© Ducati - Ducati-Pilot Valentino Rossi ist mit den Fortschritten der GP11.1 zufrieden

Mit einem versöhnlichen Resultat endete das Rennwochenende für Ducati in Assen. Nicky Hayden setzte in den Niederlanden ein neues Chassis ein, das bei der Frontpartie etwas weicher war. Die Mannschaft aus Bologna hatte für Valentino Rossi eine komplett neue Desmosedici aufgebaut. In den Rahmen des nächstjährigen Motorrades wurde ein aktueller 800er-Motor eingebaut, der ebenfalls modifiziert war. Dazu gab es ein neues Getriebe.

Rossi startete gut und kämpfte in den ersten Runden mit Tech-3-Pilot Cal Crutchlow um den vierten Platz. Nachdem der Brite an die Box musste, fuhr der neunfache Weltmeister diese Position problemlos ins Ziel. „Wir sind mit diesem Resultat recht zufrieden, denn im Vergleich mit den Trainings haben wir einen großen Schritt vorwärts gemacht“, sagt der Ausnahmekönner, der im Ziel eine halbe Minute Rückstand auf Sieger Ben Spies (Yamaha) hatte.

„Es wäre noch schöner gewesen, wenn wir die richtige Richtung schneller gefunden hätten. Es ist ein neues Motorrad und wir lernen es noch kennen. Wir haben eine Abstimmung gefunden, mit der ich gut fahren konnte. Wir hatten sie vorher nicht probiert, also bin ich die ersten Runden vorsichtig angegangen. Um ehrlich zu sein, hatten wir auch etwas Pech, denn durch den Regen im Warmup konnten wir die Änderungen nicht ausprobieren.“

„Das Wochenende ist positiv verlaufen“, zieht Rossi Bilanz. „Wir haben genug Informationen gesammelt, die belegen, dass dieses Motorrad in vielen Bereichen besser ist. Das Heck ist nun viel stabiler. Auf der anderen Seite müssen wir noch viel arbeiten, denn die Lücke zur Konkurrenz ist immer noch da. Sie ist aber nicht so groß, wie der Abstand es im Rennen vermuten lässt, aber der Rückstand ist weiterhin vorhanden. Wir versuchen alles und müssen das auch fortsetzen.“

Teamkollege Hayden sah die Zielflagge mit der alten Maschine, aber einem neuen Chassis hinter Rossi als Fünfter. „An diesem Wochenende herrschten die verschiedensten Bedingungen. Im Rennen war es nicht anders. Wir sind mit einer Regenabstimmung aus der Box gefahren, aber wir erkannten, dass die Strecke rasch abtrocknete. Deshalb haben wir in der Startaufstellung komplett auf trocken umgebaut“, beschreibt der US-Amerikaner die hektischen Minuten vor dem Start.

„Es gab zu Beginn zwar noch ein paar feuchte Stellen, aber es war okay. Wir haben kleine Änderungen für das Rennen vorgenommen, aber keine großen. Nachdem sich die Reifen nach ein, zwei Runden aufgewärmt hatten, fühlte ich mich sehr gut. Dann sind mir aber einige Fehler unterlaufen. Einmal habe ich die weiße Linie berührt, ein anderes Mal hätte ich fast die Kontrolle über das Vorderrad verloren und musste die Schikane abkürzen.“

„Colin (Edwards; Anm. d. Red.) hat mich überholt, aber ich konnte ihn wieder schnappen. Platz fünf will ich jetzt nicht zu sehr feiern, aber es ist im Trockenen mein bestes Resultat in dieser Saison. Dadurch bin ich in der Gesamtwertung jetzt auch Fünfter. Ich gratuliere Ben, er ist ja auch Amerikaner. Ich wünschte, dass ich es wäre, aber er und sein Team verdienen den Erfolg.“

Guareschi mit Ergebnis glücklich

Teammanager Vittoriano Guareschi ist auch Testfahrer und ist mit der GP11 und der GP12 gefahren. Die GP11.1, die Rossi in Assen zur Verfügung hatte, ist ein Hybrid zwischen diesen beiden Modellen, wobei mehr Teile vom neuen Motorrad stammten. „Wir haben mit Vale und Nicky ein gutes Ergebnis geholt. Bei Valentino sind wir mit einer anderen Abstimmung als im Training ins Rennen gegangen. Wir konnten es im Warmup nicht testen. Das verregnete Aufwärmtraining war wertlos.“

„Es war ein kalkuliertes Risiko und es war die richtige Wahl. Es hat sich für das gute Resultat ausgezahlt, wenn man die Probleme im Training bedenkt. Nicky ist ebenfalls ein schönes Rennen gefahren, denn es konnten leicht Fehler passieren. Er macht einen guten Job und arbeitet hart. Mit Platz fünf hat er wichtige Punkte gesammelt. Wir müssen uns weiter verbessern, denn wir wollen so bald wie möglich den nächsten Fortschritt machen.“

Text von Gerald Dirnbeck

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