(Motorsport-Total.com) – „Es ist eine komplett neue Herausforderung für mich, wie ich sie in meinem Leben noch nie hatte“, sagt Marc Marquez über seinen Wechsel zu Gresini-Ducati für die MotoGP-Saison 2024.
Mit seinem Weggang von Honda nach elf gemeinsamen Saisons sorgte er für den Transferhammer des Jahres.
Und auch wenn viele den Spanier in der nächsten Saison schon als Herausforderer im Titelkampf auf dem Zettel haben, warnt Marquez: „Ich war immer bei Honda. Es ist also ein riskanter Wechsel. Deshalb habe ich auch lange mit mir gehadert.“
„Für mich wäre es am komfortabelsten gewesen, bei Honda zu bleiben und das Projekt weiterzuentwickeln. Aber ich musste mir selbst viele Fragen stellen, und nächstes Jahr werde ich die Antworten bekommen. Ich werde dieses Lächeln unter meinem Helm brauchen, wenn ich mit meiner Karriere noch länger weitermachen will.“
Bei der Bekanntgabe seines Wechsels erklärte Marquez, dass er das Fahren nicht nur wieder genießen, sondern auch verstehen wolle, ob er immer noch konkurrenzfähig sein kann oder nicht. Denn die Möglichkeit, dass sein Wechsel zu Ducati nicht funktioniert, schließt der achtfache Weltmeister selbst nicht aus.
Marc Marquez: Dann habe ich wirklich alles versucht
„Ja, natürlich ist es eine Möglichkeit und natürlich habe ich einige Zweifel“, sagt er gegenüber Motorsport.com zum Saisonende. „Selbst jetzt, wo ich die Entscheidung getroffen habe, habe ich Zweifel. Es ist eine Möglichkeit, dass es schiefgeht.“
„Aber am Ende, wenn ich eines Tages zurücktrete, werde ich ruhigen Gewissens zurücktreten können, denn ich habe in meiner Karriere alles versucht“, betont der Spanier.
„Ich habe getan, was ich für richtig hielt. Und wenn es kein Erfolg sein sollte, okay, dann akzeptiere ich das. Ich werde die Kritik annehmen und all diese Dinge akzeptieren. Aber zumindest werde ich mich dann in aller Ruhe zurückziehen können, weil ich wirklich alles versuchen werde, damit es funktioniert.“
Der Ducati-Neuling bekräftigt: „95 Prozent der Fahrer wären bei Honda geblieben. Warum? Hohes Gehalt, kein Druck, weil wir das Motorrad erst weiterentwickeln. Es wäre einfacher gewesen. Aber ich bin nicht so. Ich bin ein Gewinnertyp und werde versuchen, mein Bestes zu geben, um an der Spitze zu kämpfen.“
Der enormen Erwartungshaltung an sein Ducati-Debüt – auch von außen – ist sich Marquez bewusst. „Ich weiß, dass einige Leute große Erwartungen haben. Die einen sagen, dass ich jedes Rennen gewinnen werde, und die anderen, dass es eine Katastrophe wird.“
„Meine Arbeit wird darin bestehen, zu versuchen, das beiseite zu schieben und in mir selbst zu ruhen, um all diese Erwartungen zu vergessen“, blickt der 30-Jährige voraus.
Andere Ducati-Fahrer studieren, um sich anzupassen
Sein Maßstab werden die anderen Ducati-Fahrer sein, von denen in dieser Saison sechs mindestens ein Grand-Prix-Rennen gewinnen konnten. „Es sieht so aus, dass jeder Fahrer auf der Ducati schnell sein kann, zumindest punktuell“, hält Marquez fest.
„Aber die Konstanz während der kompletten Weltmeisterschaft hatten nur Pecco (Bagnaia; Anm. d. R.) und (Jorge) Martin. Es wird also interessant sein, das zu verstehen.“
„In der Vergangenheit war es so, dass Fahrer, die zu Honda gekommen sind, versucht haben, meinen Stil zu kopieren. Jetzt ist es an der Zeit, es vielleicht umgekehrt zu machen, und zu verstehen, wie sie auf dem Motorrad agieren, denn sie fahren damit schließlich schon einige Jahre und sind super schnell.“
Marquez weiß: „Es wird schwierig sein, meinen Fahrstil nach elf Jahren auf einem Motorrad an ein anderes anzupassen. Aber ich bin in einem sehr guten Team, das genau das ist, wonach ich suche. Es ist vielleicht nicht das größte, aber ein familiäres Team, in dem ich versuche, den Rennsport wieder zu genießen.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Lewis Duncan
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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