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© GP-Fever.de – Zweiter Sieg: Aron Canet gewinnt hauchdünn vor Romano Fenati in Assen

Aron Canet gelingt bei der Dutch TT ein fabelhafter Sieg. In der letzten Schikane sichert sich der Spanier die Führung vor Romano Fenati, der lange Zeit im Rennen die Spitze inne hatte.

Im Ziel werden die beiden Nachwuchspiloten nur durch 0,035 Sekunden getrennt. Canet darf sich über seinen zweiten Moto3-Sieg freuen. Dritter wird John McPhee. WM-Leader Joan Mir ging zwar als Führender in die Schlussrunde, konnte sich jedoch nicht behaupten und wurde im harten Kampf um die Top-10-Plätze auf Rang neun zurückgereiht.

„Ich hatte einen sehr guten Rhythmus im Rennen, trotz des Regens der letzten Tagen“, schildert Canet im trockenen Assen am Sonntag. „Im ersten Teil des Rennens konnte ich das Tempo der Führungsgruppe nicht mitgehen, weil ich nach einer Berührung mit di Giannantonio zurückgefallen war. Das konnte ich im letzten Teil dann aber wieder gutmachen und fuhr in der Spitzengruppe locker mit“, gibt er zu Protokoll. „Ich konnte später bremsen und ging noch an Fenati vorbei“, kommentiert er die Szene in der letzten Kurve.

Fenati ist trotz knapper Entscheidung dennoch zufrieden: „Das Rennen war fantastisch, das Bike hat sich gut angefühlt. Von 14 nach vorne zu kommen, war schwierig. Und die letzte Runde war schwer zu verstehen. Es gab einige Berührungen und das Tempo war langsam. Es war nicht unbedingt die beste Strategie auf der Geraden, aber das Ergebnis ist gut. In Assen stand ich noch nie auf dem Podium.“

Aus sechs werden elf Piloten in der Spitzengruppe
In der Startphase konnten sich Nakarin Atiratphuvapat, der von Platz vier ins Rennen ging, und Mir von Rang sieben nach vor arbeiten, doch Lokalmatador Bo Bendsneyder und Jorge Martin konnten ihre Spitzenpositionen halten. Die Verlierer der Startphase waren Canet und Nicolo Bulega, beide fielen jeweils neun Positionen zurück. Der spätere Sieger lang zwischenzeitlich gar nur auf Position 15. Fenati und Fabio di Giannantonio machten hingegen zehn Plätze gut. Der Italiener startete nur auf Position 21, crashte allerdings in der Frühphase in der Verfolgergruppe aus dem Rennen. Dabei riss er Enea Bastianini mit ins Aus.

Bereits nach drei Runden kristallisierte sich eine Gruppe von sechs Piloten an der Spitze heraus. Martin hielt an der Führung fest, während sich hinter ihm Bendsneyder, Fenati, WM-Leader Mir, Adam Norrodin und Tatsuki Suzuki duellierten. Der Polesetter verspielte seine Führung mit einem kapitalen Fehler wenig später. Er fiel auf Position sechs zurück, schloss aber bald wieder auf. WM-Zweiter Fenati versuchte sich früh im Rennen von der Spitzengruppe abzusetzen, doch die Fünfergruppe ließ ihn nicht ziehen.

Nach zehn Rennrunden fand sich Martin wieder an der Spitze ein. Allerdings wurde er immer noch von Fenati, Mir, Bendsneyder Norrodin und Suzuki gejagt. Dahinter arbeitete sich Canet nach seinem schlechten Start an die Führungsgruppe heran, er war der klar schnellste Pilot im Feld. Der Spanier setzte sich an das Heck von Suzuki und Norrodin und war bald hinter Mir zu finden. Mit dem WM-Dritten schlossen sich elf Piloten, bis John McPhee, vorne zusammen. Auch Marcos Ramirez, Jules Danilo und Gabriel Rodrigo kämpften um die Podestplätze. Elf Piloten lagen innerhalb einer Sekunde.

McPhee: „Dachte fünf Runden vor Schluss, dass ich gewinnen könnte“
Die Spitze wechselte in den letzten fünf Rennrunden ständig. Ramirez, McPhee und Mir durften Führungsluft schnuppern. Bendsneyder und Martin mussten sich hingegen aufgrund von Fahrfehlern am Ende der Gruppe einsortieren. In der letzten Rennrunde ging Mir als Führender in die Schlussphase, doch Canet machte viel Boden gut bis auf Platz zwei.

McPhee und Fenati duellierten sich um den letzten Platz auf dem Podium. In der letzten Schikane setzte sich Canet gegen seine Konkurrenten durch und übernahm zum ersten Mal im Rennen die Führung. Fenati kam auf Start-Ziel knapp nicht mehr an ihn heran. McPhee sicherte sich den letzten Platz auf dem Podium in Assen. „Nachdem wir an diesem Wochenende wirklich zu kämpfen hatten, freue ich mich wahnsinnig für mich und das Team. Das Rennen hat Spaß gemacht. Von Platz 19 zu starten, war recht schwierig“, schildert der Schotte. „Fünf Runden vor Schluss dachte ich, dass ich gewinnen könnte. Ich hatte etwas Pech in der letzten Runde, bin aber trotzdem sehr glücklich.“

Besonders bitter endete das Rennen für Niederländer Bendsneyder, er kam in der letzten Runde nicht mehr an die Führung heran. Mit einem verzweifelten Manöver wollte er sich noch nach vor kämpfen, dabei kam er jedoch auf der Start-Ziel-Geraden zu Sturz. Da er vor der Ziellinie bereits von seinem Bike abgeworfen wurde, zählte dies nicht mehr für die Wertung – er wurde disqualifiziert. Ebenfalls bitter endete das Rennen für Norrodin, der in der letzten Runde stürzte. Auch Raul Fernandez, Lorenzo Dalla Porta, Tony Arbolino, Manuel Padliani und Wildcard-Pilot Ryan van de Lagemaat konnten die Zielflagge nicht erreichen.

