warum der Motor am Start ausgegangen ist, weiß Marquez und vermutet ein elektronisches Problem. „Sie werden versuchen, das Problem für die Zukunft zu beheben. Cal (Crutchlow, LCR-Honda; Anm. d. R.) war das schon im Training passiert, aber da hielt man es noch nicht für ein Problem, sie dachten, es wäre nur ein Fehler gewesen. Es betraf also nicht nur mich, mir ist es aber leider am Start passiert.“

An diesem Punkt sei er eigentlich im Begriff gewesen, zurück an die Box zu gehen, „denn ein Fahrer allein bekommt es normalerweise nicht mehr zum Laufen“, so Marquez. „Also wollte ich zum Mechaniker mit dem Startgerät, aber ich versuchte es und der Motor lief wieder. Dann war es etwas verwirrend mit der Rennleitung. Da gab es ein Missverständnis und es war für alle etwas konfus.“

Marquez: „Will diese Situation nicht wiederholen“
Den Einwand, er habe in der Startaufstellung nicht lang genug die Hand gehoben, um ein Problem zu signalisieren, und stattdessen eigenmächtig gehandelt, weist Marquez von sich: „Ich weiß, dass man die Hand heben muss, aber wenn man die Hand für vielleicht zwei Sekunden oben hat, fühlt es sich für einen Fahrer an wie vier Sekunden. Ich sah niemanden kommen, also wollte ich so schnell wie möglich zu den Boxen laufen.“

Als sich der Motor aber wieder starten ließ, sei es zur besagten Verwirrung gekommen. „Aber ja, jetzt weiß ich es für die Zukunft. Ich will diese Situation nicht wiederholen“, betont der Weltmeister. In Austin ist er ungeschlagen – und will die Schmach von Termas überwinden. „Ich hoffe, dass ich wieder gut abschneiden kann, denn mir gefällt diese Strecke sehr gut.“

Text von Juliane Ziegengeist

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