Andrea Dovizioso und Marc Marquez - @Repsol

@Repsol – Andrea Dovizioso und Marc Marquez
lieferten sich ein knallhartes Duell

(Motorsport-Total.com) – „Unsere Gegner glaubten, dass wir das Rennen einfach gewinnen würden“, sagt Andrea Dovizioso nach seiner knappen Niederlage gegen Marc Marquez im MotorLand Aragon.

„Aber so ist es nie. Ich bin sehr zufrieden, wie sehr wir uns seit dem Vorjahr hier verbessert haben. Das ist der Punkt.“ Vor zwölf Monaten kam Dovizioso nur als Siebter ins Ziel und war chancenlos gegen Marquez. Diesmal ging es viel enger zu. „Leider konnte ich heute nicht gewinnen, aber ich habe es bis zur letzten Runde versucht.“

Der strahlende Sieger war Marquez. Vor heimischem Publikum schlug er gnadenlos zu. Zum ersten Mal seit Mitte Juli konnte er Ducati schlagen. „Ich freue mich sehr über diesen Sieg. Ich wusste, dass ich hier eine tolle Chance habe. Das ganze Wochenende war ich schnell, aber Dovi war sehr, sehr schnell. Er war der Stärkste. Ich bin heute aufgewacht und habe mir gesagt, dass ich heute etwas riskieren will.“ Und das tat er schon vor dem Rennen.

Nach seinem Sturz im Warm-up wollte Marquez unbedingt mit dem weichen Hinterreifen fahren. In der Honda-Box gab es viele Diskussionen. Erst in der Startaufstellung wurde im letzten Moment auf den weichen Reifen umgesteckt. „Das war auch die einzige Chance gegen Dovi zu kämpfen“, hält Marquez fest. „Mit dem harten Reifen fühlte ich mich gut, aber er funktionierte nicht richtig mit meinem Fahrstil, vor allem am Kurveneingang.“ Dovizioso fuhr mit dem harten Hinterreifen.

Duell zeigt Unterschiede zwischen Honda und Ducati
Das knallharte Duell der beiden sorgte für viel Spannung und tolle Szenen. Es zeigte auch die Unterschiede zwischen der Desmosedici und der RC213V auf. Die Honda ist deutlich agiler, Marquez konnte zum Beispiel vor Kurve 12 abrupt nach innen ziehen und Manöver setzen. „Mit unserem Bike kann man nicht auf wenigen Metern kämpfen“, sagt Dovizioso. „Man muss eine weitere Linie wählen, dann nach innen stechen und gut beschleunigen. Aufgrund des Layouts dieser Strecke konnte ich nicht bis zum Ende kämpfen.“

„Die Ducati“, stimmt Marquez zu, „ist ein anderes Motorrad und muss anders gefahren werden. Unser Bike ist in engen Kurven sehr gut. Ich fühlte mich auf dieser Strecke auch auf der Bremse sehr wohl.“ Eine Stärke der Desmosedici ist die Beschleunigungsphase. „Sie bringen viel Drehmoment auf das Hinterrad“, sagt der Spanier. Zu Beginn der langen Gegengeraden konnte Dovizioso immer ein paar Meter auf Marquez herausholen. Beide hatten in unterschiedlichen Streckenabschnitten ihre Vorteile.

„Sie nutzen die Beschleunigung und müssen sich nicht so stark in die Kurven legen. Das ist ein anderer Fahrstil, ein anderes Motorrad“, beschreibt Marquez. „Am Ende ist die Rundenzeit ähnlich. Aus diesem Grund sind die Kämpfe auch sehr schön anzusehen, denn er war in einem Abschnitt stark, ich in einem anderen. Unter dem Strich ist ein Kompromiss, denn am Ende der Runde ist die Zeit genau gleich. Das ist gut, weil es bedeutet, dass wir arbeiten müssen. Dafür haben wir jetzt Zeit. Ich will mich verbessern und Honda will es auch besser machen.“

Duell wird ab Rennhalbzeit hart geführt
Das Duell wurde erst bei Rennhalbzeit intensiver. Zu Beginn wurden die Reifen geschont und ein langsames Tempo angeschlagen. Marquez lauerte hinter Dovizioso und wartete ab. „Ab Rennmitte pushte er dann stark“, schildert der Spanier. „Also sagte ich mir, dass jetzt der Moment gekommen ist. Ich konnte ihm folgen und sah, dass er zu rutschen anfing – viel stärker als normal. Damit war mir klar, dass wir beide bis zum Schluss beisammen bleiben werden.“ Marquez erkannte, dass Dovizioso nicht wie in Misano eine Flucht nach vorne antreten würde können.

„Analytiker“ Dovizioso rechnete sich zunächst trotzdem eine Chance aus: „Ich habe erwartet, dass Marc am Ende etwas größere Probleme bekommen würde, aber er hatte einen sehr guten Speed. Er fuhr sehr gut, denn in den Rechtskurven verlor er wegen der Reifen viel, aber in den Linkskurven war er besser. Deshalb konnte ich nicht wirklich mit ihm kämpfen. Ich versuchte es, aber ich hatte keine guten Karten. Deshalb ist Platz zwei okay.“

Dovizioso versuchte dennoch jeden Angriff von Marquez so schnell wie möglich zu kontern. Fuhr er diesmal aggressiver als sonst? „Eigentlich nicht“, winkt der Italiener ab. „Wenn ich aggressiv sein muss, bin ich aggressiv. Ich habe bereits vor dem Wochenende gesagt, dass ich weiß, dass Marc hier gewinnen will. Das ist eine seiner Strecken und er wollte es hier machen.“ Deswegen kamen die Angriffe von Marquez nicht überraschend. „Er hat maximal attackiert, weil er das Risiko eingehen wollte. Er konnte auch dieses Risiko eingehen.“

Die Entscheidung fiel in den letzten beiden Runden. Marquez zog das Tempo an und ließ Dovizioso keine Chance zum Angriff. „Es war ein toller Zweikampf mit großartigen Manövern am Limit, aber immer mit Respekt“, betont Marquez. „Es war wieder ein tolles Duell mit Andrea, aber diesmal wollte ich nicht bis zur letzten Kurve warten. Ich wollte vorher attackieren, weil es meine einzige Chance für den Sieg war.“ Die vorangegangenen drei Duelle zwischen den beiden in der letzten Kurve der letzten Runde hatte immer Dovizioso für sich entschieden und gewonnen.

Ergebnisse MotoGP Aragon 2018

MotoGP Aragon - @www.motoGP.com

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WM-Stand MotoGP nach Aragon 2018

WM-Stand nach Aragon - @ www.motogp.com

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Text von Gerald Dirnbeck

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