Jorge Lorenzo - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Zum zweiten Mal schaffte es Jorge Lorenzo in dieser Saison auf das Podest

Jorge Lorenzo führte den Grand Prix in Aragon (Spanien) vom Start weg an und lag die ersten 15 Runden an der Spitze.

Im letzten Renndrittel kam dann das Honda-Duo stark auf. Lorenzo musste zunächst Marc Marquez und dann auch noch Dani Pedrosa passieren lassen und fuhr als Dritter ins Ziel. „Trotzdem ist es ein guter Podestplatz und der Sieg ist sehr nahe“, strahlt Lorenzo trotz des knapp verpassten ersten Triumphs mit Ducati. Zwei Sekunden fehlten im Ziel auf Sieger Marquez. Nach Jerez stand der dreimalige MotoGP-Weltmeister zum zweiten Mal in diesem Jahr bei der Siegerehrung.

Dass Lorenzo mit einer explosiven Anfangsphase ein Rennen anführen kann, ist in dieser Saison schon mehrfach vorgekommen. Aber in der Regel brachen seine Rundenzeiten ein und er fiel zurück. Diesmal wurde seine Pace erst im letzten Renndrittel langsamer. „Schade ist, dass ich diesmal nicht so wie Marc den mittleren oder härteren Reifen verwenden konnte“, beginnt Lorenzo seine Analyse. „In FP4 verwendete ich soft und sah, dass ich damit sehr konstant bin. Wir wussten aber, dass die letzten sieben Runden schwierig werden würden. So war es dann auch.“

Die Rundenzeiten der Ducati mit der Startnummer 99 kletterten in den letzten Runden auf 1:50 Minuten, während das Honda-Duo weiter 1:49 fahren konnte. „Wie erwartet war es in den letzten sieben Runden schwierig, die Pace bei 1:49 zu halten“, kam dieser Einbruch für Lorenzo nicht unerwartet. „Ich konnte nicht mehr viel daran ändern. Mein Hinterreifen war vor allem auf der linken Flanke am Ende. Marc und Dani hatten am Ende mehr Traktion. Ich gab mein Bestes, um Dani im Auge zu behalten, aber es war unmöglich.“

Auch wenn es diesmal nicht mit dem Sieg geklappt hat, ist Lorenzo mit seiner Leistung sehr zufrieden. „Wichtig ist, dass ich Fortschritte mache. Ich kenne das Motorrad immer besser und weiß, wie ich das Maximum herausholen kann. Das Team kümmert sich um Details, die mein Leben einfacher machen. Wir machen gute Fortschritte. Aragon war in den vergangenen Jahren für unser Bike nicht optimal. Ducati war hier nur beim Streckendebüt 2010 stark.“

Performance-Kurve zeigt nach oben
„Ich versuche die Stärken des Motorrades optimal zu nutzen. Dafür muss ich später bremsen und das Gas früher aufdrehen, als ich es von früher gewohnt bin. Man hat am Freitag gesehen, dass ich noch mehr Zeit brauche, um das zu verstehen. Auf jeder Strecke wird der Prozess schneller, weil ich immer natürlicher fahre. Aber ich brauche das komplette Wochenende im Trockenen, um das Maximum herauszuholen. Auf der anderen Seite hilft mir das Team bei Details, damit es mir leichter fällt. Zum Beispiel in maximaler Schräglage haben wir noch die größten Schwierigkeiten. Wir werden in diesem Bereich aber immer stärker.“

Seit einigen Wochen konzentriert sich Lorenzo darauf, sanfter mit dem Gasgriff umzugehen. 23 Runden waren bei 40 Grad Asphalttemperatur für den weichen Hinterreifen dennoch eine Menge. „Den harten Hinterreifen habe ich nicht ausprobiert, aber zwischen medium und soft gab es zumindest für mich einen großen Unterschied“, erläutert der Spanier den Hintergrund für seine Reifenwahl. „Mit dem Medium-Reifen hätte ich das Rennen nicht fahren können. Am Freitag war ich damit sehr langsam, mit dem weichen Reifen war ich um fast zwei Sekunden schneller. Das war meine einzige Chance, hier konkurrenzfähig zu sein.“

Mathematisch hat Lorenzo keine Chance mehr auf den WM-Titel. Dennoch zeigt seine Performance-Kurve seit einigen Rennen bergauf. Das stimmt den Ducati-Fahrer optimistisch, dass er seinem ersten Sieg mit dem italienischen Bike immer näher kommt. „Motegi kann eine gute Strecke für uns sein“, denkt Lorenzo an den nächsten Grand Prix. „Ich mache mir für dort große Hoffnungen, weil mir die Strecke auch liegt. Es gibt dort harte Bremspunkte und viel Beschleunigung. Dort können wir versuchen, wieder um den Sieg zu kämpfen.“

Ergebnisse Rennen MotoGP 2017 Aragon

1 25 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 42’06.816 166.3
2 20 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 42’07.695 166.3 0.879
3 16 99 Jorge LORENZO SPA Ducati Team DUCATI 42’08.844 166.2 2.028
4 13 25 Maverick VIÑALES SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 42’12.072 166.0 5.256
5 11 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 42’12.698 165.9 5.882
6 10 41 Aleix ESPARGARO SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 42’13.778 165.9 6.962
7 9 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 42’14.271 165.8 7.455
8 8 19 Alvaro BAUTISTA SPA Pull&Bear Aspar Team DUCATI 42’14.726 165.8 7.910
9 7 5 Johann ZARCO FRA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 42’19.818 165.5 13.002
10 6 44 Pol ESPARGARO SPA Red Bull KTM Factory Racing KTM 42’20.891 165.4 14.075
11 5 36 Mika KALLIO FIN Red Bull KTM Factory Racing KTM 42’24.008 165.2 17.192
12 4 29 Andrea IANNONE ITA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 42’27.448 165.0 20.632
13 3 43 Jack MILLER AUS EG 0,0 Marc VDS HONDA 42’30.702 164.8 23.886
14 2 45 Scott REDDING GBR OCTO Pramac Racing DUCATI 42’32.339 164.7 25.523
15 1 53 Tito RABAT SPA EG 0,0 Marc VDS HONDA 42’32.898 164.6 26.082
16 94 Jonas FOLGER GER Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 42’37.118 164.3 30.302
17 42 Alex RINS SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 42’38.690 164.2 31.874
18 8 Hector BARBERA SPA Reale Avintia Racing DUCATI 42’38.764 164.2 31.948
19 38 Bradley SMITH GBR Red Bull KTM Factory Racing KTM 42’43.112 164.0 36.296
20 9 Danilo PETRUCCI ITA OCTO Pramac Racing DUCATI 42’44.658 163.9 37.842
21 76 Loris BAZ FRA Reale Avintia Racing DUCATI 42’54.415 163.2 47.599
22 22 Sam LOWES GBR Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 42’54.463 163.2 47.647
Not Classified
35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA 29’26.285 165.5 7 laps
17 Karel ABRAHAM CZE Pull&Bear Aspar Team DUCATI 19’25.442 156.8 13 laps

Text von Gerald Dirnbeck

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