Sollte der internationale Sportgerichtshof vor dem Saisonfinale in Valencia kein Veto einlegen, dann muss WM-Leader Valentino Rossi den 18. Grand Prix der Saison vom letzten Startplatz in Angriff nehmen.
Obwohl Rossi als WM-Führender zum Valencia-Grand-Prix reist, ist der Italiener auf das nötige Glück angewiesen, wenn er seine Führung behaupten und damit seine zehnte WM feiern möchte.
Bei einem Sieg von Jorge Lorenzo müsste Rossi Zweiter werden. Schafft es Lorenzo bei einem Honda-Doppelerfolg nur als Dritter ins Ziel, dann reicht Rossi ein sechster Platz, was nicht unmöglich ist, wenn man sich die Abstände der vergangenen Rennen anschaut. Zudem könnte auch das Wetter für Chaos sorgen. Momentan sieht es nicht nach Regen aus, doch Valencia war in der Vergangenheit schon für einige Überraschungen gut.
Die bisher erfolgreichste Aufholjagd der MotoGP-Geschichte datiert im Jahre 2004. Damals fuhr Honda-Pilot Max Biaggi von Startplatz 24 auf Position sechs. Und auch in der laufenden Saison gab es schon eine sehenswerte Aufholjagd: Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci fuhr im Regen von Silverstone von Position 18 auf das Podium und holte mit Platz zwei sein bestes MotoGP-Ergebnis.
Ex-Tech-3-Pilot Cal Crutchlows gelang in Silverstone ebenfalls schon eine großartige Aufholjagd. Der Brite stürmte vor drei Jahren vor den heimischen Fans mit seiner Yamaha M1 von Position 20 auf Platz sechs und machte 14 Positionen gut. Für bisher beste Aufholjagd in Valencia ist mit Katsuyuki Nakasuga ein weiterer Yamaha-Pilot verantwortlich. Der Japaner stürmte vor drei Jahren im Regen von Startplatz 16 auf Position zwei.
Rossis bisher beste Aufholjagd liegt zehn Jahre zurück: 2005 fuhr der Italiener in Valencia von Position 15 aufs Podium und holte im Rennen zwölf Positionen auf. Offen ist, ob in Valencia alle 25 Fahrer an den Start gehen. Ioda hat noch keinen Ersatz für Alex de Angelis ernannt. Damian Cudlin, der in Australien und Malaysia für Ioda an den Start ging, wird nicht in Valencia fahren und das MotoGP-Rennen von der heimischen Couch verfolgen.
Text von Sebastian Fränzschky
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