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Das Rennen in San Marino ist die achte Saisonstation der HANNspree FIM Superbike Weltmeisterschaft 2010 und wird zwischen dem 25. und 27. Juni auf dem Misano World Circuit ausgetragen. Der Zeitplan auf der Piste in der Nähe von Misano Adriatico wird vollgepackt mit Rennen sein und die Meisterschaft als solche wird zum ersten Mal seit dem Rennen von Monza am 9. Mai wieder zurück in Europa sein. In der Zwischenzeit haben einige Top-Teams die Pause nach dem Rennen im Miller Motorsports Park in den USA genutzt, um einige Testfahrten abzuhalten. Einige davon fuhren gar in Misano selbst.

Der neue Meisterschaftsführende heißt Max Biaggi (Aprilia Alitalia). Er führt auch die Liste mit den meisten Siegen an, hat bereits sechs Rennen gewonnen und geht nun die zweite Hälfte dieser spannenden WSBK-Saison an. Alle sechs Siege des vierfachen 250ccm-GP-Weltmeisters kamen als Doppel – in Portimao, Monza und zuletzt in Miller. Doch der heißeste Konkurrent, Leon Haslam (Alstare Suzuki), brennt nun extrem darauf, seinen Fehler von Miller, als er stürzte, wieder gut zu machen. Dieser Crash in den USA hatte ihm die WM-Führung gekostet. Beide Top-Protagonisten haben zuletzt, gemeinsam mit ihren Teamkollegen Leon Camier (Aprilia Alitalia) und Sylvain Guintoli (Alstare Suzuki) in Misano getestet.

Jonathan Rea (Hannspree Ten Kate Honda) und sein talentierter Teamkollege Max Neukirchner hatten ihre eigenen privaten Testfahrten auf der Hausstrecke des Teams in Assen. Das Honda-Duo brennt nun darauf, in Misano wieder in den Rennmodus zu kommen – denn beide konnten den Misano World Circuit in der Vergangenheit schon siegreich verlassen. Rea gewann letztes Jahr, Neukirchner im Jahr davor. Rea ist derzeit auch Dritter der Meisterschaftswertung – zehn Punkte vor dem unglücklichen Carlos Checa (Althea Ducati), der in Miller zwei Mal in Führung liegend aufgeben musste. Trotzdem tut das der Motivation von Carlos keinen Abbruch und auch sein Teamkollege Shane Byrne, mit welchem er im Rahmen der World Ducati Week erst kürzlich hier getestet hat, brennt auf ein gutes Ergebnis. Die offiziellen Ducati-Fahrer Michel Fabrizio und Noriyuki Haga (Ducati Xerox) haben in jenem Zeitraum auch in Misano getestet und es könnte keinen geeigneteren Ort für das talentierte Duo geben, um wieder auf die Siegesstraße zurückzufinden. Es war bislang ein hartes Jahr für Michel und Nori und beide konnten bislang nur je einen Sieg einfahren: Nori in Spanien und Michel in Südafrika.

Zwei der schnelleren Fahrer beim letzten Misano-Test waren James Toseland (Yamaha Sterilgarda) und sein Teamkollege Cal Crutchlow. Beide sind noch auf der Suche nach dem ersten Saisonsieg. Troy Corser und Ruben Xaus vom BMW Motorrad Motorsport-Team waren bei den Misano-Sessions nicht wirklich auf dem Level der schnellsten Piloten, doch war Corser ziemlich nah dran. Für ihn ist es eine seiner Lieblingsstrecken, weswegen er sich schon auf das Rennen freut. Außerdem will er einmal mehr das Potenzial und die Podestwürdigkeit der S1000RR unter Beweis stellen. Xaus hat in Misano auch schon sehr gute Leistungen erbracht. Zum Beispiel kam sein bislang letzter Sieg hier im Jahre 2008. Eines der wenigen Top-Teams, welches zuletzt nicht testete, ist das Kawasaki Racing Team. Doch Tom Sykes und Chris Vermeulen brennen auf einen heißen Kampf in Italien. Vermeulen speziell bekommt langsam aber sicher seine langwierige Knieverletzung in den Griff und Sykes musste seinen Körper auch erst Testen, nachdem er in Amerika ein schlimmen Sturz hatte.

