Der Krieg zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez begann am Malaysia-Wochenende schon am Donnerstag bei der offiziellen Pressekonferenz.
Rossi kritisierte Marquez für sein Verhalten beim Australien-Rennen. Der Italiener ist der Meinung, dass Marquez auf Phillip Island für Jorge Lorenzo gefahren ist. Außerdem glaubte Rossi, dass Marquez auf jeden Fall verhindern will, dass er Weltmeister wird. Marquez war am Donnerstag von Rossis Aussagen überrascht.
Am Samstag äußerte sich der noch amtierende Weltmeister diplomatisch, nach dem Crash im Rennen war Marquez aber keineswegs gut gelaunt. In der Regel ist der Honda-Pilot offen und freundlich, aber diesmal ist es ihm zu weit gegangen. „Für mich ist es egal, ob es Valentino ist oder ein andere Fahrer. Diese Art von Zwischenfall zeigt, dass er außer Kontrolle ist. Wenn du dort bist, und der andere weiß, dass du dort bist und man trotzdem die ganze Strecke für sich beansprucht und den anderen Fahrer wegdrückt…“
„Dieser Kampf kann nicht weitergehen, denn wir sind schon an dem Punkt, wo ein Fahrer den anderen mit dem Fuß tritt“, findet Marquez scharfe Worte in Richtung Rossi. „Man kann im Fernsehen sehen, dass ich einlenke. Ich habe die Yamaha kommen hören und habe mein Bike ein wenig aufgerichtet. Dann war er plötzlich da, sein Bike war geradeaus gerichtet. Ich habe überhaupt nicht erwartet, dass er sein Bein ausfahrt und damit meinen Griff und meine Vorderbremse trifft. Dadurch blockierte das Vorderrad.“
Die Rennleitung konnte anhand der Videos nicht eindeutig beweisen, dass Rossi gegen Marquez getreten hat und mussten seiner Aussage, dass sein Fuß erst nach der Kollision von der Fußraste gerutscht ist, glauben. Außerdem befand die Rennleitung, dass Marquez ebenfalls nicht ganz unschuldig war, doch der Spanier war clever und brach bei seinen Überholmanövern keine Regeln. Deshalb kam er straffrei davon.
„Am Donnerstag hat Valentino alle mit seinen Aussagen über meinen Sieg auf Phillip Island überrascht. Ich habe darüber aber nicht nachgedacht, weil ich hier das gesamte Wochenende Mühe hatte. Mir war klar, dass ich zu Rennbeginn mit vollem Tank Mühe haben werde, aber ich wusste, dass meine Stärke die zweite Rennhälfte sein würde“, sagt Marquez über seine Ausgangslage vor dem Rennen. Zunächst sah es nach einem tollen Zweikampf mit Rossi aus, doch die Gangart wurde immer härter.
„Ich habe am Anfang gepusht und wir haben uns sehr oft überholt. Als er mich das erste Mal überholte, versuchte ich ihm zu folgen, aber ich konnte sehen, dass ich schneller war. Dann wollte ich mein eigenes Rennen fahren, ihn überholen und dann pushen, damit ich ihn abschüttle“, berichtet Marquez seine Gedanken. „Wir hatten nicht die beste Pace. Als Valentino vor mir war, war er nicht sehr schnell. Seine Rundenzeiten schwankten stark und ich hatte das Gefühl, dass ich schneller fahren könnte.“
Text von Gerald Dirnbeck
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