Stefan Bradl wird ab Indianapolis neben Alvaro Bautista der zweite MotoGP-Werksfahrer von Aprilia sein.
Damit übernimmt der Deutsche das Bike und auch die Crew von Marco Melandri, mit dem es nach Assen eine einvernehmliche Trennung gab. Anschließend fuhr Michael Laverty auf dem Sachsenring die RS-GP. Der Nordire bestritt die vergangenen beiden Jahren für Paul Bird Motorsport in der Königsklasse und fungiert aktuell als Aprilia-Testfahrer.
Parallel dazu fährt Laverty in der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) für Tyco-BMW. In der Meisterschaft ist der 34-Jährige nach den gestrigen Rennen in Thruxton Fünfter. Die BSB wird in den nächsten Wochen auch seine Hauptbeschäftigung sein, denn in der MotoGP ist durch die Bradl-Verpflichtung kein Platz. Hätte sich nicht plötzlich die Situation um Forward-Racing ergeben, dann wäre Laverty womöglich zu weiteren Einsätzen in der Königsklasse gekommen.
Da dieses Türe nun geschlossen ist, ist Laverty ziemlich enttäuscht, kann es aber nachvollziehen: „Es ist eine vernünftige Entscheidung des Teams. Sie brauchten einen Fahrer, mit dem sie die Saison fertig fahren können. Das haben sie mir nach dem letzten Rennen gesagt“, gibt Laverty bei ‚Bikesportnews.com‘ Auskunft. Tyco-BMW sah seine MotoGP-Einsätze auch nicht gerne, denn er führte auch Reifentests für Michelin durch.
Für Tyco-BMW sind die BSB und die Straßenrennen wie die TT auf der Isle of Man wichtig. Paralleleinsätze in der MotoGP passen da nicht ins Bild. „Aus persönlicher Sicht wäre es schön gewesen in Indy zu fahren und auf das Level zu kommen, das ich bei PBM gezeigt habe. Es hätte aber Probleme mit meinem Team gegeben, denn sie waren damit nicht glücklich“, seuzt Laverty. „Wahrscheinlich war das ohnehin die beste Lösung.“
Somit kann sich Laverty auf die verbleibenden fünf BSB-Rennwochenenden konzentrieren. Für Bradl beginnt in Indianapolis ein neues Kapitel seiner Karriere. „Er kann ihnen bei der Entwicklung des Bikes helfen“, glaubt Laverty an die Qualitäten des Deutschen. „Für mich ist frustrierend, dass ich nur ein Rennen auf dem Motorrad eines anderen fahren konnte, ohne genug Zeit zu haben, das Beste aus mir herauszuholen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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