Die Aerodynamik bleibt auch in der MotoGP-Saison 2018 ein wichtiger Punkt. Ducati, Honda, Yamaha und KTM zeigten beim ersten Wintertest in Malaysia neue Verkleidungsvarianten.
Noch darf bei den Tests experimentiert werden. Erst am ersten Rennwochenende müssen die Motorräder dem Reglement entsprechen. Der Mann, der die Verkleidungen absegnen muss, ist Danny Aldrige. Er ist der Technische Direktor der MotoGP und somit der Ansprechpartner für alle technischen Belange.
„Die Verkleidung ist ein sehr wichtiger Teil des Motorrades. Es ist wichtig zu verstehen, wo das Limit liegt und was erlaubt ist“, sagt Aldrige bei ‚MotoGP.com‘. „Für uns ist der entscheidende Punkt die Sicherheit für die Fahrer. Gleichzeitig müssen wir den Herstellern auch Entwicklung erlauben. Ich denke, es ist für alle im Fahrerlager ein gutes Gesprächsthema.“ Seit dem Valencia-Test im November waren die Teams ständig in Kontakt mit Aldrige. Sie schickten ihm Designs und versuchten abzuklären, wie weit sie gehen können.
„Für uns ist die Sicherheit am wichtigsten“, betont Aldrige. „Wir schauen uns die Ecken und Kanten an. Die Verkleidung darf maximal 600 Millimeter breit sein. Wir haben aber auch strikte Regeln, dass sie nicht die Form von Flügeln haben dürfen. Dieses Thema wird derzeit heiß diskutiert. Wir klassifizieren sie als Seitenkästen. Sie müssen einen oberen Bereich haben, eine Seitenfläche und unten abgeschlossen sein. Technisch gesehen sind sie geschlossen. Das ist viel sicherer als die ursprüngliche Ducati-Version vor ein paar Jahren.“
Verkleidung muss erst in Katar dem Reglement entsprechen
Die Form der Honda-Verkleidung erinnert an einen Kühleinlass. Von der Seite betrachtet ist es eine abgeschlossene Fläche ohne scharfen Ecken oder abstehenden Teilen. „Die Honda-Version entspricht dem gegenwärtigen Reglement“, bestätigt Aldrige. „Yamaha hatte zwei Versionen auf der Strecke. Eine haben sie beim Valencia-Test verwendet. Diese entspricht nicht dem Reglement. Dann haben sie ein neues Design gezeigt, das den Regeln entspricht.“
Bei den nächsten Wintertests könnten auch noch andere Varianten gezeigt werden. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bisher um Testfahrten handelt. Es muss also nicht die finale Version für Katar sein. Beim Test wird experimentiert, vielleicht nehmen sie noch Veränderungen vor. Dann müssen sie eventuell noch einmal bei mir anfragen, ob es dem Reglement entspricht. Erst in Katar wird die Verkleidung offiziell. Natürlich wollen sie schon vorher eine Genehmigung haben, um nicht in Katar mit einer illegalen Verkleidung auftauchen“, so Aldrige. „Deshalb sprechen sie mit mir.“
Prinzipiell blieb das Reglement für die Verkleidungen unverändert. In Katar muss jeder Hersteller für jeden Fahrer eine Verkleidung nominieren. Theoretisch kann für jeden Fahrer eine individuelle Verkleidung homologiert werden. Im Laufe der Saison ist dann ein Update erlaubt. Im Vorjahr galt diese Beschränkung für Neueinsteiger KTM nicht. Nun dürfen auch die Österreicher nur noch ein Aero-Update während der Saison einsetzen.
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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