Mit dem Ausgang der Weltmeisterschaft hat Marc Marquez bereits seit mehreren Wochen nichts mehr zu tun.
Trotzdem findet der Spanier sich seit dem Großen Preis von Australien im Mittelpunkt des Titelduells zwischen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo wieder. Der Italiener warf ihm vor, ihn auf Phillip Island bewusst eingebremst zu haben.
In Sepang wiederholte sich das Szenario und es kam zur Kollision. Rossi wurde bestraft, Marquez kam ohne Verwarnung davon.
Das stieß vor allem den Fans des „Doctors“ sauer auf. Vor allem in den sozialen Medien wurde Marquez stark kritisiert. Teilweise lagen die Kommentare weit unter der Gürtellinie. Das ging auch am zweimaligen MotoGP-Champion nicht spurlos vorbei. „Es war eine harte Erfahrung, denn für einen Piloten ist so etwas nicht einfach. Ich bin erst 22 Jahre alt“, erklärt Marquez vor dem Saisonfinale in Valencia.
„Es war eine der schwierigsten Wochen meines Lebens. Nach Malaysia wollte ich das vergessen und mich zu 100 Prozent auf das letzte Saisonrennen konzentrieren. Ehrlich gesagt war aber keine normale Vorbereitung möglich“, berichtet der Spanier. Unter anderem soll es in den Tagen vor dem Saisonfinale sogar zu einem Hemdgenenge mit italienischen Journalisten gekommen sein.
Zwar wahrt der Spanier im Gespräch mit den Journalisten am Donnerstag immer sein Lächeln, doch tief im Honda-Piloten drin dürfte es ganz anders aussehen. „Ich gebe in jedem Rennen mein bestes – so wie jeder bei seiner Arbeit“, beteuert Marquez, der sich nach wie vor gegen die Behauptungen wehrt, er habe Rossi bewusst eingebremst. „Meine Meinung hat sich nicht geändert“, sagt Marquez.
„Ich bereue nur, dass ich das Rennen nicht beendet habe“, erklärt er im Hinblick auf Sepang. Mehr ist ihm zu dem Thema auch nicht zu entlocken. Der Spanier verweist auf Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta, der den Piloten im Vorfeld des Grand Prix einen verbalen Maulkorb verpasste. „Wir wollen die Saison mit einem guten Ergebnis abschließen“, erklärt Marquez.
Der Spanier möchte am Sonntag vor seinen heimischen Fans auf Sieg fahren. Dabei ist es ihm auch egal, mit dem er darum kämpfen muss. „Das habe ich in Malaysia gemacht, in Australien, in Japan und ich werde es auch an diesem Wochenende machen“, erklärt er. Auf die Frage, ob er sich mit Rossi ausgesprochen habe, erklärt er: „Nein, wir haben nicht gesprochen.“
„Ich hoffe, dass ich früher oder später mit Jorge und auch Valentino sprechen werde“, so Marquez, der abschließend noch eine Nachricht für seine Fans hat: „Ich erinnere mich daran, dass ich auch zur Strecke kam, als ich noch ganz klein war. Ich habe die Show genossen. Das letzte Rennen ist immer etwas besonderes, es ist eine große Party für die MotoGP und die ganze Motorradwelt. Sie sollten es genießen.“
Text von Ruben Zimmermann
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