Öttl enttäuscht: „Fünf Punkte bringen mir nicht viel“
Philipp Öttl gelang von Startplatz 25 eine gute Aufholjagd auf den elften Platz, somit sammelt er weitere fünf WM-Punkte. Im Interview mit ‚Eurosport‘ schildert der Deutsche: „Wenn man von hinten startet, ist es schwierig. Ich hatte den Rennspeed, aber das ist nichts Neues. Wir haben zwar Punkte geholt, aber zufrieden bin ich letztendlich nicht“, stellt er klar. Sein Plan für die Sommerpause: „Eine Pause machen und ein bisschen Abstand kriegen, weil es schon hart ist, wenn du jedes Wochenende den Speed hast, um vorne mitzufahren, und eigentlich nichts kriegst. Denn fünf Punkte hin oder her, das bringt mir nicht viel.“

Die Top 10 hinter McPhee komplettieren am Sonntag Polesetter Martin auf Platz vier, Danilo wird Fünfter vor Ramirez und Rodrigo, Suzuki, Mir und Bulega. In der WM-Wertung führt weiterhin Mir mit 30 Punkten Vorsprung auf den neuen Zweiten, Canet. Fenati liegt jedoch nur zwei Zähler dahinter. Martin und McPhee konnten ebenso Boden gutmachen, während di Giannantonio nun auf WM-Rang sechs bereits 60 Punkte fehlen.

Ergebniss Moto3 2017 Assen

1 25 44 Aron CANET SPA Estrella Galicia 0,0 HONDA 38’20.364 156.3
2 20 5 Romano FENATI ITA Marinelli Rivacold Snipers HONDA 38’20.399 156.3 0.035
3 16 17 John MCPHEE GBR British Talent Team HONDA 38’20.481 156.3 0.117
4 13 88 Jorge MARTIN SPA Del Conca Gresini Moto3 HONDA 38’20.674 156.3 0.310
5 11 95 Jules DANILO FRA Marinelli Rivacold Snipers HONDA 38’20.896 156.3 0.532
6 10 42 Marcos RAMIREZ SPA Platinum Bay Real Estate KTM 38’20.958 156.3 0.594
7 9 19 Gabriel RODRIGO ARG RBA BOE Racing Team KTM 38’21.015 156.3 0.651
8 8 24 Tatsuki SUZUKI JPN SIC58 Squadra Corse HONDA 38’21.043 156.3 0.679
9 7 36 Joan MIR SPA Leopard Racing HONDA 38’21.344 156.3 0.980
10 6 8 Nicolo BULEGA ITA SKY Racing Team VR46 KTM 38’27.336 155.9 6.972
11 5 65 Philipp OETTL GER Südmetall Schedl GP Racing KTM 38’28.560 155.8 8.196
12 4 58 Juanfran GUEVARA SPA RBA BOE Racing Team KTM 38’29.564 155.7 9.200
13 3 40 Darryn BINDER RSA Platinum Bay Real Estate KTM 38’31.110 155.6 10.746
14 2 16 Andrea MIGNO ITA SKY Racing Team VR46 KTM 38’31.254 155.6 10.890
15 1 71 Ayumu SASAKI JPN SIC Racing Team HONDA 38’31.284 155.6 10.920
16 12 Marco BEZZECCHI ITA CIP MAHINDRA 38’36.613 155.2 16.249
17 84 Jakub KORNFEIL CZE Peugeot MC Saxoprint PEUGEOT 38’36.708 155.2 16.344
18 41 Nakarin ATIRATPHUVAP THA Honda Team Asia HONDA 38’36.843 155.2 16.479
19 27 Kaito TOBA JPN Honda Team Asia HONDA 38’54.209 154.1 33.845
20 6 Maria HERRERA SPA AGR Team KTM 38’54.536 154.0 34.172
21 11 Livio LOI BEL Leopard Racing HONDA 38’54.702 154.0 34.338
22 4 Patrik PULKKINEN FIN Peugeot MC Saxoprint PEUGEOT 39’08.535 153.1 48.171
Not Classified
7 Adam NORRODIN MAL SIC Racing Team HONDA 36’36.553 156.3 1 lap
64 Bo BENDSNEYDER NED Red Bull KTM Ajo KTM 36’36.810 156.3 1 lap
31 Raul FERNANDEZ SPA Mahindra Gaviota Aspar MAHINDRA 35’21.272 154.1 2 laps
33 Enea BASTIANINI ITA Estrella Galicia 0,0 HONDA 25’22.377 150.3 8 laps
48 Lorenzo DALLA PORTA ITA Mahindra Gaviota Aspar MAHINDRA 31’41.945 120.3 8 laps
14 Tony ARBOLINO ITA SIC58 Squadra Corse HONDA 12’33.158 151.9 15 laps
96 Manuel PAGLIANI ITA CIP MAHINDRA 10’38.123 153.7 16 laps
21 Fabio DI GIANNANTONIO ITA Del Conca Gresini Moto3 HONDA 6’50.811 119.4 19 laps
28 Ryan VAN DE LAGEMAA NED Lamotec Lagemaat Racing KTM 3’48.031 143.4 20 laps

Text von Maria Reyer

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