Ex-Weltmeister Max Biaggi wollte es noch einmal wissen. Der zweimalige Superbike-Weltmeister wagte beim Rennwochenende in Misano sein Comeback und ging mit einer Aprilia RSV4 an den Start.
Am Freitag gab Biaggi in den Freien Trainings das Tempo vor. Durch die vielen Tests kannte er den Kurs und den neuen Asphalt gut. Doch am Samstag übernahmen die Stammpiloten das Zepter. In der Superpole sicherte sich Biaggi mit Startplatz fünf dennoch eine gute Ausgangsposition.
Kurz nach dem Start des ersten Rennens kam es zu einer Schrecksekunde. Weltmeister Sylvain Guintoli und Biaggi kamen sich sehr nah und konnten geradeso einen Sturz vermeiden. Nach dem Zwischenfall kämpfte Biaggi hart und kam nur zwei Zehntelsekunden hinter Stammpilot Leon Haslam als Sechster ins Ziel. Immerhin gelang es dem Italiener, die drittschnellste Runde des Rennens zu drehen.
Im zweiten Lauf war Biaggi noch konkurrenzfähiger. Im Ziel trennten den Rückkehrer gerade einmal 5,911 Sekunden von Sieger Jonathan Rea. „Ich bin mit dem Wochenende zufrieden. Es lief alles gut und wir machten keine Fehler“, bilanziert der Römer. „Ich möchte erneut der Piaggio-Gruppe, Aprilia und den Jungs aus Noale danken, die mir dabei halfen, das Maximum aus dieser Chance zu machen.“
Aprilia-Rennleiter Romano Albesiano genoss die Comeback-Show: „Max zeigte für uns bei Aprilia und alle Fans des Motorradsports eine wundervolle Leistung. Seine Dominanz am Freitag war nachvollziehbar, auch wenn es außergewöhnlich war“, bemerkt er. „Am Renntag kämpfte Max in beiden Rennen auf Augenhöhe mit den WM-Kandidaten. Sein Renntempo war fantastisch.“
„Max hatte Spaß, als er mit Leon und Jordi kämpfte. Wir wollten uns und allen anderen einen tollen Moment bescheren, der bereits in die Geschichte der Superbike-WM einging“, ist Albesiano überzeugt. Wenn es nach Biaggi gegangen wäre, hätte der zweite Lauf noch eine oder zwei Runden länger gehen können. Gegen Rennende war der Altmeister stark unterwegs und hätte beinahe noch Tom Sykes überholt.
„Das zweite Rennen lief besser als das erste. Ich kam etwa fünf Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel, was kein großer Rückstand ist. Die ersten Runden waren schwierig. Ich kann die frischen Reifen nicht richtig nutzen, doch ab der Rennhalbzeit fühlte ich mich schnell, hatte aber Schwierigkeiten, zu überholen. Ich verlor jede Runde ein paar Zehntelsekunden“, bedauert der Aprilia-Pilot.
„Mir war bewusst, dass das zweite Rennen besser laufen wird, weil wir bei hohen Temperaturen besser zurechtkommen. Der Hinterreifen ließ im ersten Rennen stark nach“, erklärt Biaggi. „Gegen Rennende war ich sehr schnell. Eine Runde mehr und ich hätte Sykes noch geschnappt. Vielleicht hätte ich aggressiver fahren sollen. Das ist etwas, was man verliert, wenn man nicht mehr regelmäßig fährt. Doch unterm Strich bin ich sehr zufrieden.“
„Diese Art der Rückkehr war nicht einfach, doch es war ein tolles Wochenende. Es war anders als für einen Stammfahrer, der die komplette Meisterschaft bestreitet. Ich hoffe nun, dem Ganzen in Sepang das Sahnehäubchen aufzusetzen“, berichtet Biaggi, der in Sepang erneut auf die Aprilia RSV4 steigen wird. „Dieses Wochenende war eine Art Eingewöhnung. Wir können damit zufrieden sein. Nächstes Mal sollte es gut laufen.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare