Maverick Vinales - © LAT

© LAT – Zum ersten Mal seit Herbst 2018 haben Vinales und Yamaha wieder gewonnen

(Motorsport-Total.com) – Maverick Vinales hat die Durststrecke von Yamaha beendet.

Der Spanier setzte sich bei der Dutch TT in Assen gegen Weltmeister Marc Marquez (Honda) durch und holte seinen ersten Sieg seit Australien im Herbst 2018. Seit damals war es auch der erste Sieg für Yamaha. Pole-Setter Fabio Quartararo fuhr mit der Petronas-Yamaha als Dritter auf das Podest.

„Das fühlt sich unglaublich an“, sagt Vinales im Moment des Triumphs. „Assen ist eine der besten Strecken im Kalender. Das Layout ist klasse und auch die Fans waren großartig. Sie haben mir ein bisschen Auftrieb gegeben. Für mich ist das gerade wie ein Traum, denn unser letzter Sieg liegt lange zurück. Glückwunsch an das Team und vielen Dank an all die unglaublichen Fans!“

Beim Start zum achten Saisonrennen 2019 über 26 Runden setzten sich zunächst die beiden Suzuki-Piloten durch. Alex Rins führte vor Joan Mir, doch in Runde drei stürzte Rins in Kurve 9 (De Bult) und flog ins Kiesbett. Wenige Kurven später machte Mir einen Fehler und verlor Positionen. Quartararo übernahm die Führung vor Marquez und Vinales. Andrea Dovizioso (Ducati) hatte sich nach einem guten Start aus allem herausgehalten und war Vierter.

Unfall zwischen Rossi und Nakagami
In der fünften Runde kam es weiter hinten im Feld in Kurve 8 zu einem Crash, in den Valentino Rossi (Yamaha) und Takaaki Nakagami (LCR-Honda) verwickelt waren. Zu diesem Zeitpunkt war Rossi als 13. direkt hinter dem Japaner. Rossi war okay, aber Nakagami lag im Kiesbett und hatte Schmerzen. Rossi lief hinüber, um zu helfen. Es war ein Crash bei hoher Geschwindigkeit gewesen.

An der Spitze entwickelte sich in der Folge ein Vierkampf. Quartararo führte knapp vor Marquez, und Vinales. Auch Dovizioso war nur knapp hinter diesem Spitzentrio. In der zehnten Runde wechselte die Führung. Marquez überholte Quartararo, dessen Yamaha beim Beschleunigen instabil wurde und er deshalb das Gas kurz zudrehen musste. Aber eine Runde später war der Franzose nach einem kleinen Fehler von Marquez in Kurve 1 wieder vorne.

Dreikampf um den Sieg
„Dass die Yamaha hier sehr stark sein würde, haben wir bereits im Training gesehen“, sagt Marquez zu seinem Kampf gegen die beiden M1. „Ich fuhr mit dem weichen Reifen [am Hinterrad] und wollte es einfach auf das Podium schaffen. Ob mir das mit dem harten Reifen gelungen wäre, weiß ich nicht.“ Vinales und Quartararo hatten sich für den harten Michelin-Hinterreifen entschieden.

Quartararo, Marquez und Vinales drehten direkt hintereinander ihre Runden, bis sich Vinales 13 Runden vor Rennende in der Timmerbocht-Schikane an Marquez vorbei bremste und Platz zwei übernahm. Zwei Umläufe später schnappte sich Vinales vor Kurve 7 die Führung von Quartararo. In Ramshoeck büßte der Franzose auch Rang zwei an Marquez ein. Zehn Runden vor Rennende gab es somit eine spanische Doppelführung: Vinales vor Marquez.

Aber diese Reihenfolge wurde rasch umgedreht, denn Vinales machte in Kurve 2 einen Fehler und Marquez schlüpfte innen durch. Quartararo konnte mit diesem Duo nicht mehr mithalten. Vinales machte seinen Fehler aber rasch gut und überholte Marquez erneut. Das Duell um den Sieg war eröffnet. Vinales konnte sich schließlich einen kleinen Vorsprung von etwas mehr als einer halben Sekunde aufbauen.

Vinales gewinnt gegen Marquez die Oberhand
Das war auch die Entscheidung. Vinales machte in den letzten Runden keinen Fehler mehr und fuhr den Sieg sicher nach Hause. Marquez nahm die 20 Zähler für den zweiten Platz mit und baute seine WM-Führung auf 44 Punkte aus. „Dieser zweite Platz ist für mich wie ein Sieg“, sagt er deshalb. „Ich versuchte bei Vinales zu bleiben, um am Schluss einen Kampf mit Quartararo zu vermeiden. Vinales war aber heute schneller und hat den Sieg verdient. Das Wichtige ist, dass wir den Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf einer Strecke, die uns nicht so recht liegt, weiter ausgebaut haben.“

Quartararo stand nach Barcelona zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere in der Königsklasse auf dem Podest. „Es war schwierig, das Bike zu kontrollieren“, denkt er auch an seinen vor Barcelona operierten rechten Unterarm. „Aber ich habe erstmals geführt. Das freut mich natürlich genauso wie mein zweiter Podestplatz. Bis zum Wochenende in Deutschland kann ich meinem Arm hoffentlich ein bisschen Erholung gönnen, denn im Moment ist der ziemlich steif.“

Ducati auf den Verfolgerplätzen
Hinter dem Toptrio kam das Ducati-Duo Dovizioso und Danilo Petrucci auf den Positionen vier und fünf ins Ziel. Beide mussten im letzten Renndrittel Mir überholen, der mit seiner Suzuki immer weiter zurückfiel. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) sah die schwarz-weiß karierte Flagge als Sechster. Der Italiener hatte sich gegen Cal Crutchlow (LCR-Honda), der Siebter wurde, durchgesetzt. Mir schleppte sich schließlich als Achter über die Linie.

Jack Miller (Pramac-Ducati) und Andrea Iannone (Aprilia) komplettierten die Top 10. Pol Espargaro war als Elfter der beste KTM-Fahrer. Die weiteren WM-Punkte für die Positionen zwölf bis 15 nahmen Aleix Espargaro (Aprilia), Miguel Oliveira (Tech-3-KTM), Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) und Hafizh Syahrin (Tech-3-KTM) mit. Tito Rabat (Avintia-Ducati) sah als 16. und Letzter die Zielflagge.

Der nächste Grand Prix findet bereits am kommenden Wochenende (7. Juli) auf dem Sachsenring in Deutschland statt.

Ergebnisse MotoGP
MotoGP Assen 2019 - © www.motoGP.com

Text von Gerald Dirnbeck

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