Im Königreich der wirklichen Privatiers haben bislang Jakub Smrz (Pata B&G Ducati) und Luca Scassa (Supersonic) heftig darum gefochten, wer am meisten beeindrucken kann. Scassa ist nun näher an zu Hause und hat zuletzt auch in Misano getestet (wie das DFX Ducati-Team), aber Smrz holte sich letztes Jahr in Misano die Superpole. Lorenzo Lanzi wird auf der DFX Ducati wieder ins Geschehen eingreifen. Die Vierzylinder-Privatiers von ECHO CRS Honda mit Broc Parkes und die Pedercini-Kawasaki-Fahrer Roger Lee Hayden und Matteo Baiocco werden auch wieder mit von der Partie sein. Außerdem wird es auch eine Wildcard geben. Federico Sandi (Gabrielli Racing Team) wird in Misano mit einer Aprilia RSV4-Maschine mit in der Startaufstellung stehen.

SUPERSPORT: Der intensive Kampf um die Vorherrschaft in der Supersport-Weltmeisterschaft wird in Misano weiter gehen. Derzeit führt Kenan Sofuoglu (Hannspree Ten Kate Honda) mit 142 Punkten die Tabelle an. Konkurrent Eugene Laverty (Parkalgar Honda) auf zwei liegt nur sechs Punkte dahinter und Joan Lascorz (Kawasaki Motocard.com) verliert als Dritter derzeit 14 Punkte. Die Top-Drei haben in der Saison 2010 die Siege bislang unter sich ausgemacht, doch auch andere Fahrer werden in Misano ihren ersten Saisonsieg ins Visier nehmen. Der ParkinGO Triumph BE-1-Fahrer Chaz Daviez liegt klar auf Rang vier, Sofuolus Teamkollege und Lokalmatador Michele Pirro ist Fünfter und hat genau so viele Punkte wie der Spanier David Salom. Der ehemalige Superstock 1000-Champion und zuletzt WSBK-Pilot Vittorio Iannuzzo wird nun für das BE-1 Triumph-Team fahren. Insgesamt werden in Misano, neben den „normalen“ Fahrern, neun weitere Piloten angreifen.

SUPERSTOCK 1000: Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia) hat den Superstock 1000 FIM Cup dieses Jahr zu seiner eigenen Klasse gemacht. Bislang konnte er alle vier Rennen gewinnen, zuletzt in Monza im Mai. Michele Magnoni (Honda) führt einen harten Kampf um Rang zwei an, hält bei 47 Punkten. Maxime Berger (Ten Kate Racing Junior Honda) hat 46 Zähler, Davide Giugliano (Team06 Suzuki) hat 45 und Sylvain Barrier (Garnier Junior Racing BMW) hält bei 40.

SUPERSTOCK 600: In der Superstock 600-Klasse führt Jeremy Guarnoni (MRS Racing Yamaha) die Tabelle an. Bislang hat er auch kein Rennen abseits des Podestes beendet, konnte schon zwei Siege einfahren. Zwanzig Punkte dahinter liegt der Franzose Florian Marino (Ten Kate Junior Racing) und Federico D’Annunzio (Martini Corse Yamaha) ist Dritter.

DIE STRECKE: Der Misano Adriatico Circuit, oder jetzt Misano World Circuit genannt, ist eine 4,226 Kilometer lange Strecke, welche in den letzten Jahren immer weiter verbessert wurde. Die radikalste Änderung war der Wechsel der Fahrtrichtung, wodurch nun die Rechtskurven dominieren. Der erste Tag der letzten Testfahrten wurde von Regen beeinflusst, doch normalerweise sind Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit bezeichnend für das Rennwochenende in Misano. Dadurch resultieren natürlich auch hohe Asphalttemperaturen. Misano liegt auf Meereshöhe und stellt damit einen ziemlichen Kontrast zu den beiden letzten Rennen, Kyalami und Miller, da, die in hohen Höhen lagen.

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