(Motorsport-Total.com) – Im Februar wurde bekannt, dass Marc Marquez Honda bis mindestens 2020 treu bleiben wird.
Der Titelverteidiger kann sich bislang nicht vorstellen, die japanische Marke zu verlassen. Zumindest bei Konkurrent Yamaha wäre er außerdem nicht willkommen. „Bei Yamaha sind wir nicht gerne gesehen“, meinte der Spanier schon am Rande des Deutschland-Rennens. In Silverstone ging er näher auf die Beziehung zu Yamaha ein.
„Lin Jarvis sagte, dass er sich keinen Marquez auf einer Yamaha vorstellen kann. Das hat er mir bereits 2016 persönlich gesagt. Ich respektiere ihn und akzeptiere das“, so Marquez gegenüber ‚Sky Italia‘. Der Spanier wurde zuvor auf die Situation seines Bruders Alex angesprochen. Bevor Mitte Juli bekannt wurde, dass Alex Marquez bei Marc VDS in der Moto2 verlängert, gab es Gerüchte rund um einen möglichen MotoGP-Aufstieg mit dem neuen SIC-Projekt.
Allerdings kam ein Deal nie zustande und Alex Marquez wird weiterhin in der Moto2 bleiben. Laut Marc Marquez‘ Aussagen habe Lin Jarvis, Yamaha-Renndirektor, einen Deal verhindert. Außerdem gestand der Weltmeister, dass sein Bruder bislang noch nicht alles in der Moto2 gezeigt habe. „Wenn man in die MotoGP aufsteigen will, muss man dafür bereit sein“, wird Marquez von ‚Sky Italia‘ zitiert.
Ranch-Besuch bei Rossi: „Wird mich nicht wieder einladen“
Jarvis hat sich hingegen verteidigt und behauptet, er hätte nie mit Marc Marquez über dessen Bruder gesprochen. „Marc hat doch selbst zugegeben, dass sein Bruder noch nicht bereit ist für die MotoGP. Er ist nicht so stark, um die erste Wahl zu sein. Und außerdem wäre es eigenartig, würde sein Bruder eine Yamaha fahren, während er auf einer Honda sitzt.“
Dass die Beziehung zwischen Marquez und Yamaha durchaus einmal besser war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. 2014, in seinem zweiten MotoGP-Jahr, wurde der Spanier auf die Ranch von Valentino Rossi nach Tavullia eingeladen. Das erste und auch einzige Mal? „Sag niemals nie, aber ich kann es mir kaum vorstellen. Das war ein wirklich schöner Tag, den ich dort verbracht habe. Ich habe vieles gelernt, ein sehr schöner Ort. Wir hatten viel Spaß und ich kann mich noch an alles erinnern“, schildert Marquez. „Würde ich ihn wieder besuchen, sollte er mich einladen …? Beruhigt euch, er wird mich nicht einladen.“
Schließlich kämpfte Marquez seit seinem MotoGP-Debüt 2013 jedes Jahr gegen Rossi um die Meisterschaft. 2014 und 2016 wurde der Italiener jeweils Vizeweltmeister hinter dem Honda-Piloten, auch in der aktuellen Meisterschaft liegt Marquez 59 WM-Zähler vor dem „Doktor“. Zwischenfälle wie Sepang 2015 oder Argentinien 2018 zerrütteten das Verhältnis der beiden Ausnahmekönner nachhaltig. In seinem ersten Meisterschaftsjahr konnte der 25-Jährige den damaligen Yamaha-Fahrer Jorge Lorenzo bezwingen. Der Mallorquiner wird 2019 sein neuer Garagennachbar werden.
Marquez über Lorenzo-Deal: „Hoffentlich braucht er etwas Zeit“
Wie fiel Marquez‘ Reaktion aus, als er von Lorenzos Honda-Deal erfuhr? „Honda hat mich immer über die Gespräche mit allen Piloten informiert. Als sie mit Lorenzo zu verhandeln begonnen haben, fragten sie mich, ob das ein Problem sei. Ich antwortete sofort, dass ich überhaupt kein Problem damit habe. Ich bevorzuge es, wenn der stärkste Fahrer, der WM-Titel gewinnen kann, das gleiche Bike hat wie ich.“ Er habe sogar verlangt, dass Honda einen zweiten starken Fahrer verpflichtet.
„Ich weiß, dass sie auch mit Zarco und Dovizioso gesprochen haben“, verrät der Spanier. Er erhofft sich von einer starken Fahrerpaarung, dass die Rivalität innerhalb des Teams die Fahrer zu neuen Höchstleistungen anstachelt. „Was wir jetzt bei Ducati sehen, ist die Demonstration dessen. Beide Fahrer sind stark, die Rivalität lässt das Niveau ansteigen.“ Dennoch hofft er nicht, dass Lorenzo gleich zu Beginn auf Touren kommt. „Mal sehen, ob er auf der Honda gleich von Beginn an schnell ist. Bestimmt ist er früher oder später schnell. Obwohl ich hoffe, dass er etwas Zeit braucht.“
Text von Maria Reyer
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