Marc Marquez - © Dorna Sports

© Dorna Sports – Marc Marquez fuhr beim MotoGP-Test am Mittwoch 61 Runden

(Motorsport-Total.com) – Ex-MotoGP-Champion Marc Marquez feierte beim Misano-Test nach 100 Tagen Zwangspause sein Comeback.

Der Spanier fuhr am Dienstag und am Mittwoch und verschaffte sich einen Überblick über seine körperliche Verfassung und die Entwicklung der Honda RC213V. Das Fazit fiel gemischt aus. Noch fehlt Marquez etwas Kraft, doch die Teilnahme am Grand Prix in Aragon ist nach wie vor möglich.

„Es war nicht schlecht, ich bin happy. Für mich war es sehr wichtig, den zweiten Tag richtig zu verstehen. Das Gefühl war am Vormittag besser. Am Nachmittag hatte ich mit der Position des Arms zu kämpfen. Die Muskeln waren erschöpft. Dann nahm ich seltsame Haltungen an und spürte Schmerzen. Deshalb traf ich die Entscheidung, aufzuhören“, berichtet Marquez, der die Testzeit nicht komplett ausnutzte.

„Es traf das ein, was die Ärzte und die Physiotherapeuten angekündigt hatten. Es entsprach dem Plan“, bemerkt Marquez, der versucht, die positiven Aspekte zu sehen: „Für mich war es ein sehr guter Test. Wir testeten für Honda viele Dinge, auch am zweiten Tag. Es gibt aber noch viel zu tun.“

Stint über sieben Runden zeigt Marc Marquez die Grenzen auf
Beim Test konzentrierte sich Marquez auf kurze Stints. Meist fuhr er nur für vier Runden raus und kehrte danach wieder an die Box zurück. „Wir fuhren Stints über vier Runden“, bestätigt er. „Ich benötigte jedes Mal zwei Runden, um den Körper aufzuwärmen und Vertrauen für den Arm aufzubauen. Danach attackierte ich für zwei Runden.“

„Beim letzten Stint fuhren wir sieben Runden, um die Grenzen zu verstehen. Ich realisierte, dass es zu viel ist und kam zurück. Doch es war besser als erwartet“, berichtet der Honda-Werkspilot. Die folgenden Tage sollen zeigen, wie es weiter geht und ob Marquez beim bevorstehenden Grand Prix in Aragon wieder fahren kann.

Wie reagiert der Arm an den kommenden Tagen?
„Jetzt geht es darum, an den kommenden zwei oder drei Tagen zu verstehen, wie der Arm reagiert. Nach einer großen Anstrengung gibt es zwei mögliche Szenarien: Man hat Schmerzen und der Schmerz bleibt. Oder der Schmerz lässt nach, man regeneriert und der Muskel wächst“, weiß Marquez aus Erfahrung.

„Wir müssen die Situation verstehen und von Tag zu Tag vorgehen“, bemerkt der Spanier, der in einigen Tagen entscheiden möchte, ob er in Aragon antritt: „Am Sonntag oder am Montag werde ich wissen, ob die Chance besteht, es in Aragon zu probieren oder ob ich mich noch etwas gedulden muss.“

Warum das Renn-Comeback so wichtig ist
Außenstehende könnten vermuten, dass das Renn-Comeback zu zeitig kommt. Doch Marquez hat gute Gründe, möglichst zeitig wieder in den Rennrhythmus zu kommen: „Man muss fahren, um fitter zu werden und um mehr Selbstvertrauen aufzubauen.“

„Die beste Art und Weise, den Muskel zu stärken, ist das Fahren. Wenn ich mich bereit fühle, dann werde ich fahren“, stellt Marquez klar, der gleichzeitig keine Dummheiten machen möchte: „Andererseits muss sich der Arm in einem gewissen Zustand befinden. Man benötigt ein Mindestmaß an Kraft.“

„Die Intensität bei einem Renn-Wochenende ist anders als bei einem Test. Hier konnte ich mich in der Box entspannen. Ein Renn-Wochenende ist komplett anders“, ist sich Marquez der Herausforderung bewusst.

Ergebnis MotoGP-Test in Misano (Mittwoch):
01. Fabio Quartararo (Yamaha) – 1.31.054 Minuten (72 Runden)
02. Francesco Bagnaia (Ducati) +0,118 Sekunden (48)
03. Maverick Vinales (Aprilia) +0,135 (77)
04. Enea Bastianini (Gresini-Ducati) +0,206 (39)
05. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,279 (36)
06. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,385 (37)
07. Miguel Oliveira (KTM) +0,531 (42)
08. Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) +0,551 (34)
09. Franco Morbidelli (Yamaha) +0,560 (68)
10. Marc Marquez (Honda) +0,588 (61)
11. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +0,732 (80)
12. Brad Binder (KTM) +0,749 (71)
13. Johann Zarco (Pramac-Ducati) +0,787 (35)
14. Pol Espargaro (Honda) +0,810 (67)
15. Alex Marquez (LCR-Honda) +0,810 (65)
16. Jack Miller (Ducati) +0,873 (22)
17. Michele Pirro (Ducati) +1,016 (37)
18. Dani Pedrosa (KTM) +1,254 (66)
19. Raul Fernandez (Tech-3-KTM) +1,292 (44)
20. Remy Gardner (Tech-3-KTM) +1,379 (38)
21. Darryn Binder (RNF-Yamaha) +1,798 (59)
22. Stefan Bradl (Honda) +1,894 (44)
23. Lorenzo Savadori (Aprilia) +2,492 (76)

Text von Sebastian Fränzschky

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