(Motorsport-Total.com) – Bereits in der Vergangenheit war Barcelona für BMW ein schwieriges Pflaster.
Und auch dieses Jahr mussten die BMW-Piloten hart kämpfen, um den Sprung in die Top 10 zu schaffen. Bonovo-Pilot Garrett Gerloff war in Barcelona der stärkste BMW-Pilot.
Der US-Amerikaner fuhr in allen drei Reinen in die Top 10. Platz sieben im Sprintrennen war aus BMW-Sicht das Highlight des Wochenendes. Für Markenkollege Scott Redding verlief das vierte WSBK-Wochenende absolut enttäuschend.
Redding konnte in Barcelona keinen einzigen WM-Punkt sammeln. Im ersten Rennen fuhr der BMW-Werkspilot ins Heck von Remy Gardners Yamaha und stürzte. Im Sprintrennen kam er auf P12 außerhalb der Punkte ins Ziel. Das finale Rennen musste Redding wegen technischen Problemen aufgeben.
Nach dem Wochenende traf sich der ehemalige Vize-Weltmeister mit ‚Motorsport-Total.com‘, um über die aktuelle Situation zu sprechen.
Warum musste Redding das zweite Hauptrennen abbrechen? „Wir hatten ein Problem mit dem Reifen. Wir beanspruchten den Reifen zu stark. Es war nichts mehr übrig vom Reifen. Ich musste aufgeben“, erklärt er das Aus in Lauf zwei.
„Es war ziemlich schwierig an diesem Wochenende. Diese Strecke bereitete uns Schwierigkeiten. Wir haben ohnehin zu kämpfen mit unserem Motorrad, doch dieses Wochenende war sehr hart für mich“, gesteht der Brite. „Im Rennen pushte ich so hart und so lange wie ich konnte. Ich wollte probieren, wie lange es geht. Leider ging es nicht auf. Ich konnte nichts ausrichten.“
Bisher keine erkennbaren Fortschritte bei BMW
Der Start in die Superbike-WM-Saison 2023 war für BMW nicht einfach. Bisher konnte die neue Version der M1000RR die Erwartungen nicht erfüllen. Bei den Herstellern liegt BMW auf der letzten Position. Garrett Gerloff ist aktuell als WM-13. der bestplatzierte BMW-Pilot. Scott Redding ist 15. der Gesamtwertung. Michael van der Mark und Loris Baz folgen auf den Positionen 16 und 17.
Von außen betrachtet gibt es keine erkennbaren Fortschritte. Wie wirkt sich das auf Reddings Motivation aus? „Die Motivation kommt und geht. Wir sind hier, um es zu verbessern und um darauf aufzubauen. Doch es sieht immer wieder danach aus, als ob wir keine Fortschritte erzielen“, grübelt Redding.
„Alle arbeiten, es ist wirklich hart. Es ist ein Puzzle, das sich sehr schwer zusammenbringen lässt. Manchmal ist es wirklich hart“, erklärt der ehemalige MotoGP-Pilot und fügt hinzu: „Das macht die Zeiten, in denen es besser läuft, aber umso schöner.“
Michael van der Mark verletzt: Für Scott Redding kein Problem
Beim zurückliegenden WSBK-Event verletzte sich Michael van der Mark erneut und wird noch einige Wochen ausfallen. Bereits im Vorjahr fiel der Niederländer lange Zeit aus. Für die Entwicklung der BMW M1000RR war das keine Hilfe. In Barcelona wurde Van der Mark von Ivo Lopes ersetzt, der immerhin einen WM-Punkt sicherstellen konnte.
Redding will das Fehlen seines Teamkollegen aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Es macht für mich keinen Unterschied, dass Mickey nicht dabei ist. Gerloff war an diesem Wochenende bester BMW-Pilot, doch auch er hatte zu kämpfen. Es war nichts Besonderes“, zeigt sich Redding wenig beeindruckt von den Ergebnissen seines Markenkollegen.
Noch kein Vertrag für 2024: Was macht Scott Redding?
Die große Frage ist, wie es für Redding im kommenden Jahr weitergeht. Der Vertrag mit BMW läuft am Jahresende aus. Es gibt eine Option für zwei weitere Jahre. Will der ehemalige Vize-Weltmeister überhaupt mit BMW weitermachen?
„Es ist schwierig, das zu beantworten“, bemerkt Redding. „Ich wollte einen Vierjahres-Vertrag, doch es gibt einen Vertrag für zwei Jahre und eine Option für zwei weitere Jahre. Mir fehlt es, zu gewinnen. Mir fehlt es, an der Spitze zu kämpfen. Das ist die Realität.“
„Ich gebe immer alles und pushe bis zum Limit. Ich versuche, so viele Informationen wie möglich zu kommunizieren. Sie arbeiten, doch im Moment passiert nichts. Mein Ziel ist es, zumindest bis zum Ende der Saison alles zu geben und mich zu verbessern“, so der 30-Jährige.
Gerücht: Toprak Razgatlioglu bei BMW ein Thema
Im Fahrerlager kursierte bei der WSBK in Barcelona das Gerücht, dass BMW an Ex-Weltmeister Toprak Razgatlioglu interessiert ist und dem Türken ein Angebot gemacht hat. „Ich sah die Meldung vor dem Rennen. Es hat mich überrascht“, kommentiert Redding.
BMW möchte das Gerücht nicht kommentieren. Hat Manager Kenan Sofuoglu das BMW-Angebot nur erfunden, um den Marktwert seines Schützlings zu steigern? „Kenan versucht, von Yamaha mehr Geld zu bekommen“, vermutet Redding. Yamaha hat bereits ein Angebot für Razgatlioglu vorgelegt. Laut Teammanager Paul Denning fällt dieses Angebot sehr üppig aus.
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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