Der siebenfache MotoGP-Champion Valentino Rossi brachte in knapp zwei Jahren im Ducati-Werksteam kaum ein Bein auf den Boden.
Mit Andrea Dovizioso an der Seite von Nicky Hayden will das italienische Traditionsteam in der Saison 2013 in die Erfolgsspur zurückkehren. Nach der Ducati-Übernahme durch Audi stehen in Borgo Panigale weitreichende Veränderungen an.
„Gemeinsam mit unseren Freunden von Audi arbeiten wir gerade an einer Reorganisation der Rennabteilung“, sagt Ducati-Präsident Gabriele del Torchio gegenüber ‚Gazzetta dello Sport‘ und präzisiert im Hinblick auf den Einfluss aus Ingolstadt: „Wir werden von ihrer Technologie, speziell der Elektronik und den Simulationsprogrammen Gebrauch machen.“
Die Verpflichtung des von Tech-3-Yamaha kommenden Andrea Dovizioso, der die Nachfolge des in Richtung des Yamaha-Werksteams abwandernden Superstars Rossi antritt, ist ein weiterer Baustein im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Ducati-Teams. Zudem soll es künftig ein Juniorteam geben, für das aller Voraussicht nach Andrea Iannone in den Lenker greift.
Dovizioso-Verpflichtung als wichtiger Baustein
Del Torchio streut Neuzugang Dovizioso schon jetzt Rosen: „Wir haben uns für Andrea entschieden, da er die Eigenschaften mitbringt, die für uns sehr nützlich sind. Er ist ein hervorragender Entwickler, der viel von Motorrädern versteht. Zudem ist er ein großer Kämpfer wie er mit seinem fünf Podestplätzen in diesem Jahr unter Beweis gestellt hat.“
„Er ist erst 26 Jahre alt und hat die Zukunft noch vor sich. Er wird uns auf unserem leider noch nicht vollständig zurückgelegten Weg in Richtung einer Verbesserung eine Hilfe sein“, setzt der Ducati-Präsident sein Loblied für Dovizioso fort und gesteht, dass man vor zwei Jahren im Zuge der Rossi-Verpflichtung „große Erwartungen“ hatte, „die sich leider nicht erfüllten“.
Bei noch sechs ausstehenden Rennen im Zuge seines zweijährigen Ducati-Abenteuers hat Rossi bis heute nicht den richtigen Zugang zur Desmosedici gefunden. „Es stimmt mich traurig, dass wir die Wünsche des Fahrers nicht erfüllen konnten. So konnte er die Fahreigenschaften des Bikes nicht interpretieren“, sagt del Torchio über den „Dottore“, der er es auf dem roten Motorrad auf ganze zwei Podestplätze im Regen gebracht hat. „Die Ducati hat die Erwartungen von Valentino nicht erfüllt“, hält der Präsident abschließend fest.
Rossi testet in Misano
Derzeit testet Ducati in Misano, wo am 16. September der 13. von 18 MotoGP-Saisonläufen stattfindet. Da Hayden verletzungsbedingt nicht vor Ort sein kann, erledigen Rossi sowie Testfahrer Franco Battaini die Testarbeit. Am Dienstag verifizierte Rossi im Zuge von 60 Runden die Neuerungen am Chassis der GP12, die bereits vor sechs Wochen in Mugello getestet wurden.
Mit den neuen Teilen weist das Bike eine andere Gewichtsverteilung auf, was sich in der Theorie in einem gutmütigeren Fahrverhalten niederschlagen sollte. Am heutigen Mittwoch gibt Rossi der Desmosedici erneut die Sporen nachdem Ducati den Brünn-Test am Montag als einziges Werksteam ausgelassen hatte.
Text von Mario Fritzsche
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Artikel veröffentlicht von: Klaus Nägler
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