(Motorsport-Total.com) – Das Stichwort Reifenmanagement spielt in der MotoGP momentan eine wichtige Rolle.
Die Pneus von Hersteller Michelin erlauben es den Fahrern nicht, über eine komplette Renndistanz zu pushen. Das führt dazu, dass sich die Piloten ihr Rennen gut einteilen müssen. Die Ducati-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso erklären, wie sich das auf die Dynamik der Rennen auswirkt.
„Du musst die Michelin-Reifen managen. Meistens hinten, aber in einigen Rennen auch vorne, wenn man zum Beispiel Graining bekommt“, berichtet Lorenzo und erklärt: „Du kannst nicht mehr von Anfang an pushen, wie es noch vor vier Jahren war.“ Bis einschließlich 2015 war Bridgestone Hersteller der Einheitsreifen in der MotoGP, seit 2016 produziert Michelin das „schwarze Gold“.
„Das ist nicht ideal für meinen Fahrstil, denn normalerweise habe ich eine gute Konzentration und kann von der ersten Kurve bis ins Ziel eine hohe Pace halten“, verrät Lorenzo. Mit den Michelin-Reifen ist es allerdings nicht möglich, so zu fahren. „Ich muss mich daran anpassen“, erklärt der Spanier, der das Rennen in Spielberg am Wochenende für sich entscheiden konnte.
Teamkollege Dovizioso hatte eine Woche zuvor in Brünn die Nase vorne und erklärt: „Mit den Michelin-Reifen ist es immer so. Du musst sie managen. Du kannst am Anfang pushen, aber dann musst Du ihnen eine Pause geben. In irgendeinem Teil des Rennens muss man die Reifen einmal schonen. Manchmal ist es besser, das gleich am Anfang zu tun – manchmal aber auch nicht.“
„Wenn man den Speed hat und die Möglichkeit besteht, dann ist es immer gut, die Reifen am Anfang zu schonen und am Ende zu pushen“, so „Dovi“, der sich mit genau dieser Taktik den Sieg in Brünn sicherte. Die Konsequenz der aktuellen Reifensituation ist, dass das Spitzenfeld zu Beginn eines Rennens häufig eng zusammenbleibt, weil niemand seine Pneus gleich nach dem Start bis ans Limit pushen möchte.
Text von Ruben Zimmermann
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