Marco Bezzecchi & Jorge Martin: 2025/26 Teamkollegen bei Aprilia (Foto: 2023)

(Motorsport-Total.com) – Seit wenigen Tagen stehen alle 22 Stammpiloten für die MotoGP-Saison 2025 fest.

Was die Besetzung des Aprilia-Werksteams betrifft, so ist bereits seit drei Monaten klar, dass man für zwei Jahre, bis Ende 2026, auf Jorge Martin und Marco Bezzecchi setzen wird.

Die Verpflichtung von Martin, dem aktuellen MotoGP-Tabellenführer, wurde seitens Aprilia Anfang Juni bekanntgegeben, am Tag nach dem Grand Prix von Italien in Mugello. Drei Wochen später erfolgte dann die Bekanntgabe, dass man sich der Hersteller aus Noale auch die Dienste von Bezzecchi gesichert hat.

Sowohl für Martin als auch für Bezzecchi erfüllt sich mit dem bevorstehenden Teamwechsel der Traum eines Werksvertrags. Technisch gesehen wird die Aprilia für beide das zweite Fabrikat in ihrer MotoGP-Karriere. Martin fährt seit seinem Debüt in Königsklasse (2021) für Pramac-Ducati. Bezzecchi wiederum fährt seit seinem Debüt (2022) für VR46-Ducati.

Als die Nachfolger von Aleix Espargaro und Maverick Vinales werden Martin und Bezzecchi in der kommenden Saison beide auf der dann aktuellen 2025er-Version der Aprilia RS-GP sitzen. Während die neue Spezifikation das Motorrads zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht existiert, so steht zumindest personell schon einiges fest.

Martin wird im Winter seinen angestammten Crewchief Daniele Romagnoli von Pramac-Ducati zu Aprilia mitnehmen. Bezzecchi hingegen, dessen aktueller Crewchief im VR46-Team der ehemalige Rossi-Techniker Matteo Flamigni ist, wird sich an ein neues Gesicht gewöhnen müssen. Bezzecchis Crewchief bei Aprilia wird Francesco Venturato, der momentan als Elektronikingenieur am Motorrad von Vinales arbeitet.

Wie Bezzecchi die Aprilia RS-GP aktuell einschätzt
Im Kopf hat sich Bezzecchi schon Gedanken gemacht, wie sich die Aprilia wohl fahren lässt. „Mein Eindruck ist, dass sie auf der Bremse sehr gut ist und auch eine gute Traktion hat. Und im Vergleich zu uns haben sie in Kurvenfahrt mehr Grip, jedenfalls scheint das im Moment so zu sein“, sagt Bezzecchi, der im VR46-Team eine Vorjahres-Ducati fährt, in einem Interview für Sky Italia.

Und beim Folgen der aktuellen Aprilia-Piloten auf der Strecke ist „Bez“ noch etwas aufgefallen: „Im Vergleich zur Ducati scheint der Speed am Kurveneingang nicht ganz so gut zu sein.“ Seine Vermutungen verifizieren wird Bezzecchi ab den ersten Testfahrten für Aprilia.

Stand jetzt wird Bezzecchi sein Debüt auf der RS-GP am 19. November geben. Das ist der Dienstag nach dem diesjährigen Saisonfinale in Valencia. Für eben jenen Dienstag ist ebenfalls auf dem Circuit Ricardo Tormo der traditionelle Testtag mit allen MotoGP-Teams angesetzt.

Martin wird für Bezzecchi Aufgabe und Ansporn
Ob auch Jorge Martin schon am 19. November erstmals auf der Aprilia sitzen wird, bleibt abzuwarten. Für den Fall, dass es ihm in seiner letzten Saison als Ducati-Fahrer tatsächlich gelingen sollte, den WM-Titel zu erringen, könnte Ducati die Freigabe Martins theoretisch noch bis zum 31. Dezember hinauszögern.

Unabhängig davon, ob Martin MotoGP-Weltmeister 2024 wird oder nicht: Bezzecchi stellt sich jetzt schon darauf ein, dass sein neuer Teamkollege alles andere als einfach zu schlagen sein wird. „Er wird eine harte Nuss“, sagt der Italiener und fügt hinzu: „Aber er wird auch Ansporn für mich sein.“

Sorgen, dass er sich im Aprilia-Werksteam womöglich nicht wohlfühlen könnte, macht sich Bezzecchi keine. „Ja, es wird schwierig, eine ‚Familie‘ wie ich sie momentan in der Box habe, zurückzulassen. Aber es ist ein Schritt, den ich früher oder später einfach gehen musste“, sagt der VR46-Pilot.

„Ich hoffe, dass ich auch bei Aprilia eine gute Truppe um mich herum aufbauen kann. Und ich glaube, das ist möglich, denn ich kann mich sehr gut in andere Menschen hineinversetzen“, so Bezzecchi. Im Zusammenhang mit seinem Wechsel zu Aprilia hat „Bez“ auch „jede Menge Ratschläge“ von seinem Mentor Valentino Rossi bekommen. Der heutige VR46-Teambesitzer war in den Anfangsjahren seiner Karriere in der Motorrad-WM selber ein Aprilia-Pilot.

Text von Mario Fritzsche

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