Marco Melandri machte auch am zweiten und letzten Tag der Superbike-Testfahrten im italienischen Misano die Pace. Der Italiener umrundete den 4,226 Kilometer langen Kurs an der Adria-Küste in 1.35,8 Minuten am schnellsten und blieb damit zwei Zehntelsekunden unter der im Mai von Althea-Ducati-Pilot Carlos Checa aufgestellten Testbestzeit.
Melandri verbrachte den Großteil des Tages genau wie Teamkollege Eugene Laverty – der sich mit einer persönlichen Bestzeit von 1.36,0 Minuten zeitgleich mit Checa dahinter einordente – mit Tests der überarbeiteten Elektronik an der Yamaha R1. Nach dem Rennwochenende im Juni an gleicher Stelle hatte der Italiener vehement Verbesserungen in diesem Bereich des Motorrads gefordert.
„Nach dem schwierigen Wochenende im Juni haben wir an den vergangenen zwei Tagen gute Fortschritte erzielen können“, zeigt sich Melandri zufrieden. Speziell in Bezug auf die Einstellung der Motorbremse habe er nun für die verbleibenden Rennen der Saison ein besseres Gefühl. Teamkollege Laverty bezeichnete die zwei Tage in Misano gar als „den wahrscheinlich besten Test, den wir in diesem Jahr hatten“. Einige „interessante Dinge in Bezug auf die Geometrie des Bikes“ lassen den Nordiren hoffen, die R1 künftig einfacher einlenken zu können.
Unterdessen konzentrierte sich WM-Spitzenreiter Checa auch am Mittwoch in erster Linie auf Reifentests für die verbleibenden Rennen der Saison 2011 sowie für den Saisonbeginn 2012, nachdem sie am Dienstag sowohl der Spanier als auch die beiden Yamaha-Piloten mit Datensammeln in Bezug auf die Pirelli-Pneus befasst hatten.
Hinter Melandri, Checa und Laverty schloss BMW Italia-Pilot Ayrton Badovini den Test als Vierter ab (1.36,1). Ein harmloser Ausrutscher des Italieners am Vormittag verlief glimpflich. Auf der zweiten BMW S 1000 RR des BMW Italia-Teams nahm erneut der amtierende Moto2-Weltmeister und MotoGP-Pilot Toni Elias Platz. Der Spanier konnte seine persönliche Bestmarke des Vortags um drei Zehntel auf 1.37,8 Minuten nach unten schrauben, bevor er frühzeitig in Richtung Alcaniz abreisen musste, wo er am Wochenende für sein angestammtes LCR-Team wieder auf die MotoGP-Honda steigen wird. BMW Testfahrer Steve Martin klassierte sich auf neun (1.37,1).
In Reihen des Kawasaki-Teams behielt Joan Lascorz nach zwei Tagen mit einer Zeit von 1.36,1 Minuten als Fünfter die Oberhand, nachdem Teamkollege und Nürburgring-Sieger Tom Sykes am Vortag noch schnellster Vertreter der Grünen gewesen war. Chris Vermeulen, der dritte Kawasaki-Fahrer in Misano, hat nach wie vor mit seinem rechten Knie zu kämpfen und beließ es bei den Runden des Dienstags.
In Abwesenheit von Weltmeister Max Biaggi steuerte Testfahrer Alex Hofmann die einzige Aprilia RSV4 auf Platz acht der Zeitenliste. Der Deutsche konnte seine persönliche Bestzeit des Vortags um 0,1 Sekunden auf 1.36,9 Minuten steigen. Unterdessen ließ Biaggi im Zuge der Erholungsphase für seinen gebrochenen linken Fuß den Misano-Test komplett sausen.
Die Rundenzeiten in der Übersicht:
01. Marco Melandri (Yamaha) – 1.35.8 Minuten
02. Carlos Checa (Ducati) 1.36,0
03. Eugene Laverty (Yamaha) – 1.36,0
04. Ayrton Badovini (BMW) 1.36,1
05. Joan Lascorz (Kawasaki) 1.36,1
06. Tom Sykes (Kawasaki) 1.36,2
07. Jonathan Rea (Honda) 1.36,7
08. Alex Hofmann (Aprilia) 1.36,9
09. Steve Martin (BMW) 1.37,1
10. Ruben Xaus (Honda) 1.37,4
11. Toni Elias (BMW) – 1.37,8
12. Chris Vermeulen (Kawasaki) – 1.38,4
13. Makoto Tamada (Honda) – 1.38,8
Text von Mario Fritzsche
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