Momentan fährt Honda-Werkspilot Marc Marquez in seiner eigenen Liga. Nach den Siegen in Losail, Austin, Las Termas und Jerez überzeugte der Spanier beim vergangenen Rennen in Le Mans erneut und sicherte sich Saisonsieg Nummer fünf.
In der Fahrerwertung führt der amtierende Weltmeister momentan mit 42 Punkten vor Teamkollege Dani Pedrosa und ist auch bei den anstehenden Rennwochenenden der klare Favorit. Doch trotz des klaren Vorsprungs ist sich Marquez bewusst, dass er den Titel noch nicht sicher hat.
Vor mehr als 20 Jahren gelang es MotoGP-Legende Mick Doohan ebenfalls, die ersten vier Saisonrennen zu gewinnen. In der Saison 1992 gewann der Australier in Suzuka, Eastern Creek, Shah Alam und Jerez. Es sah alles danach aus, als ob es Doohans Saison wird. In der Fahrerwertung lag der Honda-Pilot bereits 53 Punkte vor seinem ersten Verfolger. Doch beim achten Rennwochenende der Saison stürzte Doohan schwer.
Im Qualifying zum Grand Prix in Assen brach sich Doohan das recht Bein. Die Saison war für den WM-Leader gelaufen. Am Fernseher musste Doohan mitverfolgen, wie sein WM-Vorsprung schmolz. Beim Saisonfinale in Kyalami reichte Wayne Rainey ein dritter Platz, um mit vier Punkten Vorsprung 500er-Weltmeister zu werden. Doohan wurde erneut Vizeweltmeister, obwohl er die finalen sechs Rennen verpasste.
WM-Leader Marquez fand sich besonders in seiner MotoGP-Debütsaison oft im Kies wieder. Dabei hatte der zähe Spanier immer wieder Glück, sich nicht schwer verletzt zu haben. Vor allem beim Trainingssturz in Mugello waren Marquez‘ Schutzengel im Vorjahr hellwach, als der Honda-Werkspilot bei mehr als 300 km/h die Kontrolle über seine RC213V verlor und vom Motorrad sprang, um einen Kontakt mit der Mauer zu vermeiden.
Im Motorradsport ist alles möglich. Das weiß auch Marquez, der in der laufenden Saison damit weitermacht, womit er 2013 aufgehört hat: Rekorde brechen. Mit dem fünften Saisonsieg in Le Mans hat Marquez die vier Siege von Doohan in der Saison 1992 in den Schatten gestellt. „Im vergangenen Jahr wurde ich oft mit solchen Legenden wie Doohan verglichen“, blickt Marquez zurück. „Ich dachte mir, diese Vergleiche müssen im zweiten Jahr aufhören, doch es geht genauso weiter.“
„Ich denke, das ist ein positives Signal. Wir müssen so weitermachen. Man weiß nie, was in der Zukunft passieren wird“, warnt der 21-Jährige, der sich nicht unter Druck setzt. „Ich spüre keinen Druck. In Jerez spürte ich etwas Druck, weil es mir wichtig war, herauszufinden, ob ich schnell sein kann. Das war ein Kurs, auf dem ich in der Vergangenheit meine Probleme hatte“, bemerkt der Honda-Pilot, der beim sechsten Rennen der Saison mit Valentino Rossi rechnet. Neben dem Trainingssturz sollte Mugello das einzige Rennen seiner Debütsaison sein, bei dem er durch einen Sturz ausschied. Durch die klare Führung in der Fahrerwertung wird Marquez Italien aber auf jeden Fall als WM-Führender verlassen.
Text von Sebastian Fränzschky
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