Unmittelbar nach dem Start deutete sich an, dass sich die beiden Yamaha-Fahrer im Rennverlauf noch in die Haare bekommen würden: Jorge Lorenzo überholte den vor ihm gestarteten Valentino Rossi noch auf der Zielgeraden und klemmte sich anschließend vor den Italiener. Dieser konterte, wurde in der Schlussphase aber erneut von Lorenzo attackiert, was allerdings erfolglos blieb.
Rossi fegte als Dritter über die Ziellinie und ist begeistert: „Was für ein großartiges Rennen! Natürlich hätte ich es vorgezogen, um den Sieg zu kämpfen, aber es war trotzdem ein gutes Gefühl. Wir haben eine gute Show geboten und ich muss Jorge gratulieren. Er war sehr stark und hat nicht aufgegeben. Leider verlor ich beim Start etwas Zeit, als er mich überholte“, berichtet der Yamaha-Pilot.
Rossi schwärmt vom Motegi-Rennen
„Stoner und Dovizioso konnten daher davonziehen und waren schon zu weit weg, als ich Jorge meinerseits wieder kassiert hatte. Zum Schluss war ich müde und rutschte sehr viel herum, weshalb ich langsamer unterwegs war. Der Reifen war einfach etwas weicher, als ich gedacht hatte. Ich rechnete durchaus damit, in Schwierigkeiten zu geraten, wollte aber unbedingt auf das Podium.“
„Jorge attackierte mich und wir hatten ein tolles Duell. Das war guter Motorsport“, findet der 31-Jährige. „Ich denke, die Zuschauer haben es genossen. Es war ein großartiges Wochenende, weil wir mit Problemen gerechnet hatten. Wir waren aber in jeder Session gut dabei und unser Motorrad hat prima funktioniert. Meine Schulter ist im Augenblick okay“, gibt Rossi in Motegi zu Protokoll.
„Schauen wir einfach, ob wir in Malaysia so weitermachen oder sogar noch besser abschneiden können“, sagt der Weltmeister. Teamkollege Lorenzo hatte ebenfalls viel Freude am Fahren, zeigt sich nach Platz vier und der Niederlage gegen Rossi aber etwas zerknirscht: „Das war eine tolle Schlacht zwischen mir und Valentino – zwei Krieger mit Killerinstinkt“, hält der Spanier fest.
Lorenzo findet: Rossi war nicht immer fair
„Ich muss aber sagen: Manchmal war er nicht vollkommen fair. Wir fuhren beide am Limit, doch manche seiner Manöver gingen vielleicht etwas zu weit. Er berührte mich und drückte mich raus, was ich nicht für richtig halte. Wir sind Teamkollegen, ich kämpfe um den Fahrertitel und wir beide fahren um die Titel in der Konstrukteurswertung und der Teamtabelle. Das sollten wir im Hinterkopf behalten.“
„Natürlich bin ich enttäuscht darüber, das Podium verpasst zu haben, denn das wollte ich beim Heimrennen von Yamaha unbedingt erreichen. So ist das aber im Rennsport“, meint Lorenzo. „Wir fuhren zur Sicherheit mit dem alten Motor und ich hatte nicht das beste Gefühl für den Frontreifen. Die Dinge liefen also nicht perfekt für mich, aber wir haben gute Punkte mitgenommen.“
„Wir stehen nun kurz vor der Erfüllung unseres Traums. Ich hoffe sehr, dass wir das am kommenden Wochenende in Sepang umsetzen können“, sagt der WM-Spitzenreiter. Vier Rennen vor Schluss hat Lorenzo 69 Punkte Vorsprung auf seinen einzigen Verfolger Dani Pedrosa (Honda), der in Japan aus Verletzungsgründen nicht am Start war. Ob Pedrosa in Malaysia fahren wird, ist noch unklar.
Text von Stefan Ziegler
Quelle, weitere Infos und Fotos auf: » www.motorsport-total.com
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