Der Stop-and-Go-Kurs in Motegi, wo am kommenden Wochenende der Grand Prix von Japan und damit der 15. von 18 WM-Läufen der MotoGP-Saison 2011 stattfindet, ist für Ducati ein erfolgreiches Pflaster. Aus acht Starts auf der von Honda gebauten Strecke stehen für die Truppe aus Bologna nicht weniger als vier Siege und eine weitere Podiumsplatzierung zu Buche. Loris Capirossi gewann zwischen 2005 und 2007 dreimal in Folge. Im Vorjahr sorgte Casey Stoner für den vierten Triumph, nachdem er im Jahr 2008 als Zweiter ins Ziel gekommen war.

Am kommenden Wochenende werden die aktuellen Piloten des Teams, Valentino Rossi und Nicky Hayden, die Entwicklung der Ducati Desmosedici GP11.1 weiter voran trieben. „Die GP11.1 hat ganz eindeutig noch Raum für in Verbesserungen wenn es um das Setup geht“, nimmt Teamanager Vittoriano Guareschi kein Blatt vor den Mund und fügt voller Hoffnung an: „In Motegi kamen wir in der Vergangenheit stets gut zurecht. Das sollte unsere Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag begünstigen.“ Sowohl Rossi als auch Hayden haben nach längerem Zögern vor dem Hintergrund der Natur- und Nuklearkatastrophe einem Start in Japan letztlich doch zugestimmt.

Rossi erneut mit dem Alu-Chassis unterwegs

Rossi wird wie schon beim vergangenen Rennen in Alcaniz erneut mit dem Aluminium-Chassis ausrücken. „An diesem Wochenende werden wir versuchen, das Potenzial des modifizierten Chassis für Valentino besser zu nutzen“, sagt Guareschi. Der langjährige Yamaha-Pilot Rossi konnte in den Jahren 2004 und 2008 in Motegi siegen und setzte sich im Vorjahr im Zuge eines packenden Duells gegen Teamkollege Jorge Lorenzo im Kampf um Platz drei durch.

„Das Rennen im vergangenen Jahr hat großen Spaß gemacht, obwohl mir die Schulter sehr wehgetan hat“, erinnert sich Rossi. „Ducati war auf dieser Strecke schon immer sehr stark. Wir werden sehen, ob wir an diesem Wochenende besser aussehen können als bei den vergangenen Rennen.“

Wie vor jedem Rennen der bisherigen Saison hat sich der „Doktor“ auch diesmal zum Ziel gesetzt, „besser zu werden“. „Wir werden am Sonntag versuchen, mit dem, was wir auf der Strecke zur Verfügung haben, das Bestmögliche herauszuholen und gleichzeitig in Bezug auf die Zukunft zu entwickeln“, formuliert Rossi seine Herangehensweise an den Grand Prix von Japan, der speziell für ihn angesichts der geringen Entfernung zum havarierten Atomkraftwerk Fukushima lange Zeit auf der Kippe stand.

Hayden sorgt sich um Erdbebengefahr

Vor dem Hintergrund der Katastrophe im März will Nicky Hayden den japanischen Fans eine gute Show bieten. „Wir haben in Japan viele Anhänger, die in diesem Jahr eine schwierige Zeit durchgemacht haben. Es wäre toll, sie mit einem guten Rennen auf andere Gedanken bringen zu können“, sagt der US-Amerikaner.

„Die Situation in Bezug auf die Strahlung scheint unter Kontrolle zu sein. Meine einzige Sorge gilt den Erdbeben“, sagt Hayden, dessen Ängste durchaus begründet sind: Als vor zwei Wochen die US-amerikanische IndyCar-Serie in Motegi gastierte, wurden die Piloten zunächst mit einem Beben der Stärke 6,2 auf der Richterskala empfangen.

Das Layout in Motegi bezeichnet der Ducati-Pilot im dritten Jahr als „die schwierigste Strecke, seit ich für Ducati fahre“. „Ich hatte jedesmal Probleme, die Maschine in den Haarnadelkurven umzulegen und eine vernünftige Beschleunigung bei der Herausfahrt aus den Kurven an den Tag zu legen.“ So erwartet das „Kentucky-Kid“ auch diesmal „kein einfaches Wochenende“, wie er sagt.

Die gegenwärtige Entwicklung an allen Fronten deutet Hayden als „große Hilfe auf lange Zeit gesehen“. „Ducati lässt nichts unversucht, uns mit verschiedenen Varianten des Motorrads zu versorgen, um eine Richtung für die Zukunft finden zu können. Das ist toll zu sehen. Auch wenn wir die Resultate nicht sofort auf der Strecke sehen, so sollten die gewonnen Daten langfristig gesehen eine große Hilfe für uns sein.“ Im Unterschied zu Rossi wird Hayden die GP11.1 mit dem Kohlefaser-Chassis fahren, wie er sie bereits bei den vergangenen drei Rennen eingesetzt hat.

Text von Mario Fritzsche

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