Marc Marquez betrieb am Sonntag in Silverstone mit P4 Wiedergutmachung

(Motorsport-Total.com) – Nach einem schwierigen Trainingsfreitag und einem Sturz im Sprint beendete Marc Marquez das MotoGP-Wochenende in Silverstone mit einem vierten Platz im Grand-Prix-Rennen doch noch positiv. Der Gresini-Ducati-Pilot sprach in dem Zusammenhang selbst von einer „großen Überraschung“.

Denn er sei an diesem Wochenende von Beginn an „im Verzug“ gewesen. „Auf manchen Strecken kommen wir an, wie in Jerez, und verändern nichts am Motorrad. Hier sind wir mit unserer Basis gestartet, haben das Motorrad dann aber komplett verändert. Und am Ende haben wir uns verbessert“, so Marquez.

Im ersten Jahr mit einem neuen Bike gebe es eben immer gewisse Fragezeichen. „Wir versuchen stets, mit zwei verschiedenen Möglichkeiten bereit zu sein, aber im ersten Freien Training ist es manchmal schwierig zu verstehen.“

Umso zufriedener ist der Spanier mit den Fortschritten, die er und Gresini im Verlauf des Wochenendes gemacht haben, um sich am Ende Platz vier zu sichern.

„Das Warm-up hat mir noch etwas weiter geholfen, sodass ich zu Beginn des Rennens mit den vorderen Fahrern mithalten konnte. Das war für mich die größte Überraschung. Mit dem Medium-Hinterreifen und dem Medium-Vorderreifen war ich noch nie schnell, aber im Rennen habe ich mich sehr gut gefühlt.“

Deshalb gab es keine Attacke auf Bagnaia
Zum Rennende hin sei er dann aber „ziemlich konservativ“ gewesen, erklärt Marquez – um keinen Fehler wie im Sprint zu riskieren und zu stürzen. Dabei waren Francesco Bagnaia auf Platz drei und damit das Podium nicht so weit weg.

„Ohne den Sturz im Sprint wäre vielleicht das Podium möglich gewesen“, sagt der Spanier. „Als ich Aleix (Espargaro; Anm. d. R.) überholt habe, habe ich einfach für zwei, drei Runden gepusht, um eine Lücke zu öffnen. Dann habe ich hinter Pecco aber mehr kontrolliert, weil es für meine Mentalität wichtig ist.“

„Ich kann nicht zwei Fehler auf dieselbe Weise machen, im Sprint und im Rennen. Aus diesem Grund habe ich diesmal gesagt, dass ich lieber ins Ziel komme und ein gutes Gefühl für Österreich habe, als mit wenig Selbstvertrauen dort anzukommen.“

Auf die Stärke der 2024er-Ducati in Silverstone angesprochen, wo Enea Bastianini, Jorge Martin und Weltmeister Bagnaia das Podest unter sich ausmachten, sagt Marquez: „Es sieht so aus, als ob die 2024er-Motorräder auf manchen Rennstrecken superschnell sind, und besonders auf dieser, wo man lange Geraden hat.“

Marquez: So viel Zeit verliert er mit der GP23
„Letztes Jahr sind mein Bruder Alex und Fabio Di Giannantonio (mit den Vorjahresbikes) auf dieser Strecke von hinten gestartet, aber sie waren die schnellsten Jungs auf der Strecke und Aleix hat mit der Aprilia gewonnen“, zieht er den Vergleich.

„An diesem Wochenende waren wir ein bisschen im Rückstand, aber wenn wir gut arbeiten, können wir auf einem guten Level sein und mit ihnen kämpfen, aber immer am Limit.“

Im Moment sei er mit der GP23 im Durchschnitt vier bis fünf Sekunden langsamer im Rennen, rechnet Marquez vor. „Wir müssen uns also um mehr als zwei bis drei Zehntel pro Runde verbessern, wenn wir mit ihnen kämpfen wollen, aber das ist eine Menge. Es sieht nicht so schlimm aus, aber es ist viel.“

„Das wird also schwierig, aber unser Ziel ist es, noch einmal unter die ersten Fünf zu kommen, und wenn wir können, um das Podium zu kämpfen, wie wir es in anderen Rennen getan haben.“ Zuletzt gelang ihm das auf dem Sachsenring mit Platz zwei.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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