In Austin kamen sie sich zum ersten Mal in die Quere, in Assen folgte eine weitere Berührung zwischen Tech-3-Rookie Johann Zarco und Altmeister Valentino Rossi.
Der Italiener warnte den ungestümen Franzosen davor, die MotoGP nicht mit der Moto2 zu verwechseln und betonte bei der Dutch TT erneut seine Ratschläge. Zarco habe etwas „Unmögliches“ versucht, meinte der MotoGP-Superstar.
Der Neuling will sich von seinem Markenkollegen jedoch nicht verunsichern lassen – und hat in Marc Marquez einen prominenten Fürsprecher.
„Er weiß, wie man überholt. Natürlich ist er aggressiv“, kontert Marquez am Rande des Sachsenring-Rennens. Rossi hatte Zarco zuvor vorgeworfen, zu aggressiv zu fahren und Manöver zu versuchen, die nicht funktionieren können. „Er ist kein böser Kerl. Er versteht einfach die Dimensionen zwischen einem Bike zum anderen auf der Strecke nicht. Wie in Austin hat er auch diesmal wieder etwas Unmögliches versucht“, meinte der neunfache Weltmeister etwas verärgert.
In Assen kämpften Zarco und Rossi zwischenzeitlich um die Führung. Der junge Tech-3-Pilot wollte den Routinier jedoch nicht ziehen lassen und versuchte ein Manöver auf der Innenseite an Rossi vorbei. Nach einer Berührung fiel er einige Plätze zurück. „Die Aktion in Assen war ein Kompromiss“, kommentiert Marquez die Szene. „Er dachte, er sei bereits vorne gewesen. Dort ist es sehr schwierig, zu überholen. Aber er kann es sehr gut.“
Rossi polterte hingegen nach dem Rennen: „Wenn du den Vordermann überholen möchtest, musst du einkalkulieren, dass sich der andere nicht in Luft auflösen kann.“ Der Honda-Pilot kontert: „Er hat immer alles unter Kontrolle. Klar hatte er auch einmal eine Berührung, aber dabei hat er die Kontrolle nie verloren.“ Für Marquez ist das noch kein Grund, um Zarco öffentlich anzugreifen.
Der Franzose ist bereits mehrfach in seinem Debütjahr mit riskanten Manövern aufgefallen. Bereits in seinem ersten MotoGP-Rennen in Katar übernahm er für mehrere Runden die Führung, ehe er stürzte. Mit dem Podest beim Heimrennen in Le Mans und der Pole-Position in Assen setzte er weitere Ausrufezeichen. Marquez war bereits nach dem Duell in Jerez beeindruckt: „Er erinnert mich ein wenig an mich, als ich in die MotoGP gekommen bin. Er fährt sehr aggressiv, immer am Limit. Aber letztlich ist das der Weg, wie man es lernt.“
Auch Rossis Ex-Teamkollege Jorge Lorenzo pflichtet Marquez bei. Obwohl er auch anmerkt: „Manchmal ist er etwas zu forsch, insbesondere wenn er im Zweikampf ist. Da muss er etwas vorsichtiger sein, denn diese Motorräder sind größer und haben mehr Leistung als in der Moto2.“ Davon abgesehen sei Zarco ein sehr guter Fahrer.
Text von Maria Reyer & Juliane Ziegengeist
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