Marc Marquez führte das Rennen in Aragon vom Start bis zum Ziel an

(Motorsport-Total.com) – Nach 1.043 Tagen hat Marc Marquez wieder ein Grand-Prix-Rennen in der MotoGP gewonnen.

So wie er schon das Sprintrennen von Aragon am Samstag dominiert hatte, fuhr der Gresini-Ducati-Pilot auch am Sonntag in einer eigenen Liga und feierte einen überlegenen Start-Ziel-Sieg.

„Das Rennen war alles andere als einfach“, gibt Marquez zu. „Wenn du die Pace hast und einen Vorsprung aufbauen kannst, dann ist es gar nicht so einfach, sich voll auf das Fahren zu konzentrieren. Das galt heute besonders für die letzten zehn Runden. Es ist mir aber gelungen, den Vorsprung zu verwalten. Ich bin einfach nur happy.“

Wie am Samstag teilte er sich das Podium erneut mit Jorge Martin (Pramac-Ducati) und Pedro Acosta (Tech3-GasGas). Für die Szene des Rennens sorgten Alex Marquez (Gresini-Ducati) und Francesco Bagnaia (Ducati), die im Kampf um Platz drei kollidierten.

Bagnaia wieder mit schlechtem Start
Das Rennen über 23 Runden startete bei trockenen und sonnigen Bedingungen. Die Streckenverhältnisse waren wie schon am Samstag im Sprint allerdings schwierig. Zwar war die Start-Ziel-Gerade nach lauter Kritik der Fahrer am Samstagabend gereinigt worden. Über Nacht hatte es aber erneut geregnet.

Im Warm-up der MotoGP sah man, wie staubig der Asphalt war. Die Moto3 und Moto2 brachten mit ihren Rennen diesmal aber immerhin etwas Abrieb auf die Strecke, bevor die Königsklasse ausrückte. Bei den Reifen entschied sich das Feld einhellig für die Medium-Mischung am Vorder- wie Hinterrad.

Am Start behauptete Polesetter Marc Marquez wie schon im Sprint die Führung vor Acosta und Alex Marquez, der sich direkt mit Martin duellierte. Bagnaia erwischte einen ähnlich miesen Start wie am Samstag und fiel auf Platz sieben noch hinter Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) und Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) zurück.

Letzterer verlor in der Zielkurve der ersten Runde jedoch die Kontrolle übers Vorderrad und war aus dem Rennen. Vorne bestimmt Marc Marquez die Pace. Dahinter machte Martin Druck. Vorbei an Alex Marquez, attackierte er Acosta – jedoch nicht ohne Kontakt, der beide in Kurve 8 kurz neben die Strecke schickte.

Das verschaffte Marc Marquez an der Spitze noch mehr Luft. Nach vier Runden durchbrach sein Vorsprung erstmals zwei Sekunden. Auf Platz zwei fuhr sich Martin nach seinem Duell mit Acosta frei. Der wiederum verlor eine weitere Position an Alex Marquez.

In Runde sechs endete das Rennen für Fabio Quartararo. Der Yamaha-Pilot stürzte auf Platz 13 liegend in Kurve 5. Bagnaia lag zu diesem Zeitpunkt weiterhin auf Rang sechs und fuhr in einer Gruppe mit Morbidelli und Brad Binder (KTM). Sein Rückstand auf die Spitze war bereits auf über sieben Sekunden angewachsen.

Alex Marquez und Bagnaia kollidieren
Nach einem Fehler von Morbidelli rückte Bagnaia dann aber auf Rang fünf vor und konnte ohne direkten Vordermann rasch zu Acosta aufschließen, um ihn in Runde zwölf zu überholen. Sein nächstes Ziel hieß Alex Marquez, der zur Rennhalbzeit anderthalb Sekunden vor Bagnaia auf dem letzten Podestplatz fuhr.

Für Marc Marquez blieb es ein einsames Rennen. Bei noch zehn Runden betrug sein Vorsprung auf Martin vier Sekunden. Der Pramac-Pilot hatte seinerseits mehr als fünf Sekunden Vorsprung gegenüber Alex Marquez, dem sich Bagnaia weiter näherte.

Zur entscheidenden Szene zwischen den beiden kam es sechs Runden vor Schluss. Alex Marquez verbremste sich in Kurve 12, Bagnaia zog auf der Außenseite vorbei und war vorn. Doch Alex Marquez hielt eingangs der nächsten Rechts innen hinein, was zum Kontakt und zum Sturz der Ducati-Kollegen führte.

Im Kiesbett wurde Bagnaia dann auch noch unglücklich unter dem Bike von Alex Marquez eingeklemmt. Die Rennleitung kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.

Acosta erbte danach Platz drei, womit die Podestränge bezogen waren. Denn an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr. Marc Marquez überquerte die Ziellinie 5,463 Sekunden vor Martin, der seinen Vorsprung in der WM durch Bagnaias Ausfall auf 23 Punkte ausbaute. Acosta egalisierte als Dritter sein bestes Grand-Prix-Ergebnis.

Binder beendete das Rennen als Vierter. Enea Bastianini (Ducati) machte im letzten Renndrittel noch zahlreiche Positionen gut und komplettierte die Top 5. Dahinter reihten sich Morbidelli, Fabio Di Giannantonio, Marco Bezzecchi (beide VR46-Ducati), Alex Rins (Yamaha) und Jack Miller (KTM) ein.

Die letzten Punkteränge gingen an Aleix Espargaro (Aprilia), Takaaki Nakagami (LCR-Honda), Augusto Fernandez (Tech3-GasGas), Johann Zarco (LCR-Honda) und Joan Mir (Honda). Insgesamt 17 Fahrer sahen die Zielflagge. Neben den gestürzten Fahrern gab Maverick Vinales (Aprilia) das Rennen vorzeitig auf.

Text von Juliane Ziegengeist

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