© Bridgestone - Gresini-Honda-Pilot Marco Simoncelli fuhr Bestzeit in allen Sektoren

Das zweite Freie Training der MotoGP dauerte 90 Minuten, da die Einheit am Vortag ausgefallen war. Es begann gleich dramatisch, denn alle drei Repsol-Honda-Piloten stürzten innerhalb weniger Minuten. In der zweiten Trainingshälfte gab es einen kurzen Regenschauer. Am Ende freute sich Marco Simoncelli über seine zweite Bestzeit an diesem Wochenende. Ducati-Pilot Valentino Rossi reihte sich mit der neuen GP11.1 an der fünften Stelle ein.

Für Honda ging der Tag gar nicht gut los. Casey Stoner flog bereits nach sieben Minuten in Kurve neun per Highsider von seiner Maschine. Der Australier ging unbeschadet weg, doch als die Szene wieder frei war, stürzte sein Teamkollege Andrea Dovizioso an gleicher Stelle. Die beiden Unfälle glichen sich aufs Haar. Simoncelli konnte knapp Dovizioso ausweichen, der einige Momente in der Auslaufzone sitzen blieb. Mit Hilfe der Streckenposten humpelte „Dovi“ davon. Als sich diese Szene geklärt hatte, lag der nächste Honda-Pilot im Kiesbett.

Diesmal war es Hiroshi Aoyama, der in Kurve vier spektakulär abflog. Seine RC212V überschlug sich unzählige Male und wurde stark beschädigt. Auch dem Japaner halfen die Streckenposten auf die Beine. Stoner war mittlerweile an die Box zurückgekehrt und konnte auf die Ersatzmaschine steigen. Er berichtete, dass kalte Reifen der Grund für den Sturz waren. Alle drei Repsol-Piloten sind in Linkskurven gestürzt. Das Öl vom Vortag war ersten Informationen nicht der Auslöser. Bis elf Uhr abends wurde am Donnerstag die Strecke gereinigt.

Zumindest Stoner machte der Sturz nichts aus. In gewohnter Manier ging der Weltmeister von 2007 auf die Strecke und knallte sofort eine Bestzeit hin, während seine beiden Teamkollegen im Medical Center untersucht wurden. Aoyama kehrte mit Schmerzen zurück, konnte aber auf seine Ersatzmaschine steigen. Dovizioso hatte sich die linke kleine Zehe angeschlagen, die aber nicht zu Bruch gegangen war. Selbständig fuhr der 25-Jährige von der Clinica Mobile mit einem Moped zurück an die Box und setzte das Training mit seiner zweiten Maschine fort.

Kleiner Regenschauer

Der Himmel verdunkelte sich immer stärker und 40 Minuten vor Trainingsende fielen de ersten Regentropfen. Es fing aber nicht stark an zu regnen. Die meisten Piloten kehrten an die Box zurück. Dafür waren Rossi und Aoyama unterwegs, die beide jeden Meter auf ihren jeweiligen Motorrädern benötigten. Schließlich fing es dann doch noch an zu regnen und die Motoren verstummten an den Boxen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Simoncelli die Bestzeit in 1:36.149 Minuten aufgestellt. Dieser Wert wurde bis zum Ende nicht mehr geschlagen. Stoner folgte mit 0,193 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Erster Honda-Verfolger war Yamaha-Werkspilot Ben Spies, dem knapp drei Zehntelsekunden auf Simoncelli fehlten. Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) folgte auf Rang vier.

Rossi drehte mit der neuen Ducati GP11.1 insgesamt 27 Runden. Von der Platzierung her mischte der neunfache Weltmeister im Spitzenfeld mit, doch Als Fünfter hatte er eine Sekunde Rückstand. Tech-3-Pilot Cal Crutchlow setzte seine Form vom Vortag fort und reihte sich an der sechsten Position ein. Erstmals fuhr der Brite nach seinem Schlüsselbeinbruch von Silverstone im Trockenen einige Kilometer. Sein Teamkollege Colin Edwards kam auf den siebten Platz.

Dovizioso fuhr nach seinem Sturz noch elf Runden und steigerte sich kontinuierlich. Kurz bevor der Regen richtig einsetzte schob sich der Italiener an die achte Stelle. Nicky Hayden ist mit einer anderen Konfiguration an seiner Ducati unterwegs. Seine Mannschaft experimentierte mit einem weicheren Rahmen. Dennoch lag der US-Amerikaner auch im zweiten Training hinter seinem Teamkollegen Rossi zurück. Obwohl der Weltmeister von 2006 nach dem kurzen Regenschauer wieder auf die Strecke ging, konnte er seinen neunten Platz nicht mehr verbessern.

Moto2-Weltmeister Toni Elias (LCR-Honda) komplettierte die Top 10. Einen Aufwärtstrend gab es bei Randy de Puniet, der am Vortag Letzter war. Mit einem neuen Rahmen schob sich der Pramac-Ducati-Pilot auf Rang elf. Aspar-Fahrer Hector Barbera folgte als Zwölfter, knapp vor Rookie Karel Abraham auf einer weiteren Ducati-Kundenmaschine. Alvaro Bautista wurde mit der einzigen Suzuki im Feld 14.

Aoyama konnte nach seinem Sturz keine schnellen Runden mehr fahren und reihte sich an der 15. Stelle ein. Routinier Loris Capirossi (Pramac-Dcuati) war als 16. nur schneller als Kousuke Akiyoshi, der Aoyama bei Gresini ersetzte.

Nach dem kurzen Regenschauer 25 Minuten vor dem Ende gingen eine Handvoll Piloten noch einmal auf die Strecke. Die Piste war nicht komplett nass, aber feucht. Die Rundenzeiten lagen weit über den im Trockenen gefahrenen Werte. Barbera, Spies und de Puniet gingen am Ende doch noch mit Slicks auf die Strecke, um die Bedingungen zu erkunden.

Text von Gerald Dirnbeck

Motorsport-Total.com
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