Motorradmagazin » Racing » MotoGP Barcelona 2017: „Sehr traurig“ Rossi analysiert die Schlappe in Barcelona
Die Klatsche des Yamaha-Werksteams deutete sich bereits im Training an.
Valentino Rossi und Maverick Vinales hatten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya große Mühe mit dem Grip und der Traktion vom Hinterreifen. Im Rennen lief es nicht besser.
Rossi kam als Achter ins Ziel und Vinales mühte sich zu Platz zehn. Zum Teil waren dafür auch die hohen Asphalttemperaturen von bis zu 54 Grad Celsius und das niedrige Griplevel des Asphalts mitverantwortlich.
So wie auch schon in Jerez war das Yamaha-Duo chancenlos. „Wir sind sehr traurig über dieses Wochenende, dieses Rennen und dieses Ergebnis“, findet Rossi erste Worte nach dieser herben Enttäuschung. „Es ist eine meiner Lieblingsstrecken und wir sind davon ausgegangen, dass es ein starkes Rennen wird, weil ich im Vorjahr hier gewonnen habe. Aber wir hatten auch die Befürchtung, dass es für uns genauso läuft wie in Jerez.“
Und schlussendlich ist es auch so gekommen. Die Symptome waren vergleichbar. „Für mich war heute Untersteuern das Hauptproblem. Das sorgte für große Schwierigkeiten beim Hinterreifen“, erklärt der Routinier aus Italien. „Die Traktion in Rechtskurven war das größte Problem. Schon nach zehn Runden musste ich das Tempo drosseln. Ich habe alles versucht, aber es war unmöglich, schnell genug aus einer Kurve herauszukommen.“
Warum sind die Tech-3-Jungs schneller?
Die entscheidende Frage lautet so wie in Jerez, warum die beiden Tech-3-Fahrer deutlich weniger Probleme hatten und auch schneller waren. Johann Zarco und Jonas Folger fahren mit der 2016er M1. „Meiner Meinung nach lenkt das alte Bike besser und belastet den Hinterreifen weniger“, nennt Rossi die Unterschiede. „Sie waren hier und in Jerez schneller als wir.“ Zarco und Folger belegten die Plätze fünf und sechs.
Im Winter testeten Rossi und Vinales die neue Yamaha-Version. Während Vinales sofort mit dem neuen Motorrad schneller war, hatte Rossi zunächst seine Zweifel. Dann entschied aber auch er sich für das 2017er-Modell. Dass die aktuelle M1 auch Schwächen hat, ist Rossi seit den Wintertests bewusst: „Mit diesem Bike ist das Turning nicht optimal. Das ist mir schon beim ersten Test aufgefallen. Manchmal wirkt sich das mehr aus, manchmal weniger. Morgen werden wir Dinge ausprobieren, die nicht vom 2016er-Bike stammen, aber vielleicht interessant sind.“
Schlecht ist die aktuelle M1 nicht, denn Yamaha führt immer noch alle drei WM-Wertungen an. Aber Hitzerennen sind die Achillesferse, das wurde bei den beiden Rennen in Spanien deutlich. „Es ist seltsam, denn genau jene beiden Rennen, die ich im Vorjahr gewonnen habe, sind jetzt unsere schlechtesten“, seufzt Rossi. „Wir haben im Laufe des Wochenendes viel ausprobiert, aber leider waren wir nie schnell genug. Das Rennen war heute sehr, sehr schwierig.“
Wichtig wird für Yamaha nun der Test am Montag. Anschließend absolviert das Team noch einen privaten Test in Aragon. „Wir müssen uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren“, will sich Rossi von der Niederlage nicht aus dem Konzept bringen lassen. „Am Montag haben wir einen sehr wichtigen Test. Es ist positiv, dass wir auf dieser Strecke testen können, wo wir so große Probleme haben. Wir müssen versuchen, den Speed und das Gefühl für das Bike zu verbessern.“
In der Weltmeisterschaft ist Rossi auf den fünften Platz zurückgefallen. Sein Rückstand auf Teamkollege Vinales, der trotzdem die WM-Führung behalten hat, beträgt 28 Punkte.
Ergebniss MotoGP 2017 Barcelona
1 25 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 44’41.518 156.2
2 20 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 44’45.062 156.0 3.544
3 16 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 44’48.292 155.8 6.774
4 13 99 Jorge LORENZO SPA Ducati Team DUCATI 44’51.126 155.6 9.608
5 11 5 Johann ZARCO FRA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 44’55.356 155.4 13.838
6 10 94 Jonas FOLGER GER Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 44’55.439 155.4 13.921
7 9 19 Alvaro BAUTISTA SPA Pull&Bear Aspar Team DUCATI 44’58.281 155.2 16.763
8 8 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 45’02.339 155.0 20.821
9 7 8 Hector BARBERA SPA Reale Avintia Racing DUCATI 45’05.470 154.8 23.952
10 6 25 Maverick VIÑALES SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 45’05.707 154.8 24.189
11 5 35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA 45’09.847 154.6 28.329
12 4 76 Loris BAZ FRA Reale Avintia Racing DUCATI 45’14.799 154.3 33.281
13 3 45 Scott REDDING GBR OCTO Pramac Racing DUCATI 45’16.718 154.2 35.200
14 2 17 Karel ABRAHAM CZE Pull&Bear Aspar Team DUCATI 45’20.954 153.9 39.436
15 1 53 Tito RABAT SPA EG 0,0 Marc VDS HONDA 45’22.390 153.8 40.872
16 29 Andrea IANNONE ITA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 45’24.739 153.7 43.221
17 50 Sylvain GUINTOLI FRA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 45’26.173 153.6 44.655
18 44 Pol ESPARGARO SPA Red Bull KTM Factory Racing KTM 45’30.511 153.4 48.993
19 22 Sam LOWES GBR Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 45’37.010 153.0 55.492
Not Classified
9 Danilo PETRUCCI ITA OCTO Pramac Racing DUCATI 41’16.068 155.6 2 laps
43 Jack MILLER AUS EG 0,0 Marc VDS HONDA 23’18.364 155.7 12 laps
41 Aleix ESPARGARO SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 12’33.993 155.5 18 laps
Text von Gerald Dirnbeck & David Emmett
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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